Auf Grund der positiven Vorgaben von den internationalen Märkten dürften die europäischen Märkte weiterhin freundlich tendieren. Frische Impulse dürften von amerikanischen Konjunkturdaten am Nachmittag kommen, die auf Basis der aktuellen Stimmung wohl positiv interpretiert werden dürften, ob sie es sind oder nicht.
Rentenmarkt weiterhin in der „Neutralitätszone”
Die europäischen Rentenmärkte zeigten sich am Donnerstag zwar vergleichsweise fest. Stichhaltige Gründe dafür gab es allerdings kaum. Dem Markt fehlen im Moment die großen Impulse, sowohl nach oben und auch nach unten.
Dollar im frühen Handel kaum verändert
Vor den für Freitag erwarteten Konjunkturdaten in Amerika zeigt sich der Dollar im frühen Devisenhandel kaum bewegt. Der Euro wird in Tokio mit 1,2135 Dollar gehandelt, kaum verändert zum New Yorker Schlußkurs. Am Vortag hatte die europäische Gemeinschaftswährung 0,6 Prozent zugelegt. 112,25 Yen werden für einen Dollar in japanischer Währung gezahlt, etwas über dem Kurs im späten New Yorker Handel von 112,15 Yen. Zur Schweizer Währung wird der Euro bei 1,5589 Franken gehandelt; der Dollar notierte mit 1,2851 Franken. Am Freitag werden in Amerika die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal, zum Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan und zum Einkaufsmanagerindex Chicago bekannt gegeben.
Japanische Aktien zeigen sich gut behauptet
Text zur Anzeige gekürzt. Gesamtes Posting anzeigen... Gut behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Freitag im späten Tokioter Geschäft. Gute amerikanische Vorgaben stützen nach Angaben aus dem Handel den Markt. Der Nikkei-225- Index gewinnt gegen 6.50 Uhr MESZ 0,2 Prozent oder 23 Punkte auf 11.881. Der Topix-Index steigt um 0,3 Prozent oder 4 Zähler auf 1.205. Einige Blue Chips unter den Exportwerten, besonders die Aktien von Maschinenbau-Unternehmen, profitieren von den jüngsten Daten zur japanischen Industrieproduktion. Im Sektor Unterhaltungselektronik leiden einige Titel unter den schwachen Geschäftszahlen der jeweiligen Unternehmen. Händler berichten von einer Mischung aus Gewinnmitnahmen und dem üblichen Glattstellen von Positionen zum Wochen- oder Monatsende.
Aktienkurse in Hongkong tendieren fester
Gestützt von guten Vorgaben aus Amerika zeigen sich die Aktienkurse in Hongkong am Freitag etwas fester. Der Hang-Seng-Index notiert zum Ende der ersten Sitzungshälfte mit einem Plus von 0,4 Prozent oder 63 Punkten auf 14.877. Der Markt sei indessen gedeckelt, weil die Anleger sich vor den HSBC-Zahlen am Montag zurückhielten, sagen Händler. HSBC bleiben mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 126,40 Hongkong-Dollar hinter dem Markt zurück. Viele Beobachter glaubten, daß die Bank ein im Vergleich zum Vorjahr stagnierendes Ergebnis ausweisen werde. CNOOC profitieren von einem Bericht, wonach das Unternehmen sein Gebot für Unocal zurückziehen eventuell wird.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Donnerstag unverändert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß bei 1.618,72 Punkten.
Symantec gaben am Donnerstag um 6,1 Prozent auf 22,35 Dollar ab, nachdem Umsatz und Ergebnis unter den Erwartungen ausgefallen waren. Das Unternehmen hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahrs einen Gewinn von 0,27 Dollar je Aktie erzielt, während Analysten 0,29 Dollar erwartet hatten. Business Objects kletterten um 9,7 Prozent auf 31,69 Dollar. Das Unternehmen hat auf Nicht-GAAP-Basis einen Gewinn von 0,32 Dollar je Aktie ausgewiesen. Hier hatten Experten lediglich mit 0,27 Dollar gerechnet. MetLife erhöhten sich um 5,1 Prozent auf 50,50 Dollar. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal mit seinem Ergebnis je Aktie sowohl vor als auch nach Sonderposten die Erwartungen der Analysten übertroffen. MetLife verdiente im Quartal 2,2 Milliarden Dollar oder 3,02 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 10,9 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis je Aktie betrug 1, 17 Dollar. Die Konsensprognose der Analysten hatte bei 0,92 Dollar je Aktie gelegen.
