DEUTSCHE TELEKOM: Leiden, Siechtum und keine Ende

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eröffnet am: 06.11.05 13:06 von: fuzzi08 Anzahl Beiträge: 280
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06.11.05 13:06
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11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08DEUTSCHE TELEKOM: Leiden, Siechtum und keine Ende

Viele Hunde sind bekanntlich des Hasen Tod. Profitierte die Deutsche Telekom
in ihren Anfangsjahren noch von den Segnungen als ehemaliger Staatsmonopolist,
sieht sie sich nach der Phase rigiden Verteidigens ihrer Pfründe nun einer
unbarmherzigen Meute ausgesetzt, die täglich wächst und keinerlei Hemmungen
vor der Trägerin eines großen Namens hat.

Ob so die Basis für ein erfolgreiches Investment aussehen kann, muß füglichst
bezweifelt werden.

Das Ausmaß des Dramas verdeutlicht ein informativer Artikel, der aktuell in
FINANZEN.NET veröffentlicht wurde:

""Den Schuldenberg hat er abgebaut. Nun sollen auch noch 32000 Jobs und damit
Kosten wegfallen. Doch eine klare Wachstumsstrategie bleibt Telekom-Chef Kai-
Uwe Ricke Anlegern bislang schuldig. Dabei brennt es an allen Ecken und Enden.
Was er tun kann. - von Thomas Schmidtutz:

Easymobile veranstaltete ordentlich Wirbel. Ab sofort biete man Handy-Nutzern "supergünstige Preise", tönte Christian Winther, Deutschland-Chef des Mobilfunk-Discounters, anläßlich des Marktstarts am Mittwoch in Hamburg. Nur ein
paar Stunden später funkte der Wettbewerb schon dazwischen. Man habe "immer den günstigsten Mobilfunktarif", verkündete der Konkurrent Simply und senkte
prompt die Preise. Um homöopathische 0,5 Cent pro Minute unterbietet die Drillisch-Tochter nun den Newcomer, ein Gemeinschaftsunternehmen der dänischen
TDC und der britischen Easygroup.

So geht das inzwischen fast täglich. Egal wohin die Deutsche Telekom auch schaut: Überall heizt die Konkurrenz dem Magenta-Riesen mit Geiz-ist-geil-Angeboten ein. Beispiel Auskunftsmarkt: Jahrzehntelang hatten die Bonner gemeinsam mit Regional-
verlagen auf dem Gelbe-Seiten-Markt satte Monopolrenditen eingefahren. Doch nun
bedrohen Newcomer wie GoYellow oder Klicktel das einträgliche Geschäft. Beispiel T-Online: Vor kaum einem halben Jahr kassierte die Internet-Tochter satte 30 Euro
für den DSL-Zugang per Flatrate, also ohne Zeit- oder Volumenbeschränkung. Dann
rollten Herausforderer wie United Internet den Markt mit Tarifen unter zehn Euro
auf. Zähneknirschend mußte der Ex-Monopolist nachziehen.

Der anhaltende Preisverfall auf dem Telekom-Markt setzt den Bonnern immer
heftiger zu. Dazu verliert der Konzern praktisch überall Marktanteile. "Die
Situation der Telekom", resümiert Analyst Per-Ola Hellgren von der Landesbank
Rheinland-Pfalz (LRP), "wird von Monat zu Monat schlimmer."

Vor allem im Festnetzgeschäft spitzt sich die Lage zu. In Scharen kehren Nutzer
dem Fernmelder den Rücken: "Wir verlieren derzeit allein 100000 Kundenanschlüsse
pro Monat an die Konkurrenz", klagte Konzernchef Kai-Uwe Ricke gegenüber der Tageszeitung "Die Welt". Die Situation ist inzwischen so dramatisch, daß der
einstige Monopolist per Call-Center versucht, abtrünnige Kunden zum Bleiben zu
überreden – noch vor zwei Jahren undenkbar. Und selbst die, die ihren Anschluß
bei der Telekom behalten, telefonieren mit entsprechenden Vorwahlen lieber über
die Konkurrenz wie Teldafax, Maxbell Discount oder Clever25.

