Grammer AG weltweit auf Wachstumskurs 31.03.2006
§ Amberg. Die Grammer AG, Amberg, erhöhte ihren Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2005 auf 859,3 Mio. Euro. Der Oberpfälzer Fahrzeugzulieferer erreichte damit eine Steigerung um 34,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (Vj. 824,9). Gut drei Viertel des Gesamtumsatzes stammten aus den europäischen Märkten, mehr als 18 % aus Übersee und über 5 % aus den übrigen Weltregionen, mit deutlichem Zuwachs vor allem in Asien. Hauptumsatzträger im Unternehmen war 2005 erneut die Sparte Automotive. Hier legte der Umsatz um 29,2 Mio. Euro auf 569,5 Mio. Euro (Vj. 540,3) zu, was einem Anteil am Gesamtumsatz von gut 66 % entspricht. Der auf Innenraumkomponenten für Pkw spezialisierte Automotive-Bereich profitierte insbesondere von der Markteinführung neuer Volumenmodelle. So fertigt Grammer seit 2005 für den 1er und 3er BMW sowie den VW Passat. Ebenfalls gute Zuwächse erzielte die Sparte Fahrersitze. Sie setzte im Berichtsjahr 258,3 Mio. Euro (Vj. 238,9) um. Die Zunahme um 8,1 % resultiert aus einer gleichermaßen starken Nachfrage in den Geschäftsfeldern Lkw und Offroad.
In der Sparte Passagiersitze, die 4,4 % zum Konzernumsatz beiträgt, wurden 37,9 Mio. Euro (Vj. 47,5) umgesetzt. Neben der marktbedingt geringen Nachfrage bei Bussen wirkten sich im zweiten Halbjahr vor allem kundenseitige Verschiebungen von Bahnprojekten hemmend aus.
Ein signifikantes Merkmal des Geschäftsjahres 2005 war für den Grammer Konzern die deutliche Zunahme der Umsatzkosten. Dies ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die Belastung durch gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie ungewöhnlich zahlreiche Produktionsanläufe im Automotive-Geschäft, mit insgesamt mehr als 40 neuen Projekten. Zur nachhaltigen Stärkung der Ertragslage ergänzte Grammer seine laufenden Programme im Oktober 2005 um ein zusätzliches Maßnahmenpaket. Es zielt auf Lohnkostensenkungen in den deutschen Werken und beinhaltet eine Funktionsanalyse für alle Unternehmensbereiche. Insgesamt sollen damit bis zum Jahr 2010 über 40 Mio. Euro an Personalkosten eingespart werden.
Am 31. Dezember 2005 beschäftigte der Grammer Konzern weltweit 8.331 Mitarbeiter - 494 mehr als am Vorjahresstichtag. Im Jahresdurchschnitt arbeiteten 8.197 Mitarbeiter für das Unternehmen. In Deutschland zählt Grammer laut aktueller Jobumfrage der Wirtschaftswoche zu den 100 größten Arbeitsplatzbeschaffern des Jahres 2005. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Grammer mit einem Konzernumsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Zu den sich anbahnenden Highlights dieses Jahres gehören verstärkte Projektentwicklungen im Segment Automotive, der Serienstart des neuen BMW X5 Ende 2006, eine anhaltend gute Nachfrage im Lkw-Bereich und die Erwartung weiterer Umsatzimpulse aus dem chinesischen Markt.
Bei der Ergebnisentwicklung geht Grammer aufgrund der eingeleiteten und fortgeführten Maßnahmenpakete davon aus, 2006 wieder an die geplante EBIT-Rendite anschließen und die Ertragskraft positiv fortentwickeln zu können. (wb)
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