Shorties auf dem falschen Fuß erwischt
Gestern legte der nächstfällige Future auf Weizen um fünf Prozent auf 544,20 US-Cents zu. Am Markt führte man dies vor allem auf Short-Eindeckungen und Befürchtungen zurück, dass die Ernten wegen Trockenheit schlechter ausfallen könnten als erwartet. In der vergangenen Woche revidierte das US-Landwirtschaftsministerium seine Prognose nach oben. Daraufhin setzte eine Spekulationswelle gegen den Weizenpreis ein. Nun, da der Preis wieder nach oben drehte, verstärkten Short-Eindeckungen die Aufwärtsbewegung. Shorties, die zuvor auf fallende Notierungen gewettet hatten, wählten den „Notausgang“, um die bereits erlittenen Verluste zu begrenzen. Am Dienstagnachmittag zeigte sich der an der CBOT notierte Mai-Future auf Weizen auf dem erhöhten Preisniveau relativ stabil. Bis gegen 14.30 Uhr (MEZ) ermäßigte er sich lediglich um 0,60 auf 543,40 US-Cents.
Heute Abend beginnt die Fed ihre Sitzung, um über weitere Maßnahmen zur Belebung der US-Konjunktur und Bankenlandschaft zu beraten. Die qualitativen Möglichkeiten sind ihr angesichts eines Leitzinses von 0 bis 0,25 Prozent bereits ausgegangen. Nun schauen die Anleger mit Spannung auf mögliche quantitative Maßnahmen. Diese bestünden in einer massiven Flutung der Märkte mit Liquidität durch den Rückkauf von US-Staatsanleihen. Eine Fortsetzung des Abwärtstrends der US-Wirtschaft, dürfte dem Ölpreis schlecht bekommen und die Nachfrage nach Öl unterminieren. Die bis dato beschlossenen OPEC-Kürzungen könnten sich dann als nicht ausreichend erweisen. Aktuelle Hinweise erwartet man diesbezüglich von den zur Veröffentlichung anstehenden Lagerdaten. Den Anfang macht heute Abend der Branchenverband American Petroleum Institute. Morgen folgt dann das um einiges stärker beachtete Zahlenwerk des US-Energieministeriums. Am Dienstagnachmittag drehte der nächstfällige Future auf WTI ins Plus. Bis gegen 14.30 Uhr (MEZ) zog er um 0,19 auf 47,54 Dollar an, während sein Pendant auf Brent um 0,06 auf 46,52 Dollar anzog. ----------- An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muß nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.
|