US-Börsen: Hoffnung auf Zinssenkung sinkt Die New Yorker Aktienmärkte haben am Dienstag mit Kursverlusten eröffnet, nachdem ein Medienbericht die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank gedämpft hatte. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel in den ersten Handelsminuten um 0,3 Prozent auf 13 836 Punkte.
HB NEW YORK. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor ebenfalls 0,3 Prozent auf 1 536 Zähler. Der Nasdaq-Composite gab 0,2 Prozent auf 2 812 Stellen nach. In der vergangenen Woche hatten die US-Märkte Gewinne verbucht, da allgemein mit einer Zinssenkung der Fed gerechnet wurde.
In einem am Dienstag veröffentlichten Artikel der Zeitung "Wall Street Journal", stellte der Fed-Experte des Blattes jedoch selbst eine Senkung um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent in Frage. Analysten warnten in dem Zusammenhang vor Enttäuschungen. "Selbst wenn die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt werden - wir haben den Markt mit Erwartungen derart nach oben bewegt, da käme ein Abschwung nicht überraschend", sagte Peter Dunay von Leeb Capital Management.
Merrill-Lynch-Chef O'Neal nimmt seinen Hut
Der Chef der US-Investmentbank Merrill Lynch, Stan O'Neal, ist zurückgetreten und scheidet aus dem Unternehmen aus. Alberto Cribiore werde O'Neal in seiner Funktion als nicht am Tagesschäft beteiligter Vorsitzender des Direktoriums ersetzen, teilte das Unternehmen am Dienstag weiter mit. Die Aktie von Merrill Lynch tendierte zu Börsenbeginn in New York leicht im Minus. Der 56-jährige O'Neal war unter Druck geraten, weil er die Auswirkungen der US-Hypothekenkrise auf die Bank unterschätzt hatte. Unter seiner Ägide schrieb Merrill Lynch den größten Quartalsverlust seit der Gründung vor 93 Jahren. O'Neal war der erste Schwarze an der Spitze einer großen Wall-Street-Firma.
Mehrere US-Unternehmen legten am Dienstag Quartalszahlen vor, die Ergebnisse lagen jedoch weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Die Aktien des US-Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble tendierten etwa drei Prozent im Minus, obwohl der Konzern einen Gewinnanstieg vermeldet hatte. Für den Zeitraum von Juli bis September wies das Unternehmen einen Gewinn von 3,08 Mrd. Dollar oder 92 Cent je Aktie aus, nach 2,70 Mrd. Dollar vor Jahresfrist.
Der Zahnpasta-Hersteller Colgate Palmolive lag mit seinem um Umstrukturierungskosten und Pensionszahlungen bereinigten Gewinn nur marginal über den Erwartungen. Die Papiere des Konzerns verbilligten sich nach Börseneröffnung um etwa ein Prozent.
Mehrere Analysten stufen Office Depot nach der Verschiebung der Quartalszahlen ab und senkten ihre Gewinnprognosen. Deutsche-Bank-Analyst Mike Baker, der die Aktie von "Buy" auf "Hold" senkte, kommentierte: Selbst wenn die Anpassungen klein seien, fielen die Aktien von Unternehmen, die ihre Gewinne neu darstellen gewöhnlich, da die Anleger nicht herauslesen könnten, wie es dem Unternehmen gehe. Die Aktien waren bereits am Vortag um 14,10 Prozent auf 17,43 Dollar eingebrochen und erreichten damit den tiefsten Kurs seit zwei Jahren.
United States Steel gerieten vorbörslich bereits unter Druck. Der Stahlhersteller hat mit einem Gewinne je Aktie von 2,27 Dollar die Analystenschätzungen für das dritte Quartal verfehlt. Sie waren von 2,63 Dollar ausgegangen.
Daneben steht Qwest mit einem Gewinnsprung im dritten Quartal im Blick. Das Telekomunternehmen hat dank einer Steuervergünstigung 2,07 Mrd. Dollar oder 1,08 Dollar je Aktie eingenommen, im Vorjahr waren es 194 Mill. oder 0,09 Dollar je Aktie. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte (Ebitda) sei von 1,13 Mrd. auf 1,15 Mrd. Dollar gestiegen.
Der kanadische Aluminiumhersteller Alcan steht ebenfalls mit Zahlen im Blick. Quelle: Handelsblatt.com
|