Minerva Shortnews zu Patrizia, deutsche Wohnen, HSBC, Citi, Meinl, ...
08:52 27.11.07
Citigroup Abu Dhabi steckt seine Ölmilliarden weiter in den Ausbau von Unternehmensbeteiligungen. Wie die Investmentbehörde des Emirats am späten Montagabend mitteilte, erhält die mit massiven Belastungen durch die US-Kreditkrise kämpfende Großbank Citigroup eine Finanzspritze in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar. Im Gegenzug erhalten die Araber einen Anteil von bis zu 4,9 Prozent an der Bank. Die Citigroup betonte, dabei handele es sich um ein passives Investment, Abu Dhabi könne keine Vertreter in Aufsichtsgremien entsenden. Die Bank hat wegen der Kreditkrise mit Rekordabschreibungen in Milliardenhöhe zu kämpfen. Citigroup-Chef Charles Prince hatte daraufhin Anfang November seinen Hut nehmen müssen. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 45 Prozent an Wert verloren. Minerva-Fazit: Es wird explizit betont, dass es sich um ein passives Investment handelt, dennoch beobachten wir mit Spannung, dass ein grosses US-Haus Finanzspritzen aus Asien bekommt. So ganz abwägig wäre es nicht, wenn der chinesische Staatsfonds auch noch beginnen würde Aktienpakete an US-financials zu kaufen - und ob die Investments wirklich immer passiv sein werden ...
Deutsche Wohnen Die Deutsche Wohnen AG hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2007 auf Pro-forma-Basis Erlöse in Höhe von 199,7 Millionen Euro erzielt. Die Brutto-Mieteinnahmen lagen in der Berichtsperiode bei 146,8 Millionen, die Netto-Mieteinnahmen bei 129,6 Millionen Euro. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum konnte die Deutsche Wohnen AG die Mieten damit durchschnittlich um 3 Prozent erhöhen. Das operative Ergebnis (EBIT) auf Pro-forma-Basis belief sich auf 403,1 Millionen Euro, das EBITDA auf 63,7 Millionen Euro. Die große Differenz zwischen beiden Kennzahlen sei typisch für die neue Fair-Value-Bilanzierungsmethode, wonach Vermögenswerte entsprechend ihrem Marktwert und nicht auf Basis der Anschaffungskosten bewertet werden und die entsprechenden Aufwendungen somit auch nicht mehr planmäßig abgeschrieben werden können, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Nach alter At Cost-Bilanzierung hätte das EBITDA 39,4 Millionen und das EBIT 21,1 Millionen Euro betragen. Der Pro-forma-Nettogewinn betrug in den ersten neun Monaten 341,3 Millionen Euro, was einem Ergebnis pro Aktie von 12,90 Euro entspricht. Nach At Cost-Bilanzierung würde der Nettogewinn 33,6 Millionen Euro und das dementsprechende Ergebnis pro Aktie 1,27 Euro betragen. Minerva-Fazit: Zum Vergleich, die Aktie hat sich im Laufe des Jahres mehr als halbiert und notiert aktuell bei 27 Euro. Einmal mehr zeigt sich, wie irrational die Bewertungen vieler european real estates bereits geworden ist. Wir sehen den Titel als langfristig extrem interessant an - gerade wenn Inflation wieder in den Blickpunkt rückt, sollten die Immos profitieren.
HSBC Die Grossbank hat weiteren Abschreibungsbedarf aus den Subprimes in der Höhe von 12 mrd USD. Minerva-Fazit: Die Neubewertung des Sektors ist noch nicht abgeschlossen, die Vorgaben für den Europahandel heute ungünstig. Trading-Sell
Minerva zu Meinl & Grasser Über die Meinl-Konstrukte wurde in letzter Zeit viel geschrieben und auch der Name Karl-Heinz Grasser musste da immer wieder erwähnt werden. Wir sehen die Vorgänge rund um Meinl European Land sehr kritisch und kritisieren massiv, dass das Einstampfen der partly-paid-shares bei Meinl International Power - das ist bekanntlich die Gesellschaft bei der Grasser mit an Board ist - nicht ad-hoc gemeldet wurden. Aber dennoch: Bis jetzt können wir am Verhalten von Grasser nichts negatives erkennen und sind der Meinung, dass MIP als MIP bewertet werden muss und die Leistungen von Grasser sich letztlich darin zeigen müssen, welches Portfolio er und sein Team auf Sicht 12 bis 18 Monate auf die Beine stellen kann.
