Der Tod ist ein Meister aus Deutschland
"Nervenkampfstoffe wie Sarin sind bereits in sehr kleinen Mengen tödlich. Angriffsfläche ist dabei der gesamte Körper, wobei die Aufnahme insbesondere über die Augen, Haut und Atmungsorgane erfolgt, letztere machen hierbei den Hauptanteil aus, da Sarin leicht flüchtig ist. Schutz gegen das Eindringen von Sarin in den Körper bietet daher nur ein Ganzkörper-Schutzanzug mit Atemschutzmaske."
"Sarin blockiert die Acetylcholinesterase in allen Synapsen des parasympathischen vegetativen Nervensystems, in den acetylcholinvermittelten Synapsen des Sympathikus sowie an den neuromuskulären bzw. motorischen Endplatten. Dadurch steigt der Acetylcholinspiegel im synaptischen Spalt und es kommt zu einer Dauererregung aller betroffenen Nervensysteme.
Je nach Stärke der Vergiftung kommt es dabei zu folgenden Symptomen: Nasenlaufen, Sehstörungen, Pupillenverengung, Augenschmerzen, Atemnot, Speichelfluss, Muskelzucken, Krämpfe, Schweißausbrüche, Erbrechen, unkontrollierbarer Stuhlabgang, Bewusstlosigkeit, zentrale und periphere Atemlähmung und Tod. Die Wirkung am Auge tritt dabei schon bei geringeren Konzentrationen ein als die Wirkung im Atemtrakt, so dass Akkommodationsstörungen und eine Engstellung der Pupillen bereits bei Konzentrationen und Expositionszeiten zu beobachten sind, bei denen die übrigen Vergiftungszeichen noch nicht bemerkbar sind."
[harcoon: Schwer zu sagen, welche Todesart schrecklicher ist, durch Granatsplitter zerfetzt, mit Phosphor oder Napalm verbrannt, durch ionisierende Strahlung oder biologisch durch Bakterien und Viren verseucht , oder wie ein Insekt mit Nervengiften vergast zu werden. Nie wieder Krieg! ]
Übrigens, der Name Sarin wurde aus den Anfangsbuchstaben seiner Erfinder gebildet, das war wohl damals so Sitte bei den Giftgaserfindern: "Die Bezeichnung wurde aus Buchstaben der Namen der Erfinder und der an der großtechnischen Entwicklung Beteiligten Schrader, Ambros, Ritter und von der Linde gebildet. In der älteren Literatur findet sich – ohne Quellenangabe – die irreführende Angabe, wonach anstelle des Chemikers Gerhard Ritter (Reichsamt für Wirtschaftsausbau) Oberst Rüdiger von der Gasschutzabteilung (Wa Prüf 9) im Heereswaffenamt einer der Namensgeber sei."
"Sarin war die zweite in einer Reihe von insgesamt vier Organophosphorverbindungen mit Potential als chemischer Kampfstoff, die in den 1930 und 1940er Jahren bei den I.G. Farben (Leverkusen) synthetisiert wurden. Die anderen waren Tabun (1936), Soman (1944) und Cyclosarin."
Auch Senfgas, zwar von Belgiern u. Franzosen erfunden, aber erst in Deutschland als Kampfmittel vorgeschlagen und im 1. Weltkrieg eingesetzt:
Die Herstellung gelang erstmals im Jahr 1822 durch den belgischen Chemiker César-Mansuète Despretz, der beim Experimentieren mit Ethen und Schwefeldichlorid die Entstehung einer übelriechenden Flüssigkeit beobachtete. Der Franzose Alfred Riche stellte 1854 Senfgas aus Chlor und Diethylsulfid her. Im Jahr 1886 wurde die Chemikalie von dem deutschen Chemiker Victor Meyer erstmals vollständig beschrieben. Der Vorschlag zur Verwendung als Giftgas kam von den beiden deutschen Chemikern Wilhelm Lommel und Wilhelm Steinkopf, beides Mitarbeiter von Fritz Haber am Kaiser-Wilhelm-Institut, im Jahr 1916. Der Name Lost entstand aus den beiden ersten Buchstaben ihrer Nachnamen.[8
http://de.wikipedia.org/wiki/Senfgas
naja; Zyklon-B fehlt noch:
Der Wirkstoff wurde von den Dessauer Werken für Zucker-Raffinerie GmbH und ab 1935 auch bei der Kaliwerke AG im tschechischen Kolín im Auftrag der Degesch hergestellt, einer Tochtergesellschaft der Degussa, des I.G. Farben-Konzerns und von Th. Goldschmidt. Zyklon B wurde über die Handelsunternehmen Tesch & Stabenow (Testa) und Heerdt Lingler (HeLi) vertrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zyklon_B
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