Guter Post von Dir & yes, hier muss man mit dem Ansatz der Wahrscheinlichkeitsrechnung dran gehen.
Zu Steinhoff, ich sehe das überleben von Steinhoff bereits als gegeben an, da die Kiste schon über eine nicht zu verachtende Substanz verfügt & des Weiteren wohl auch der Staat SA notfalls eingreifen würde bevor die ganze Kiste umfällt.
Die Frage die aus meiner Sicht jedoch noch zu beantworten ist, ist schlicht und ergreifend die Stellung der Aktionäre innerhalb der neuen Konstellation.
Haben die Aktionäre über das durch die Gesellschaft geduldete abschlachten des Kurses & somit auch der Aktionäre bereits Ihren Beitrag zur Rettung der Gesellschaft geleistet oder wird hier noch mit harten Kapitalmaßnahmen mit entsprechenden Konsequenzen auf das Papier gearbeitet? Schlussendlich hätte die Gesellschaft den Handel mit den Aktien auf eigenen Antrag hin bereits vor geraumer zeit aussetzen lassen können, dies wurde jedoch nicht gemacht & Sonn hat vor dem Parlament explizit betont, dass es wichtig sei dass das Papier weiter handelbar bleibt.
Und da kommen wir zur Wahrscheinlichkeitsrechnung, ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es hier kurzfristig bis mittelfristig (damit inkludiere ich mal bereits das Jahr 2019) zu Kapitalmaßnahmen auf das Papier kommt, ab 2020 dürfte, könnte, müsste was kommen und zwar mit Bezug auf die Wandelanleihen, dazu sollten wir so oder so im Laufe der nächsten Wochen eine Information vorgelegt bekommen, da die Wandelanleihen für der scharf Schaltung des ausstehenden LUA noch überarbeitet werden sollen/müssen. Eine kurzfristige Kapitalmaßnahme macht aus Sicht der Aktionäre & aus Sicht der Gläubigerstruktur keinen Sinn, wenn die Gläubiger Anteile an dem Unternehmen haben wollten bzw. weiterhin haben wollen, können sie die Anteile doch weiterhin für nen Appel & nen Ei zukaufen.
Was ich jedoch für sehr wahrscheinlich halte ist das der Hauptteil der Papiere schon längst durch die Gläubiger eingezogen wurde und zwischengeparkt wird. Es gibt 4,3 Mrd handelbare Papiere von SH und wenn ich mir dagegen das Handelsvolumen der letzten Wochen oder sagen wir mal Monate anschaue bestärkt mich das in meiner Einschätzung.
Als ich zum ersten mal die Anzahl der handelbaren Aktien von SH zur Kenntnis genommen haben, musste ich offen gesprochen einfach nur lachen, da die Anzahl wahnwitzig hoch ist, aber genau in der Masse der handelbaren Aktien stecken halt Lösungen (Stichwort Vergleich Klagewillige Altaktionäre) & eine potenziell exorbitante hohe Marge für die Gläubigerstruktur.
Die Werthaltigkeit der einzelnen Papiere müsste man jedoch durch eine Verknappung der handelbaren Papiere erzeugen, da durch die reine Restrukturierung der operativen Felder auch mittel- bis langfristig gesehen kein Kurswert erzeugt werden kann der einem im SDAX gelisteten Konzern gerecht werden würde.
Bitte nicht falsch verstehen, selbstverständlich ist dieses Papier weiterhin mit satten Risiken behaftet, jedoch werden diese Risiken nach und nach abgearbeitet. Nächster Wichtiger anstehender Termin wird der hoffentlich erfolgreiche Austritt von MF aus dem Ch11 Verfahren sein, denn dies ist operativ gesehen für die komplette Gruppe und somit auch die Aktionäre essentiell & nach dem Austritt aus dem Ch11 Verfahren werden die Aktionäre dann auch feststellen ob die Gläubigerstruktur den Schuldenzombie mittelfristig wieder aufstehen lassen oder lediglich aussaugen möchte, denn nur bei und erst nach dem erfolgreichen Austritt aus dem CH11 erfolgt die Anteilsübertragung der an die über die SEAG Seite kommenden Gläubiger, wenn dann nach der Anteilsübertragung im Rahmen des kommenden CVA Prozesses ein Schuldenschnitt auf eine Schuldenposition in Größe "X" (maximal möglich wären 800 Mio ) erfolgt und somit der DES komplettiert wird (tausch Anteile vs Schulden) dürfen die investierten Aktionäre zur Kenntnis nehmen dass die investierten Gläubiger durchaus gewillt sind SH wieder aufstehen zu lassen, falls nicht dann sollte man seine Investition ernsthaft überdenken.
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