Die geopolitischen Einflüsse bestimmen natürlich ebenfalls die Chartkurve. So spricht man auch von Kriegsaufschlägen und wenn ich mich in der Welt umsehe, finden derzeit zwei hierfür relevante Kriege statt, der kalte europäische Gaskrieg in einem erneut kaltem Winter sowie ein heißer Krieg im Gazastreifen.
Wenn ein Lieferant, wie Russland, aus berechtigten Gründen vorübergehend seine Gasmacht ausspielt, weil sein Spediteur die eigene Lieferung nicht bezahlt und die für Kunden zu transportierende Menge anderweitig zu höheren Preisen verscherbelt, dann sollten bei diesen administrativen Maßnahmen der Russen die Preise für Gas, und vor allem des weniger anfälligen alternativen Öls steigen. Das taten sie auch- einen Tag lang, dann gings tiefer runter als vorher. ....... Im Gazakrieg könnte man gelten lassen, dass es dort ja schon seit Jahrzehnten Konflikte gibt, welche den Öl- und Gasmarkt nicht mehr tangieren, wären da nicht die um 2000 herum entdeckten Reserven an Natural Gas vor der Küste des Gaza-Streifens, welche von British Gas auf 123 Mrd.- Kubikmeter ( derzeitiger Marktwert 52 Mrd. € ) zzgl. weiterer Felder in Palästina geschätzt werden. Der Krieg dient also hauptsächlich der Kontrolle dieser Off-Shore-Reserven und es ist allgemein üblich, das der Gegenstand um den man sich prügelt sehr wertvoll ist, demnach im Preis sinkt – oder wie?
Weiterhin scheint es um Deutschlands Gasreserven auch nicht so gut bestellt zu sein, wie Anfang Januar postuliert. Hieß es damals, wir hätten für mindestens 4 Wochen unterirdische Reserven und wenn alle Importe plötzlich ausfallen sollen wäre es kein Problem, da eh nur 30% aus Russland kämen. So sind nun per 17.1.09 schon die Hälfte dieser Reserven weg. Hat man die etwa massig an die völlig vom Gashahn abgeschnittenen osteuropäischen Länder verschickt? In zwei Wochen die Hälfte entleert obwohl nur das eine Drittel Nachschub aus Russland fehlt? Wenn es so ist und weiter geht, dann wird’s ab Februar kalt. Dies stärkt natürlich bei dieser enormen Verknappung den Gaspreis. Richtig erkannt – er fällt deshalb wieder.
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