... die Mehrheit in unserem Land ist überhaupt nicht blöde, sondern realistisch - und das zeigt sich zum einen darin, dass entweder "mittig" gewählt wird, oder ehemals semiradikale Parteien, wie die Grünen sich ihrer Fundiflügel entledigt haben. Warum? Weil man Ideale eben nicht fressen kann und weil die Leute in der DDR lange genug vom fernen "gerechten" Paradies und von Sprüchen, wie "Freiheit=Einsicht in die Notwendigkeit" gehört haben. Die Mehrheit in unserem Land hat auch überhaupt keine Zeit und auch keine Lust, sich an sinnloser Symbolik abzuarbeiten - wenn Lieschen Müller Genfood hasst, dann kauft sie keines, wenn Gustav Meier etwas fürs Klima tun möchte, dann kauft er sich einen sparsamen Wagen oder fährt mit dem Zug zur Arbeit, wenn die Leute etwas Soziales unternehmen möchten, dann gibt es genug zu tun: direkt vor der eigenen Haustüre - die Mehrheit in Deutschland weiss auch recht genau, wie billig es ist, immer auf "die da oben" zu deuten und dass es darauf ankommt anzupacken. Eine bessere, gerechtere Welt hätte ich auch gern, mit Freibier und Freizeit ... dass aber z.b. die Entwicklungshilfe in den letzten 30 Jahren so ziemlich genau das Gegenteil des Erwünschten erzeugt hat und dass gerade die Globalisierung in den Schwellenländern eine neue Mittelschicht schafft wird von den Berufskritikern gern unter den Teppich gekehrt.
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