Solche Meldungen, die aber realistisch einzuschätzen sind, werden den Kurs noch drücken und erst mit besseren Zahlen und Aussichten wird es wieser nach oben gehen. Aber in den nächsten Monaten wird noch nichts daraus. Bijou Brigitte funkelt nicht mehr [13:45, 04.01.07]
Von Gereon Kruse Kurz und knapp, wie es zu einer Hamburger Firma passt, hat der Modeschmuckkonzern Bijou Brigitte seine Aktionäre über die ersten Resultate für das abgelaufene Geschäftsjahr informiert. Auf Aussagen zu 2007 müssen Investoren sich noch gedulden.
Der Konzernumsatz kletterte von Januar bis Ende Dezember 2006 um 15 Prozent auf den Rekordwert von 347 Millionen Euro. Flächenbereinigt ergibt sich ein kleines Minus von 0,7 Prozent. Möglich wurde dieses Ergebnis durch das internationale Filialwachstum um 119 Standorte auf 931 Läden.
Damit ist exakt das eingetreten, wovor der Vorstand im Oktober gewarnt hatte. Damals hatte das Management mit einem „Gleichstand beziehungsweise geringfügigen Minus“ kalkuliert. Je nach Auslegung sind die Umsatzzahlen sogar als leichte Enttäuschung zu werten. Schließlich galten die Hamburger mit ihren Prognosen bislang als notorische Untertreiber.
Zum Ergebnis machte Bijou Brigitte noch keine konkreten Angaben. Der Vorstand ließ sich lediglich entlocken, dass er „mit dem zehnten Rekordergebnis in Folge“ rechnet. Hört sich auf dem Papier gut an, ist aber keine wirkliche positive Überraschung. BÖRSE ONLINE sieht sich damit in seiner Ergebnisschätzung von 9,90 Euro Ergebnis je Aktie für 2006 bestätigt. Zum Vergleich: Für 2005 lag diese Zahl bei 8,99 Euro.
Weitere Details zum Ergebnis und zur Dividende will der Bijou-Vorstand erst in der zweiten März-Hälfte preisgeben. Mit Sicherheit wird er dann auch nicht herumkommen, einen Ausblick auf das laufende Jahr zu geben. In der jetzigen Situation tappen die Anleger ziemlich im Dunkeln. Zwar steht außer Zweifel, dass Bijou Brigitte ein piekfeines und ertragsstarkes Unternehmen ist. Dem steht aber trotz des Kursdebakels eine immer noch recht stattliche Bewertung gegenüber. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt 14, der Börsenwert ist rund 3,5-mal so hoch wie die Erlöse.
Insgesamt war unsere im Oktober von Kaufen auf Halten reduzierte Einschätzung immer noch zu optimistisch. Schließlich hat der Kurs in dieser Zeit unterm Strich nochmals zehn Prozent an Wert verloren. Angesichts der freundlichen Börsen ist diese Entwicklung eine bittere Enttäuschung, zumal wir vor der Warnung sehr positiv gestimmt waren. Dennoch bleiben wir vorerst bei unserem Urteil.
Empfehlung: HALTEN Kurs am 04. Januar: 149,00 Euro Stoppkurs: 135,00 Euro
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