Öko-Energie Auch der Hotzenwald braucht einen Faktencheck Arnold Rieger, vom 10.07.2011 06:36 Uhr Atdorf - Der Streit um das Pumpspeicherwerk Atdorf dreht sich um den Standort, aber auch um eine energiepolitische Grundsatzfrage: Dienen solche Stauseen der Energiewende, oder taugen sie nicht zur Speicherung von Ökostrom? Der Runde Tisch sucht auch darauf eine Antwort. Wer Atdorf als lokalen Schwarzwaldkonflikt auffasst, übersieht gleich mehrere Dimensionen des Milliardenprojekts. Zum einen wird bundesweit verfolgt, wie die Grünen aus dem Dilemma herauskommen, dass sie zwar Pumpspeicherwerke energiepolitisch befürworten, die damit verbundenen Eingriffe in die Natur aber ablehnen. Zum anderen dient der Streit als eine Blaupause für neue Formen der Bürgerbeteiligung: Seit 25. Juni sitzen Gegner und Befürworter an einem Runden Tisch. Nicht zuletzt soll das Projekt im Hotzenwald aber auch die Frage mit beantworten, ob Deutschland die Energiewende schafft. Denn wenn immer mehr Wind- und Solarkraftwerke Strom produzieren, wächst auch die Notwendigkeit von Puffern: Riesigen Batterien gleich könnten Stauseen überschüssige Energie aufnehmen, um sie bei Bedarf in Sekundenschnelle abzurufen. In der aktuellen Debatte dient dieses Argument als Rechtfertigung für Pumpspeicherwerke schlechthin. Doch stimmt es auch? Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat dies jüngst am Runden Tisch in Zweifel gezogen. Er vermutet hinter dieser Art von Energiespeicherung vielmehr einen Etikettenschwindel. "Atdorf ist zur Speicherung von Strom aus Fotovoltaik oder Windkraft aus der Region gar nicht geeignet", sagt BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß. Denn das geplante Pumpspeicherwerk werde auf der 380-Kilovolt-Ebene arbeiten, wie sich aus den Unterlagen ablesen lässt. Mit dieser Spannung werde zwar die Energie von großen Offshoreanlagen ins Netz eingespeist, nicht aber die von kleinen Windrädern: "Die arbeiten mit 20 oder 100 Kilovolt." Fotovoltaik Strom aus Fotovoltaik werde sogar nur mit 400 Volt eingespeist, sagt Jürgen Pritzel, Inhaber eines Ingenieurbüros und in vorderster Front der Projektgegner aktiv. Der so gewonnene Strom müsse also mehrfach hochtransformiert werden, um etwa ins 110-Kilovolt-Netz zu kommen. Lohnt sich das? Ist das überhaupt geplant? "Wir haben darüber keine Informationen", sagt Pritzel. .... http://www.stuttgarter-nachrichten.de/...-494b-8644-73fcf4c57115.html Da ist anscheinend noch einiges offen.
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