Das jedenfalls scheint die Devise der Kriegsbefürworter in Afghanistan zu sein. Es ist keine Demokratie und keine Entwicklung zur Demokratie zu erkennen. Der afghanische Präsident herrscht faktisch nur über Kabul, und auch das nur dank massiver Präsenz ausländischer Truppen. Frauenfeindliche Gesetze, Bündnisse mit Warlords, patriarchalisch geführten Familienclans und kriminellen Organisationen jeder Art sichern ihm die Macht in einem Land, das eben 400 Jahre zurück ist. Waffen- und Drogenschmuggel ist trotz zahlreicher Checkpoints überall gang und gebe. Helmut (#21) hat völlig Recht: Was haben wir dort zu suchen? Was können wir überhaupt ausrichten, wenn nicht ganz Afghanistan bis in das kleinste Dorf von NATO-Militär besetzt und die Afghanen praktisch entmündigt werden? Zur Zeit ist die NATO allseits geduldet, weil sie an den schrecklichen Strukturen dort faktisch eben nichts ändert. Aktiv unterstützt wird sie nicht.
Am Rande: Was hätten DDR-Führung und Bevölkerung wohl gesagt, wenn vor 22 oder 23 Jahren die SU Truppen der NVA zur Unterstützung bei der Kriegführung in Afghanistan angefordert hätten?
Und zum Schluß noch ein Wort an den "Oberst": Laß den antiquierten, aus der Kaiserzeit stammenden Begriff "dienen" hier aus dem Spiel. Jeder von uns dient - täglich. Ich diene meiner Familie, ich diente als "do ut des" meinem Arbeitgeber. Dienen ist eine soziale Aufgabe - beim Militär ist es immer mindestens Beihilfe zum Mord.
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