Stimmt, man muß die Richtigen adressieren. Und eine Schuld haben FDP und Union doch.
Nicht erst mit der EU-Erweiterung und der zunehmenden Globalisierung hat die Stellung und die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften ständig abgenommen, sondern auch durch den Strukturwandel der Industrien in Deutschland. Soweit ich es zudem sehe, ist der Mindestlohn zuvorderst dort ein Problem, wo noch nicht einmal Tarife greifen. Stichwort Leiharbeit. Sicherlich hast Du recht, dass auch die Gewerkschaften hätten aktiver werden müssen, vor allem dort, wo es nicht ausschließlich um die eigene Klientel, wie bei Metall oder beim Bau. Wo Union und FDP aber versagt haben: Über Jahre hinweg ist bekannt, dass es zigtausende Arbeitnehmer gibt, die zusätzlich zu ihrem Lohn noch auf Kosten des Staates aufstocken müssen, um überhaupt auskommen zu können. Also, der Reparaturbedarf an unserer Ausgabe der sozialen Marktwirtschaft (richtig, dein Einwand!) war da, aber die Politik (SPD in der Gr. Koalition eingeschlossen) hat sich mit Blick auf ihre Dogmen zurückgehalten. Jetzt, wo sich absehbar die Machtfrage in Deutschland stellt, werden die Damen und Herren in den Parlamenten fisselig und feilen sich ihr soziales Profil zusammen.
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