Aber die Herausforderer sind eben häufig billiger. Zudem sind viele Nutzer nach Jahrzehnten am Gängelband der Deutschen Telekom froh über jede Alternative:
"Viele sind die Telekom einfach leid", sagt ein Analyst. Vom ausbaufähigen
Service des Ex-Monopolisten ganz zu schweigen. Gleichzeitig neigen sich die
Zeiten, als der boomende Mobilfunk-markt dem Konzern Erleichterung verschaffte,
dem Ende zu. Zwar liefert die amerikanische Vorzeige-Tochter T-Mobile angesichts
des boomenden US-Markts noch schöne Zuwachsraten. Doch in Deutschland,
Frankreich oder England tobt längst ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb.
Und für den fälligen Netzausbau in den USA dürften demnächst Investitionen von
acht bis zehn Milliarden Dollar fällig werden.

Dazu kommt der Druck aus dem World Wide Web. Obwohl immer mehr Nutzer zu
Spottpreisen via Internet telefonieren, schaute die Telekom dem Treiben lange
Zeit tatenlos zu: "Die wollten halt ihr eigenes Geschäft nicht kannibalisieren",
sagt ein Branchenkenner. Mit fatalen Folgen. Im zweiten Quartal verkaufte
United Internet erstmals mehr DSL-Anschlüsse als T-Online. Jetzt bietet T-Online
ebenfalls Web-Telefonie, der Flatrate-Preis ist drastisch gesunken.

Zu allem Überfluß hat der Konzern auch bei der anhaltenden Marktkonsolidierung
das Nachsehen. Den bislang jüngsten Schlag setzte es vergangene Woche. Am Montag kündigte Telefonica-Chef Cesar Alierta die Übernahme der britischen O2 an.
26 Milliarden Euro in bar wollen sich die Spanier den reinrassigen Mobilfunkanbieter kosten lassen.

Ricke muß in die Tischkante gebissen haben. Denn kaum zwei Monate zuvor hatte
er gemeinsam mit der niederländischen KPN selbst die Übernahme von O2 betrie-
ben. Nach den Überlegungen wollten sich die Bonner das britische Mobilfunkge-
schäft von O2 sichern. Im Gegenzug hätte KPN den deutschen O2-Ableger
bekommen und ihn mit seiner Tochter E-Plus verschmelzen können. Eine Übernahme
von O2 durch die Telekom-Tochter T-Mobile wäre an kartellrechtlichen Hürden
gescheitert. Über ihren Partner KPN hätten die Bonner das Problem elegant
gelöst. Der Plan "war genial", lobt Analyst Hellgren. Doch am Ende platzte
der Deal, angeblich wegen unterschiedlicher Auffassungen in Bewertungsfragen.
Jetzt hat Telefonica zugegriffen. Wenn nicht noch ein Gegenangebot kommt,
soll der Zusammenschluß Anfang 2006 durch sein.
Die Bonner haben jedenfalls schon mal abgewunken. "Wir werden kein
Gegenangebot für O2 vorlegen", stellte Finanzchef Karl-Gerhard Eick am
Mittwoch klar.

Der Deal hätte weitreichende Konsequenzen: "Die haben demnächst einen großen Wettbewerber direkt vor der Haustür", sagt Theo Kitz, Analyst vom Bankhaus Merck
Finck & Co. Und gemessen an der Kundenzahl fiele die Telekom hinter Vodafone und Telefonica/O2 auf Rang 3 zurück.

Zwar könnte die Telekom und ihre Tochter T-Mobile auf dem heißumkämpften
deutschen Markt "kurzfristig durchaus von einer möglichen Verunsicherung bei
O2-Kunden profitieren", glaubt Dan Bieler, leitender Analyst beim Marktforschungsinstitut Ovum. Mittelfristig jedoch könnten O2 und Telefonica dem Platzhirschen zusetzen. Die deutsche Niederlassung der Spanier – Jahresumsatz
rund 300 Millionen Euro – habe sich hierzulande zuletzt auf Unternehmenskunden konzentriert und sei "gut unterwegs".