Wall Street schließt fest
Käufe auf breiter Front haben am Donnerstag zu einem freundlichen Schluss-Stand an Wall Street geführt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,6 oder 68 Punkte auf 10.706. Der S&P-500 stieg ebenfalls um 0,6 Prozent oder. 7 Zähler auf 1.244. Auch der Nasdaq-Composite steigerte sich um 0,6 Prozent oder 12 Stellen auf 2.198.
Sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite beendeten den Handel mit einem Vier- Jahreshoch auf Schlußkursbasis. Am Markt habe sich Zuversicht breit gemacht, nachdem sich die Berichtssaison weiter gut entwickelt habe, sagten Händler. Neben den berichteten Zahlen ließen auch die Gewinnprognosen aufhorchen. Als zusätzlicher Stimmungsaufheller kamen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hinzu, die etwas besser ausgefallen waren als erwartet. Dies füge sich in das Bild, das die Konjunkturdaten der jüngsten Zeit gezeichnet hätten, so Teilnehmer. Aus Deutschland brachte die Meldung vom Wechsel der DaimlerChrysler-Spitze etwas Ermunterung.
Eine gefragte Branche waren Investitionsgüter. Honeywell profitierten von einer Hochstufung der Analysten von Merrill Lynch. Sie bewerten den Titel nun mit ”Buy” nach ”Neutral”, was die Aktie mit Aufschlägen von 2,6 Prozent auf 38,99 Dollar quittierte. Caterpillar setzten sich mit plus 3,1 Prozent auf 54,45 Dollar an die Spitze im Dow. United Technologies gewannen 1,1 Prozent auf 51,35 Dollar, und 3M 1,4 Prozent auf 74,70 Dollar. Exxon Mobil hatten zwar die Analystenerwartungen verfehlt. Doch am Berichtstag waren die Börsianer großmütig und sandten die Aktie um 0,6 Prozent auf 60 Dollar nach oben. Exxon hatte einen Gewinn je Aktie von 1,20 Dollar im abgelaufenen Quartal erzielt, Experten hatten im Vorfeld einen Gewinn je Aktie von 1,24 Dollar erwartet. Zwischenzeitlich war der Titel ins Minus gedreht. Dem Kurs half auch der Ölpreis, der an der Nymex bis knapp unter 60 Dollar lief. Dow Chemical hatte für das 2. Quartal deutlich steigende Gewinne und Umsätze deutlich ausgewiesen, die Aktie stieg um 1,7 Prozent auf 48,43 Dollar.
Autowerte hatten eine gute Performance. General Motors steigerten sich um 1,7 Prozent auf 37, 52 Dollar. Hier wirkte wohl noch die Meldung vom Verkauf von Autokrediten nach. Ford legten um 0,2 Prozent auf 10,90 Dollar zu. DaimlerChrysler verteuerten sich um 9,8 Prozent auf 48,28 Dollar. Auch andere Konsumzykliker waren gefragt, so gewannen Home Depot 1,2 Prozent auf 43,87 Dollar. An der Nasdaq profitierten Starbucks von den am Mittwoch nach Handelsschluß veröffentlichten Zahlen und stiegen um 4,6 Prozent auf 52,68 Dollar. Das Unternehmen hat einen Quartalsgewinn von 0, 31 Dollar je Aktie erzielt, während Experten lediglich mit 0,30 Dollar gerechnet hatten.
Markttechnik zieht amerikanische Anleihen nach oben
Überwiegend technische Faktoren haben im New Yorker Handel am Donnerstag zu einer Rally bei den amerikanischen Anleihen geführt. Zehnjährige Titel steigen um 16/32 auf 99-15/32 und rentieren mit 4,191 Prozent, nach 4,256 Prozent am Mittwoch. Die 30-jährige Treasury gewinnt 1-6/32 auf 114-28/32. Ihre Rendite fiel von 4,47 auf 4,399 Prozent. Teilnehmer zeigten sich überrascht über die Stärke der Notierungen. Es habe keinen eindeutigen fundamentalen Katalysator für die Anleihen gegeben. Die einzigen Konjunkturdaten des Tages, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren besser als erwartet ausgefallen. Zudem hatten die meisten Teilnehmer den Markt gegenwärtig als eher negativ für Treasuries erachtet. Sie verweisen auf die wachsende Wirtschaft und fehlende Anzeichen für ein Ende der Zinsanhebungen. Der Anstieg sei daher auf technische Faktoren zurückzuführen. Beim Renditeniveau von 4,25 Prozent bei den zehnjährigen Anleihen hätten Käufe eingesetzt, sagte ein Stratege. Außerdem sei es auch zu Käufen bedingt durch das nahende Monatsende gekommen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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