Wer von den beiden ist denn der größere "Denker" ? (If any...)
FTD:
Lafontaine bescheinigt Schröder einen ´Denkfehler´
Der Protest gegen Hartz IV hat erneut zehntausende Menschen auf die Straße getrieben. Der prominenteste Teilnehmer Oskar Lafontaine wurde mit Pfiffen und Eiern in Leipzig begrüßt, bekam dann aber viel Applaus.
Ein Ei verfehlte den SPD-Politiker um einige Meter. Lafontaines Auftritt hatte die Veranstalter der Leipziger Montagsproteste schon vorab gespalten. Der Eierwerfer wurde vorläufig festgenommen. Lafontaine kritisierte in seiner Rede die Arbeitsmarktreform der Bundesregierung scharf: "Dieser Denkfehler muss korrigiert werden."
Der frühere SPD-Chef forderte zur Fortsetzung der Proteste gegen Hartz IV auf. Wenn den unteren Schichten der Bevölkerung Geld weggenommen werde, dann müssten die Bürger sagen "Wir sind das Volk". Besonders die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe - das Kernstück von Hartz IV - sei für diejenigen, die über viele Jahre in die Sozialkassen eingezahlt hätten, "unwürdig und ein Raub an dem, was diese Menschen aufgebaut haben", sagte Lafontaine, dessen Rede aus dem Publikum von Parolen wie "Schröder muss weg" begleitet wurde.
Ärger in der SPD
Vor seinem Auftritt in Leipzig wies Lafontaine den Vorwurf zurück, er gieße zusätzlich Öl ins Feuer der Proteste. Im Sender N24 sagte er, er wolle Alternativen zur jetzigen Reformpolitik vorstellen. Vielmehr seien seine Kritiker diejenigen, die die Nation spalteten.
In der SPD herrschte unverhohlener Ärger über den Auftritt des einstigen Parteichefs. Generalsekretär Klaus Uwe Benneter warf Lafontaine unsolidarisches Verhalten vor, sprach sich jedoch gegen einen Partei-Ausschluss aus: "Wir werden ihn aber nicht zum Märtyrer machen." Bundeskanzler Gerhard Schröder merkte an, jeder habe Gelegenheit, "sich selbst zu diskreditieren".
Die Leipziger Montagsdemonstration war erneut die größte von bundesweit etwa 200
Bundesweit demonstrierten am Montagabend mehrere tausend Menschen gegen die Arbeitsmarktreform. Die größten Kundgebungen fanden in Leipzig, Berlin und Magdeburg statt. Nach Angaben der Globalisierungskritiker von Attac waren in Deutschland rund 200 Demonstrationen angemeldet. In Leipzig beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 65.000 Menschen, die Polizei schätzte hingegen nur 20.000 Teilnehmer. Vergangene Woche waren bundesweit rund 70.000 Menschen zu den Montagsdemonstrationen gegangen. In der Woche zuvor waren es mehr als 90.000.
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