Auf diesen Kundenzugang könnte das Unternehmen demnächst mit O2 aufbauen.
"Wir werden in den nächsten Jahren ein immer stärkeres Zusammenwachsen von
Mobilfunk- und Festnetzangeboten, also sogenannter Konvergenz-Angebote,
sehen", so Bieler. Dazu gehöre etwa der verstärkte Zugang von Außendienst-
mitarbeitern von unterwegs per Laptop auf Daten in der Zentrale.

Entsprechende Angebote dürfte Telefonica künftig forcieren – und damit vor
allem die mit über zwölf Milliarden Euro Umsatz weitaus größere Telekom-
Tochter T-Systems treffen. In dieser Sparte hat der Konzern sein IT-Geschäft,
etwa die Beratung und Einführung von Soft- und Hardware-Lösungen für Firmen-
kunden, zusammengefaßt. "Die wären von einem Zusammengehen beider
Unternehmen wohl am meisten betroffen", warnt Analyst Bieler. Dabei hat die
Sparte angesichts wachsenden Preisdrucks der Wettbewerber schon so genug zu
kämpfen. Um die Kosten auf ein erträgliches Niveau zu kriegen, holt Ricke
jetzt zum Kahlschlag aus. Insgesamt 32000 Jobs will der oberste Fernmelder
bis 2008 konzernweit streichen, 5500 davon bei T-Systems. Weitere 20000
Stellen sollen im schrumpfenden Festnetzgeschäft um T-Com wegfallen. Dem
stehen 6000 Neueinstellungen gegenüber.

Die Radikalkur ist teuer. 3,3 Milliarden Euro läßt sich die Telekom das Streich-
konzert kosten. Ab 2008 könnte der Konzern so pro Jahr eine Milliarde einsparen,
schätzt LRP-Analyst Hellgren. Doch ein "Gutteil der Einsparungen dürfte über Preissenkungen wieder an die Kunden gehen", so Hellgrens Kollege Theo Kitz, ein
weiterer Personalabbau sei daher "sehr wahrscheinlich". Und das so dringend
benötigte Wachstum bringt der Kahlschlag auch nicht. Zwar macht der Konzern mit
dem geplanten Aufbau eines rasend schnellen Glasfasernetzes bereits auf Zukunft.
Aber für Euphorie unter Investoren sorgen derlei Pläne kaum. Das sei "allenfalls
ein Tropfen auf den heißen Stein", findet ein Branchenkenner.

Was Wunder, daß Beobachter allmählich ungeduldig werden: "Eine klare Wachstumsstrategie", fordert etwa Telekom-Spezialist Frank Rothauge von Sal.
Oppenheim in Frankfurt. "Ricke und seine Mannschaft waren zur richtigen Zeit am richtigen Platz, als die Telekom saniert werden mußte", findet Kitz. "Aber jetzt
müßte umgeschaltet werden, von Kostenabbau auf Expansion."

Doch bislang tappen Investoren in Sachen Strategie weitgehend im Dunkeln. Zur
Erhellung trägt auch der Konzernchef kaum bei. Künftig werde Umsatzwachstum vor
Marge stehen, verkündete der oberste Fernmelder unlängst nebulös. Beobachter
sehen die Ankündigung als Hinweis, daß Ricke – anders als noch kurz zuvor
verkündet – nun doch auf "Akquisitionsmodus" geschaltet hat. Womöglich zu spät:
"Allzu viele Optionen", so Analyst Hellgren, "hat der Konzern nicht mehr."

"Virgin Mobile könnte eine sein", meint etwa der Analyst einer Bank in London.
Doch ein Durchbruch auf dem britischen Markt wäre auch das nicht. "Die Virgin-Mobile-Kunden telefonieren eh über das Netz der Telekom", erinnert Ovum-
Experte Dan Bieler. Und eine Übernahme von KPN könnte die kartellrechtlichen
robleme noch verschärfen. "Dann bräuchten die jemanden, der ihnen E-Plus
abkauft, und in den Niederlanden könnte es auf Grund der starken Stellung
beider Unternehmen auch eng werden", heißt es aus London. Am ehesten halten
Beobachter noch die Wiederaufnahme der Gespräche mit Telecom Italia für möglich. Entsprechende Spekulationen blühen gerade wieder auf. Dagegen spräche jedoch
schon allein die Größe. "Eine Übernahme von Telecom Italia oder KPN würde die
Schulden erneut deutlich nach oben treiben", warnt Analyst Kitz.

