25.10.2007 09:00 UhrWachstumsfokus Mittelstand - Quelle: http://www.cio.de/knowledgecenter/erp/844259/index.html Die neue SAP-StrategieMit der Ankündigung, Business Objects für 4,8 Milliarden Euro zu übernehmen, sorgte SAP Anfang Oktober für Schlagzeilen. Bislang hatten die Walldorfer - anders als Konkurrent Oracle - nicht auf milliardenschwere Zukäufe gesetzt, sondern auf organisches Wachstum. Der Milliarden-Deal zeigt nun, dass SAP ein rasches Wachstum im Mittelstand nur mit größeren Zukäufen für realisierbar hält.  |  | SAP-Chef Kagermann betonte immer wieder, dass für ihn milliardenschwere Zukäufe kein Thema sind. |  | vergrößern |  |  |
"SAP kündigt Übernahme des indischen Business-Rules-Spezialisten Yasu Technologies an" und "SAP kündigt freundliche Übernahme von Business Objects an". Die beiden letzten Akquise-Meldungen aus der Walldorfer Firmenzentrale von SAP klangen zwar ähnlich, könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein.Regionale Präsenz stärken, technische Lücken schließenWährend SAP mit dem Kauf von Yasu Technologies seiner bisherigen Strategie des organischen Wachstums treu bleibt, stößt der Software-Konzern mit dem Kauf des BI-Spezialisten Business Objects für fast fünf Milliarden Euro in eine neue Dimension vor. Wenn man so will, wurden die Walldorfer ihrer bisherigen Strategie untreu und wandeln nun auf Pfaden, die Larry Ellison mit Oracle bereits vor Jahren mit den milliardenschweren Übernahmen von J.D. Edwards, Peoplesoft oder Siebel eingeschlagen hat. Sein jüngstes Objekt der Begierde, BEA Systems, sträubt sich dagegen noch. Den Übernahmepreis von 6,6 Milliarden US-Dollar bewertete der Verwaltungsrat von BEA Systems als zu niedrig. Was also könnte SAP zum Kauf von Business Objects getrieben haben? Analysten und Marktbeobachter sind sich nicht ganz einig in der Bewertung. Möglicherweise kann ein Blick auf die von den Walldorfern bislang verfolgte Strategie bei Zukäufen für mehr Klarheit sorgen. Bis jetzt waren hier die Ziele klar umrissen, denn SAP wollte vor allem technische Lücken in seinen Anwendungen schließen. Fast in allen Fällen ging es dabei um den Erwerb von Lösungen bzw. Technologien, welche entweder die Technologie-Plattform SAP Netweaver oder Geschäfts- und Branchenlösungen um neue Funktionen erweitern sollten. Darüber hinaus sollten die Zukäufe die regionale Präsenz stärken und damit auch die globale Expansion von SAP unterstützen. ...Da der Konzern mit seiner Geschäfts-Software den Markt mit Großkunden - vor allem in Deutschland - bereits weitgehend durchdrungen hat, verwundert es wenig, dass das größte Wachstums-Potenzial vor allem im Mittelstand gesehen wird. Aus eigener Kraft dürfte es SAP kaum möglich sein, dort seine Wachstumsziele bis 2010 zu erreichen. Hier kommen die mittelständischen Kunden von Business Objects gerade recht, um die eigenen Mittelstands- und Branchenlösungen zu vermarkten. Auf vielen Baustellen beschäftigtAllerdings sehen Marktbeobachter in der Übernahme auch Risiken, obwohl Business Objects nicht voll in SAP aufgeht, sondern als eigenständige Geschäftseinheit und eigene Marke weiterbestehen soll. Zum einen verfügt das SAP-Management bislang über keine fundierte Erfahrung bei der Zusammenführung zweier Unternehmen dieser Größe. Zum anderen muss laut Christian Glas berücksichtigt werden, dass SAP momentan bereits auf sehr vielen Baustellen beschäftigt ist. Hier besteht die Gefahr, sich zu verzetteln. So sei bei der Enterprise-SOA-Strategie noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Und um den Mittelstand für die neue On-Demand-Software unter dem Namen "SAP Business ByDesign" zu begeistern, muss eine klare Vertriebs-Strategie her.
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