Und weil Börsianer im Ruf stehen, geldgeile Zyniker und Kulturbanausen und sein, möchte ich hier mal eine Fundstück von Shakespeare zum Besten geben (aus Julius Cäsar), passend zur Situation:
Erlaubt mir gütig! - Ferner müßt Ihr merken, Daß wir von Freunden alles aufgeboten, Daß unsre Legionen übervoll Und unsre Sache reif. Der Feind nimmt täglich zu; Wir, auf dem Gipfel, stehn schon an der Neige.
Es gibt Gezeiten für der Menschen Treiben; Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück, Versäumt man sie, so muß die ganze Reise Des Lebens sich durch Not und Klippen winden. Wir sind nun flott auf solcher hohen See Und müssen, wenn der Strom uns hebt, ihn nutzen, Wo nicht, verlieren, was zur See wir wagten.
Noch schöner im eng. Original, quasi mein Lieblingsvers:
There is a tide in the affairs of men, Which taken at the flood, leads on to fortune. Omitted, all the voyage of their life is bound in shallows and in miseries. On such a full sea are we now afloat. And we must take the current when it serves, or lose our ventures.
PS: Die Geduld, die Shortwelle abzuwarten, hatte ich selbst übrigens nicht, was dumm war und Geld gekostet hat. Meine Longgewinne aus 2019 warten jedenfalls mir sehr viel Langmut auf der Seitenlinie. Mit dem Shorten werde ich aber auch mehr Geduld erlernen. Ergo: Seitenlinie ist grad meine Empfehlung. Ich lerne freilich auch jeden Tag dazu.
Euch viel Erfolg, in allen Lebenslagen MAI
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