Angesichts der jüngsten Entwicklung halten Beobachter einen Strategiewechsel
ohnehin für überfällig: Die Telekom solle sich stärker auf das Breitband-
geschäft konzentrieren und Wettbewerber wie Telefonica oder Vodafone in ihren Heimatmärkten angreifen, meint Experte Rothauge. Der Breitbandmarkt wachse
extrem schnell. "Da können sie auch aus einer schwächeren Position noch was
bewegen." Neben der italienischen Fastweb oder Tiscali würden auch der franzö-
sische DSL-Anbieter Iliad gut passen. Aber auf diese Kandidaten dürften auch
schon andere ein Auge geworfen haben.

Rickes zögerliche Haltung jedenfalls kann sich der Konzern nicht mehr allzu
lange leisten. "Ein bißchen mehr Aggressivität", findet denn auch Analyst Kitz,
"würde nicht schaden." Sonst kommt wieder einer wie Cesar Alierta und schnappt
der Telekom den besten Happen vor der Nase weg. Und Preiskämpfe mit Easymobile,
Simply oder Teldafax wird der Konzern auf Dauer wohl kaum gewinnen können.""

 

06.11.05 18:04

3516 Postings, 8849 Tage baanbruch"Viele sind die Telekom einfach leid", sagt ein

Analyst.




Ich hätte es nicht besser analysieren können.
Bei jahrelanger Verarschung zahlt man auch gerne bei
der Konkurrenz etwas mehr, nur um nicht mehr auf dieses
arrogante kundenfeindliche Drecksgesindel angewiesen zu sein.
 

09.11.05 09:40

347 Postings, 7880 Tage GasAGDie ist wirklich zum kotzen! o. T.

09.11.05 09:41

13436 Postings, 8792 Tage blindfishso ist es, baanbruch... o. T.

09.11.05 09:58

18637 Postings, 8114 Tage jungchenda verwundert es nicht

dass t-online aktionaere gegen die verschmelzung klagen mit dem argument, dass sie gezwungen werden, fuer aktien ihres dynamischen wachstumsunternehmens aktien einer so veralteten und wachstumsschwachen lahmen ente anzunehmen....  

09.11.05 10:08

7336 Postings, 7858 Tage 54reabsieht man seine kunden als

feinde und belästiger an, revanchieren diese sich bei erster gelegenheit. sollte es zu einem zusammenschluss der restlichen unabhängigen stadtnetzbetreiber mit einem großen ausländischen telekommunikationsunternehmen kommen (à la Alice - Hansenet u. Telecom Italia), sieht es erst richtig duster aus.

mfg 54reab  

01.12.05 11:43

11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08T-Online ade - das Siechtum geht weiter

Daß die Deutsche Telekom ein sterbendes Königreich ist, ahnt inzwischen
jeder. Die Zeit der Hypes um UMTS & Co. ist längst passé. Die Zeit des
österreichischen Selbstdarstellers "Demolition-Man" Ron Sommer Geschichte.
Das Theater um die Übertragungsrechte der Bundesliga: ein letzter Versuch,
durch Wildern in fremden Revieren nach was zu reißen?

Nun ist auch noch der Taschenspieler-Trick mit T-Online (zumindest vorerst)
gescheitert. Einerseits kann die DTAG ihre Verbindlichkeiten an T-Online
nicht camouflieren; andererseits ist der ersehnte Umsatzzuwachs vorerst
in unerrreichte Ferne gerückt.

Schauen wir, was Hans A. Bernecker in seiner AB-Daily heute dazu sagt:

""DEUTSCHE TELEKOM nehme ich aus meiner Kaufliste wieder heraus. Ich
hatte kürzlich in der AB die Bedingungen genannt. Das Urteil, wonach T-
Mobile nicht übernommen werden kann bzw. nicht zu diesem Preis, bedeutet,
daß der Mutter der Cash Flow fehlt, der das Ergebnis verbessern sollte.
Verzögert sich also die ganze Maßnahme, rechne ich mit Rückstufungen
durch die Analysten. Damit ist in dieser Aktie vorerst nichts drin.
Ich ziehe mich zurück und warte ab.""
 