PATRIZIA Die PATRIZIA Immobilien AG meldete am Dienstag, dass sie für die PATRoffice GmbH&Co. KG - das Co-Investment des Immobilienkonzerns mit der niederländischen Stichting Pensionsfonds ABP und der dänischen ATP Real Estate - weitere Wohn- und Gewerbeimmobilien mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 200 Mio. Euro erworben hat. Den Angaben zufolge wurde das Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 200 Mio. Euro in zwei separaten Transaktionen abgeschlossen. Verkäufer des reinen Gewerbeportfolios ist ein Immobilienspezialfonds für institutionelle Investoren der RREEF Spezial Invest GmbH (Deutsche Bank Group). Die 32 Gewerbeobjekte mit einer Gesamtnutzfläche von rund 110.000 Quadratmetern befinden sich laut PATRIZIA in ausgezeichneten Lagen bundesweit verteilt auf 25 Städte. Der zweite Ankauf umfasst neben vier Gewerbeimmobilien in München, Frankfurt und Wetzlar auch rund 11.000 Quadratmeter Wohnfläche in Kaiserslautern. Alle erworbenen Immobilien weisen durch ihre bevorzugte Innenstadtlage sowie die solide Mieterstruktur ein hohes Wertschöpfungspotenzial auf, hieß es. Wie der Konzern weiter mitteilte, konnte er mit diesen Ankäufen in nur sieben Monaten einen Gesamtbestand von rund 261 Mio. Euro für das gemeinsame Co-Investment aufbauen. Das Gesamtinvestitionsvolumen der PATRoffice GmbH&Co. KG soll 700 Mio. Euro umfassen und überwiegend in deutsche Gewerbeimmobilien investiert werden. Minerva-Fazit: Wir sehen die Meldung neutral
MAN Roland (IPO) Der Druckmaschinenhersteller MAN Roland bereitet nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD - Dienstagausgabe) den Börsengang für das kommende Jahr vor. "2008 ist der Wunschtermin", zitiert das Blatt aus dem Unternehmen. Mehrheitseigner Allianz Capital Partners habe mit der Suche nach Banken für den Börsengang begonnen, hieß es in Finanzkreisen. Die Private-Equity-Tochter des Dax-Konzerns hatte im März 2006 einen 65-Prozent-Anteil gekauft, der Nutzfahrzeugkonzern MAN hält die übrigen Aktien. In Finanzkreisen wird ein Erlös von mehr als 0,5 Mrd EUR erwartet, sodass MAN Roland einer der größten Neulinge 2008 werden könnte. "Wir sind in der Vorbereitung und machen unsere Hausaufgaben", teilte MAN Roland auf Anfrage mit. Allianz Capital Partners wollte die Informationen nicht kommentieren.
Devisen Der Dollar hat am Dienstag im asiatischen Devisenhandel zum japanischen Yen in der Nähe eines Zweieinhalb-Jahrestiefs notiert. Grund waren nach Ansicht von Experten Spekulationen über eine weitere Zinssenkung in den Vereinigten Staaten nach dort erneut aufgekommenen Kreditsorgen. Die amerikanische Währung wurde zum Yen mit 107,44 Yen gehandelt - nur geringfügig über dem Kurs im späten New Yorker Handel von 107,22 Yen, dem niedrigsten Stand seit Juni 2005. Zum Euro notierte die amerikanische Währung kaum verändert bei 1,4860 Dollar und lag damit weiter in der Nähe der vergangenen Woche erreichten Rekordtiefs von 1,4968 Dollar.
Rohöl Der Ölpreis hat zum Wochenbeginn leichte Verluste hinnehmen müssen, nachdem Spekulationen in den Markt kamen, die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) habe die Förderquoten angehoben. Zweck sei eine nachdrückliche Senkung des Ölpreises, um eine merkliche weltweite Wachstumsflaute zu vermeiden. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Auslieferung im Dezember notierte zum Handelsschluss bei 97,70 Dollar und damit 48 Cent oder 0,5 Prozent weniger als zum Handelsende des Vortages. Die 12 Mitglieder der OPEC haben nach einem Bericht des Researchunternehmens PetroLogistics die Produktion um 1,1 Prozent auf 31,6 Millionen Barrel pro Tag gesteigert.
Disclaimer: Der Verfasser der Analyse legt offen, dass er selbst an einzelnen Finanzinstrumenten, die Gegenstand der verfassten Analysen sind, ein nennenswertes finanzielles Interesse hat. Weiters weisen wir Sie darauf hin, dass an dieser Stelle publizierte Kommentare weder eine Anlageberatung darstellt noch als solche verstanden werden kann. Anlageberatung erfordert eine individuelle Beurteilung Ihrer persönlichen Umstände
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