Hallo erst mal!
Moechte gerne meinen Beitrag zur Diskussion hier leisten. Da ich aber neu hier bin und im Umgang mit Schwert und Schild noch nicht so geuebt, bitte ich um moeglichst schonendes Zurechtruecken meines Weltbildes :)
Was Geld ist und wie es funktioniert, naemlich auf Basis eines sich exponentiell erhoehenden Mengenzuwachses, sowohl auf Vermoegens- als auch auf Schuldenseite, wurde hier im Thread ja schon ausgiebig dargelegt. Dass dieses Spiel solange gut geht, solange auch die Wirtschaft im selben Masse waechst, naemlich exponentiell, ist auch klar. Und dass Gold denkbar ungeeignet erscheint, dieses System als Tauschmittel zu begleiten, da nicht exponentiell vermehrbar, erscheint ebenfalls logisch.
Soweit das Vorgeplaenkel. Anhand dieser Feststellungen sollte eigentlich klar sein, dass das Finanzsystem auf Basis von Schulden und Zinseszinsen zusammenbrechen muss. Fragt sich nur, wann es soweit ist und was dann genau passiert.
Um der Antwort auf diese Frage naeherzukommen, hab' ich mir den Spass erlaubt, die Statistikdaten bezueglich Geldmengenwachstum von der EZB runterzuladen und mal nicht nur die jaehrlichen prozentuellen Zuwachsraten zu betrachten, sondern die eigentliche Menge des vorhandenen Vermoegens (M3) ueber die Zeit grafisch darzustellen. Was dabei herauskommt, ist, wie "ueberraschend", eine Exponentialkurve :) Und so wie's ausschaut, befinden wir uns momentan auf dem fast senkrecht nach oben steigenden Teil der Kurve. Was heisst das nun? Die Weltwirtschaft muss immer hoehere Zuwachsraten "abliefern" um den exponentiell nach oben steigenden Mengen von Vermoegen, Schulden und auch Zinslasten gerecht zu werden. Welche Auswirkungen dies auf die Wirtschaft und uns alle hat, haben wir in den letzten Jahren gesehen: Immer hoeherer Druck auf Firmen und Mitarbeiter, in immer kuerzerer Zeit immer mehr zu erwirtschaften. Die Auswirkungen sehe ich in meinem unmittelbaren Arbeitsumfeld: Es wird versucht, immer mehr Arbeit in Billiglohnlaender abzusiedeln und daheim die Arbeit immer guenstiger zu machen, dabei aber die Arbeitsleistung zu steigern. Eine noch nie so hohe Anzahl von Kollegen mit Burn-Outs ist nur eine der Folgen.
Also scheint es so zu sein, dass die Arbeitsleistenden schon am Ende ihrer Moeglichkeiten angekommen sind, das exponentiell wachsende, nennen wir es doch einfach "Finanzmonster", aber trotzdem sein Fressi haben will.
Wenn alles oben gesagte in groben Zuegen der Realitaet entspricht, dann erscheint das, was unsere gewaehlten Volksvertreter da momentan zur Rettung unternehmen, als laecherlich und bemitleidenswert naiv: Eine Exponentialkurve kann man nicht durch reinpumpen von immer astronomischeren Betraegen am Steigen hindern, die lacht nur und verlangt (steigt) noch mehr.
Was muesste man tun, um die Geldmenge, also die Vermoegen und die Schulden, zu reduzieren? Nun, wenn die Regierung mich ersucht, doch mein gespartes Geld an sie zwecks Vernichtung, also "fuer einen guten Zweck" abzuliefern, waere ich so wie jedermann dazu natuerlich gerne bereit :) Vielleicht mal einen der "armen" afrikanischen Diktatoren aufs Plakat bringen mit der Bitte um Spenden (= Entschuldung desselben)? Gut, also dann Plan B: Inflation. Die muesste aber jetzt auch mal heftig ausfallen, damit's was bringt. Was daraus dann entsteht, ist Armut bei den Menschen, welche sich mangels Spitzenverdienst nicht schon anderwertig nach Werten abseits des Kapitals umgesehen haben, also bei Meinesgleichen. Es wird uns aber niemand ueber die Notwendigkeit dieses Schrittes informieren und uns die naeheren Zusammenhaenge erlauetern, also wird die Unzufriedenheit ein "wenig" steigen. Was daraus dann entsteht: Im schlimmsten Fall ein Krieg.
Jetzt wirds spekulativ und ein wenig esoterisch :)
Krieg waere, so traurig und zynisch es klingt, bei naehrerer Betrachtung das beste Mittel, das Finanzsystem einem Reset zu unterziehen, dabei aber das Wesen des Systems (Zinseszins) beizubehalten. Dies ist aber ganz im Sinne des Teiles unserer Wirtschaft, der es ohne nennenswerte Arbeitsleistung schafft, riesige Gewinne einzufahren. Ich nenn' sie mal die Zauberer. Das sind die, welche sich das Recht geschaffen haben, aus dem Nichts allseits begehrtes Gut zu produzieren, und, weil's so schwer ist, auch noch eine Gegenleistung dafuer haben wollen, naemlich unser aller Blut. Auf jedem von uns sitzt doch so ein geiziger und habgieriger kleiner Wicht, der uns zu immer hoeheren Leistungen antreibt, als Gegenleistung ewiges Glueck verspricht und uns die Lebenskraft absaugt. Okokok, ich hoer' schon auf, will ja sowieso keiner hoeren :) Ich frag' mich jedoch wirklich und ernsthaft, ob noch die hier im Forum vorhergesehenen zwei bis drei "guten" Jahre vor uns liegen oder doch demnaechst, also in ein paar Wochen oder Monaten, der SuperGAU eintritt.
Ich stell' mir z.B. vor, dass z.B. Russland den Preisverfall seines Oels nicht mehr mit ansehen will und dieses weltweit nur mehr in Euro oder, wie schon nach Weissrussland, in Rubel verkauft. Sobald die restliche oelproduzierende Welt das dann auch fuer eine gute Idee haelt, waere mit einem Schlag das Vertrauen in den Dollar weg und dieser um 90% weniger wert. Und dann geht's wirklich rund ... In diesem Sinne: Wuensche einen schoenen Wochenbeginn!
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