01.12.05 11:54

1443 Postings, 6875 Tage HardstylisterWenn alle schimpfen soll man kaufen, oder? o. T.

01.12.05 12:47

2590 Postings, 7106 Tage brokeboy@2

... warum investieren menschen in unternehmen? aus einer art patriotischer überzeugung? wer mag zb. die grossen energieversorger diese verbrecher? wer mag den borniert-blöden stil von daimlerchrysler? wer kann aus tiefer überzeugung sagen, dass er die kundenpolitik der banken gutfindet? kennt ihr jmd. der bei einem metrounternehmen arbeitet - zb. mediamarkt, kennt ihr deren praktiken? habt ihr euch mal mit 1+1/u.internet oder vodafon rumgeschlagen? viel vergnügen! findet ihr die produkt der jack white ag gut? (schauder)

damit das nicht zu kurz kommt: ich teile die meinung, dass die dtk vielen auf die nerven geht und dass deshalb eben 2005 fast nichts ging, aaaaber: geld verdient man nur beim einstieg in unterbewertete unternehmen. ergo: nach dem spiel ist vor dem spiel - der miese mood in punkto dtk hat seinen umkehrpunkt erreicht, denn mit einem 11er kgv und fett über 4% divi wird geld verdient, und das nicht zu knapp - die dsl/tv - phantasie und die marktposition sind ausbaubar.

man investiert in unternehmen, um mitzuverdienen - thats it.

dtk macht in q1/06 mind. die 19 euro klar und am ende des jahres die 23, wetten?  

01.12.05 13:22

11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08brokeboy, die Unterbewertung der DTAG

ist doch nur eine  Momentaufnahme. Entscheidend ist doch, welche Zukunfts-
perspektiven ein Unternehmen hat und welche Perspektiven die ganze Branche.
Und da kommt man einfach nicht an der Erkenntnis vorbei:
So wie zahllose Stories und Karrieren zuvor, ist der Zenit für die Telekoms
allgemein und diejenige für die DTAG im besonderen, überschritten.

Die Zeiten ungestümen Wachstums sind zuende. Was folgt, ist business as usual.
Genauso etwa, wie das Geschäft mit Handys, Farbfernsehern oder Waschautoma-
ten. Auch dort wird noch Geld verdient, sicher. Aber der Kuchen teilt sich auf
immer mehr Marktteilnehmer auf. Und die erzwingen immer weiter fallende Preise
bzw. fallende Gewinnmargen.

Expansionen zur Erringung von Weltmarktführerschaften, wie bei den großen
Indistrieunternehmen, sind bei den Telekomfirmen nahezu unmöglich. Zukäufe
im Ausland führen kaum zu gewinnsteigernden Synergieeffekten und bleiben fast
immer ein mehr oder weniger sinnloser Appendix.

Aus diesen grundsätzlichen -aber auch aus den speziellen Gründen- halte ich
ein Investment in Telekomwerte für nicht zukunftsträchtig. Ein Investment in
die DTAG schon gar nicht. Noch nie in ihrer Geschichte hat sie wirklich brilliert!
Die Phantastereien des Ron Sommer waren nichts als heiße Luft und haben Heer-
scharen von ehrlich arbeitenden Menschen um ihr gutes Geld gebracht. Ich sehe
am Horizont absolut KEINEN Silberstreif, der das Blatt jemals wenden könnte.

Fazit für mich: Es gibt phantastische Möglichkeiten, mit Aktien schönes Geld zu verdienen. Da braucht's weiß Gott keine Deutsche Telekom. Deshalb: Finger weg!

 

01.12.05 13:35

2590 Postings, 7106 Tage brokeboyhmmm

... also ich habe innerhalb des letzten jahres mit den telefonie-adaptierten unternehmen balda, drillisch und turkcell durchschnittlich 30% gemacht. das ein major, wie die dtk nicht die phantasie einer drillisch hat ist schon klar - ich seh' das unternehmen allerdings vorrangig im dax-vergleich - und da ist das papier echt billig. zudem ist die divi absolut überzeugend und gerade dieser zugewinn wird aus steuerspez. gründen bald sehr interessant. warte mal ab, was bei den bundesligarechten rauskommt - falls die dtk den zuschlag erhält geht es ab.  

01.12.05 13:45

11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08brokeboy

Die Sache mit den Bundesligarechten beweist doch, daß die DTAG die Chancen
auf anständige Margen im Stammgeschäft schwinden sieht. Ich sehe das also
eher als Kontraindikator für die Aktie.

Auch sind die Gewinnmargen der Kleinen kein Indikator für einen anhaltenden
Erfolg im Geschäft mit Telekomleistungen. Im Gegenteil: der Erfolg der Kleinen
geht ja voll zu Lasten des Erstanbieters, also der DTAG.

Wie lange die Dividenden noch fließen werden - warten wir's ab. Tatsache ist,
daß die DTAG immer noch hoch verschuldet ist. Daraus folgt, daß sämtliche
Dividenden letztlich auf Pump finanziert werden - vom Geld der Anteilseigner.
Und das sind die Aktionäre.
 

01.12.05 13:52

2590 Postings, 7106 Tage brokeboy@fuzzi

meiner meinung nach sind die negativszenarien, die du da postest bereits in diesem kurs eingepreist. warten wirs ab.
g v bb  

02.12.05 13:31

2590 Postings, 7106 Tage brokeboylicht am ende des tunnels

interessant, dass hier niemand über die fetten überschüsse aus q3 redet
anbei eine einschätzung (...die ich nicht teile)

Deutsche Telekom akkumulieren
02.12.2005 12:59:03

                    §
Der Analyst von Independent Research, Norbert Kretlow, stuft die Aktie der Deutschen Telekom (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) unverändert mit "akkumulieren" ein.
Der angekündigte Stellanabbau von rund 32.000 Arbeitsplätzen der Deutschen Telekom stoße wie erwartet auf Widerstand. Gespräche mit der Gewerkschaft ver.di sollten in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden.

Die Analysten würden im Mobilfunkbereich eine wesentlich höhere Produktivität sehen als im Festnetzbereich. Im letzteren sollten selbst nach dem geplanten Stellenabbau noch weitere Einsparungen möglich sein, die aber nur peu à peu zu heben sein dürften. Alternative Anbieter hätten den Vorteil, dass sie ihre Strukturen von Beginn an effizient aufbauen könnten. Aus diesem Grund dürfte der Konzern zuletzt Marktanteile verloren haben.

Die Analysten von Independent Research bestätigen ihr "akkumulieren"-Rating für die Deutsche Telekom-Aktie und geben ein Kursziel von 15,90 Euro an.
Analyse-Datum: 02.12.2005  

02.12.05 14:12

2590 Postings, 7106 Tage brokeboybbb: buy

Die Analysten der Bankgesellschaft Berlin empfehlen die Aktie der Deutschen Telekom (ISIN DE0005557508 / WKN 555750) weiterhin zu kaufen.

Das Landgericht Darmstadt habe die vorzeitige Verschmelzung von T-Online mit dem Mutterkonzern Deutsche Telekom untersagt. Damit habe das Gericht die Klage von T-Online auf Sofortvollzug der Verschmelzung zurückgewiesen. Erst müssten die Einwände der Kleinaktionäre verhandelt werden. Die Aktien von T-Online hätten zunächst mit einem Kurssprung reagiert, seien an den Folgetagen aber wieder zurückgekommen.

Auf das Kaufen-Rating der Analysten der Bankgesellschaft Berlin für die Deutschen Telekom-Aktie hat dies keinen Einfluss.
 

02.12.05 14:23
1

7114 Postings, 8378 Tage KritikerNüchtern betrachtet. eine Fa., die

32000 Arbeitsplätze abbaut, ist wohl nicht in der Steigphase.
Hinzu will der Bund weitere Aktien in Mrdn verkaufen.
Und die profess. Lobgesänge dienen nur dem Abgeben der eigenen Stücke!
Die Hoffnung des Gehängten, daß der Strick reißt.
Bei der Wahnsinns-Euphorie in diese "Volks(verdumgs)Aktie" ist noch gar nichts eingepreist, sonst wäre der Kurs längst auf 5,-€!
Warten wir auf die SL's unter 14,-, dann wird das Tuch weggezogen.
Meine Empf: Verkaufen, solange es noch Geld dafür gibt! - Kritiker.  

02.12.05 14:55

473 Postings, 7964 Tage kant5 Euro für die Telekom?

dann würde ich mein Haus verkaufen und diese Aktie dafür erwerben, bei einer derzeitigen Dividendenrendite von 5% und einem KGV von 12  

02.12.05 15:20
1

236 Postings, 7040 Tage engineer68Deutsche Telekom ...

... brokeboy, ich habe auch lange überlegt, ob ich mal DTAG anfasse, aber ich kann leider die Ansichten nicht ganz teilen.
Die Dividendenrendite ist nur so gut, weil der Vater Staat noch so massiv drinsteckt. Und damit kommt viel Dividende den klammen Kassen zu Gute. Es gibt da auch gewisse Hebel- oder Outperformancezertifikate von GS oder ABN die sehr interessant sind, die greifen aber immer erst bei 16,50 €. Und so lange wie ich das beobachte ist die DTAG nicht ansatzweise herangerückt. Wie immer und überall wurden die Kleinen "abgezogen" so wie auf´n Schulhof (grinnnss) nur eben legal. Jetzt hat man es mit der Reintegration der T-Mobile versucht, ein genialer Schachzug ...
Natürlich ist die Unternehmens- und Aktienkultur in den letzten Jahren erheblich auf der Strecke geblieben, aber was bei DTAG abläuft ist schon recht kriminell ... mit Billigung des Staates.
Das soll aber nicht heissen, das es keine Gewinnchancen gibt. Jeder steht da allein da, ich glaube nicht richtig daran.  

02.12.05 15:23

236 Postings, 7040 Tage engineer68... sorry, sollte T-Online heissen o. T.

02.12.05 15:55

11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08auch Hans A. (Bernie) Bernecker

ist -wenigstens bis Jahresultimo- für die DTAG negativ gestimmt, wie man
heute in seiner AB-Daily lesen kann:

""Wer also jetzt noch auf den fahrenden Zug springen will oder gar muß,
der kommt an den Favoriten der Fonds nicht vorbei: ALLIANZ, BASF, BAYER,
DEUTSCHE BANK, E.ON, FMC, HENKEL, MAN, MÜNCHNER RÜCK, RWE und SAP.
Nur in einzelnen Fällen lohnt der Kauf auf unterem Niveau, Beispiel VW.

Deutlich abgeschlagen und somit keine aussichtsreichen Kandidaten für
eine Rally sind DEUTSCHE TELEKOM, DEUTSCHE POST, HYPOVEREINSBANK,
ALTANA, TUI und THYSSEN.""

Was Bernecker hier sagt, betrifft nur den Aspekt einer Rallyechance bis
Jahresende. Da sieht es für DTAG rabenschwarz aus - mit ein Grund, warum
der Kurs dümpelt.
Im kommenden Jahr wird neu "gemischt und gegeben". Aber wer sich neu
positioniert, wird sich natürlich fragen, welche Strahlkraft eine Aktie in der
Zukunft entwickelt. Der Interessierte, der kritische Anleger wird dann rasch
merken, daß die Deutsche Telekom ein angestaubtes Geschäfstmodell betreibt,
das seine Zukunft bereits hinter sich hat...
 

02.12.05 17:06

2590 Postings, 7106 Tage brokeboyhmmmm

bei dem was bernecker da über tui und altana von sich gibt, erscheint sein dtag-urteil absolut schlüssig. meine philo ist da etwas anders: ich habe über 15 m-, s-, und tecdax-chips, die als "bringer" alle satt im geld stehen. von zeit zu zeit schnippel ich die gewinne etwas ab und fahre die kohle in crashimmunere langweiler, wie tui und altana - wenn die gerade mal billig sind.  

02.12.05 17:36

11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08brokeboy

Obwohl ich Bernecker zitiert habe und ihn hoch schätze, erlaube ich mir,
doch hin und wieder eine etwas andere Meinung zu haben...;-)

Hinsichtlich seines Urteil zu DTAG pflichte ich ihm bei. TUI schätze ich
allerdings etwas anders ein. Sie ist die billigste DAX-Aktie und hat nach
meiner Einschätzung ein Riesenreservoir. Denn: die kursdrückenden Varia
sind sämtlichst eskompiert - hoher Ölpreis, schwacher EURO, Terrorängste,
Klimakatastrophen. Ich sehe erhebliches Potential für die Aktie, wie sie
nur wenige andere haben.

Wer die TUI spielen möchte, dem emfehle ich WKN SG2CDZ. Das Zertifikat
steht unmittelbar am Geld. Legt die Aktie zu, legt das Zerti doppelt zu.
Kaufen!  

20.12.05 17:57

11820 Postings, 7486 Tage fuzzi08igitt: Deutsche Telekom sozialdemokratisch !

Insgeheim haben es viele geahnt: die Sozis haben die Telekom verhunzt...;-)
Jetzt haben wir's schriftlich:
Heute schreibt Hans A.(Bernie) Bernecker in seiner AB-Daily:

"Die Verliereraktie des Jahres steht fest: DEUTSCHE TELEKOM. Mein konse-
quenter Rückzug ist richtig. Ich schließe sogar nicht aus, daß wir im näch-
sten Jahr neue Tiefstkurse sehen werden. Schuld daran ist vor allem die Art
und Weise, wie die Regulierungsbehörde mit diesem Thema Düsseldorfer umgeht.

Der SPD-lastige Chef will nach guter Manier alles perfekt und fair lösen, also Wettbewerbsgleichheit schaffen, ging aber bereits viel zu weit auf den Leim der sogenannten Konkurrenz.

Damit ist inzwischen sicher: Mit den an sich verbraucherfreundlichen Regelungen
schafft derjenige, der das deutsche Grundnetz der Telekommunikation aufgebaut
hat, nicht mehr, seine Kapitalkosten zu verdienen. In Kurzform: Telekom muß flächendeckend investieren, aber die Konkurrenz sucht sich nur die Rosinen
heraus.

Ich möchte nicht lästern: Typisch sozialdemokratisch.

Die DEUTSCHE TELEKOM driftet damit in eine gefährliche technische Abwärtsspirale,
mit Beschleunigung in der Ertragserosion. Ich bin deshalb sicher, daß dies ein politisches Thema des kommenden Jahres wird.
Bis dahin bleibt es dabei: Es gibt Besseres."

Da kann ich nur Sagen: wohl wahr!  

20.12.05 18:01

6257 Postings, 6982 Tage mecanodeswegen bin ich auch in vodafone o. T.

22.12.05 19:31

5444 Postings, 9047 Tage icemanTelekom sucht Verstärkung für britische Tochter

Presse: Telekom sucht Verstärkung für britische Tochter
          §22.12.2005 18:44:00
                              
           §
Aktuellen Presseberichten zufolge ist die Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) auf der Suche nach einer Verstärkung für ihre britische Mobilfunktochter. Dies berichtet die "Börsen-Zeitung" am Donnerstag vorab aus ihrer Freitagausgabe.

Demnach sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick gegenüber der Zeitung, dass man bei T-Mobile UK weitere Optionen zur Stärkung des Geschäfts prüfe. Eick verteidigte zudem die Wachstumsambitionen des Bonner Konzerns und rechtfertigte den damit verbundenen Rückgang des operativen Ergebnisses im kommenden Jahr als "richtige" Entscheidung.

In Sachen Akquisitionen sei die Telekom weiter offen. Man schaue sich "weitere Optionen in Europa" an, die eine bessere Positionierung des Unternehmens "im IT-Umfeld" ermöglichen würden, so der Bericht weiter.

Die Deutsche Telekom-Aktie schloss am Donnerstag bei 13,89 Euro (+0,22 Prozent).

                    §
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG
Gruss Ice

 

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