Leser des Bären-threads

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neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
eröffnet am: 23.02.08 10:39 von: Rubensrembr. Anzahl Beiträge: 2692
neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 von: Katharinaqtrv. Leser gesamt: 342534
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27.04.08 14:59

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtWährungsbindung an USD

Die Bindung an den USD wird zu einer zunehmenden Belastung z.B.
für den HKD.



http://www.stock-world.de/nachrichten/aktien/...g_Markets_Trader.html  

27.04.08 17:43
3

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtDer nächste Crash kommt

in China/Hongkong: mit großer Wahrscheinlichkeit NICHT vor den Olympischen
Spielen. Dabei hat es vor kurzem schon einen Crash gegeben, der aber
von vielen - insbesondere den Bären aus dem Bärenthread - gar
nicht wahrgenommen worden ist, zu sehr US-fixiert die Herrschaften.
Die Indizes sind ca. 50% nach unten gegangen, weshalb ist gar
nicht so völlig nachziehbar. Eine Erklärung könnte sein: Was
nach oben geht, geht auch nach unten.

Aber putzig sind die Chinesen schon: Wird die Stempelsteuer erhöht,
so gehen die Kurse nach unten, wird die Stempelsteuer vermindert,
dann gehen die Kurse nach oben. Aber vielleicht ist das nur Klug-
heit, da die Chinesen wissen, dass die Staatsführung noch ganz andere
Machtmittel hat, ihre Ansicht durchzusetzen. Davon kann die Fed nur
träumen.  

27.04.08 20:36
2

51986 Postings, 6153 Tage Rubensrembrandtpsychologische Kurse #397, #387 Malko

Aber natürlich hängen die Aktienkurse nicht nur von den Bilanzen,
sondern auch vom psychologischen Zustand der Aktienspekulanten ab.
Das ist doch alles schon sehr bekannt seit der dot.com-Blase.
Wer etwas anderes glaubt, macht einen großen Fehler.
Anders kann man sich z.B. gar nicht erklären, dass die gleichen
Unternehmen in Hongkong vor ein paar Monaten doppelt so hoch bewertet
worden sind als heute. Die Bilanzen haben sich nicht entsprechend
verändert.
Die ganze Chart-Technik zum großen Teil nichts anderes als self-
fulfilling-prophecy, also ein psychologisches Phänomen.

Die meisten US-Finanzunternehmen (hier insbesondere die Monoliner, aber
z.B. auch Citigroup) müssten kursmäßig um einiges niedriger stehen,
bzw. nach den "Bilanzzahlen" z.T. sogar pleite sein, die derzeitigen
Kurse sind also "psychologische Kurse". Denn die Marktteilnehmer
haben erfahren, dass die Fed bei Bear Stearns eingegriffen hat,
das hat sich auf die Psyche der Aktienspekulanten und damit auf
die Kurseinschätzung ausgewirkt, nicht aber auf die Zahlen der Buch-
haltung.

Auch für die Beurteilung, ob bis zu den nächsten US-Präsidentschafts-
wahlen ein Crash wahrscheinlich ist, sollte auch unter psychologischen
Gesichtspunkten erfolgen. Denn auch ein Crash ist in erster Linie ein
(massen)psychologisches Phänomen, ich glaube, das wird von den Bären im
Bärenthread zu wenig beachtet. Unter psychologischen Gesichtspunkten
halte ich einen Crash bis zur US-Präsidentenwahl für wenig wahrschein-
lich.  

27.04.08 21:05
3

2337 Postings, 6146 Tage rogersDie Präsidentschaftswahl

in Ami-Land ist ein zweischneidiges Schwert: 2004 ging es tendenziell abwärts, weil u.a. unklar war, wer der nächste Präsident wird (Kerry oder Bush, in Umfragen gleichauf). Erst wenn John McCain in den Umfragen klar vorne liegt, würde die Börse jubeln (Clinton oder Obama in Führung wäre schlecht für die Börse). Wahljahre waren in der Vergangenheit deshalb so gute Börsenjahre, weil ein Präsidentschaftskandidat (Präsident oder Vizepräsident) 1 Jahr vorher die Wirtschaft flott gemacht hat (Steuersenkung, teure Versprechungen bei Subventionen etc.), um wiedergewählt zu werden. Zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten tritt weder der Präsident noch der Vizepräsident an!
Natürlich ist Börse Massenpsychologie: Im Januar/März waren alle bearish, jetzt sind alle bullish. An den Fakten hat sich nichts geändert: Bankencrash, Immobiliencrash, Ansätze eines Konsumcrashs. Logisch wäre in den nächsten Monaten der Industriecrash, General Electric und Siemens lassen grüßen, bzw. der Technologiecrash (extrem hohe Gewinnerwartung in diesem Sektor!), vielleicht auch ein Rohstoffcrash, weil in diesem Bereich viele Titel heiß gelaufen sind. In einer Rezession kommt fast jeder Sektor zumindest kurzfristig unter die Räder (Ausnahme: Lebensmittel und Pharma).  

28.04.08 08:11
1

1258 Postings, 7405 Tage Jing@ hallo_again s. BM, zu # 384,

habe Dir BM geschickt, da ich annehme dass meine Antwort auf
#384 fuer andere Leser vielleicht nicht interessant ist.
 

28.04.08 19:15
1

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtMerkwürdig?

18:30 28.04.08

Finanzprofis bullisch für US-Aktienmarkt

Im Rahmen einer vom  Wirtschaftsmagazin Barron‘s durchgeführten Umfrage zeigt sich die Mehrheit der institutionellen Anleger bullisch oder sogar sehr bullisch für den Aktienmarkt für das restliche Jahr 2008. Etwa 87 Prozent der befragten institutionellen Investoren teilten mit, innerhalb der nächsten drei bis sechs Monate Aktienkäufe zu tätigen, 55 Prozent der Finanzexperten stufen den Aktienmarkt aktuell als unterbewertet ein. Über 40 Prozent der Profis rechnen mit einem baldigen Ende der Kreditkrise, was dem Aktienmarkt einen deutlichen Schub nach oben verleihen sollte. Chefstratege Gus Sauter der US-Fondsgruppe Vanguard prognostiziert für das Ende des Jahres einen Dow-Punktestand von 14500 und bis Juni 2009 einen Anstieg bis auf 15800 Zähler. Weiter stimmen etwa 75 Prozent der befragten Investoren mit Warren Buffet überein, der die USA aktuell in einer Rezession sieht.

Zusätzlich rechnen drei Viertel der Finanzexperten damit, dass die US-Notenbank innerhalb der nächsten sechs Monate erneut die Zinsen senken wird, um das US-Wirtschaftswachstum anzukurbeln.


http://www.ariva.de/...nzprofis_bullisch_fuer_US_Aktienmarkt_n2611342  

28.04.08 19:20

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtOder

psychologisch begründet?  

28.04.08 21:29
2

2337 Postings, 6146 Tage rogersLest, was Buffett denkt

bzw. sagt:

"This is not a field of specialty for me, but my general feeling is that the recession will be longer and deeper than most people think," Buffett said. "This will not be short and shallow.

"I think consumers are feeling gas and food prices, and not feeling they've got a lot of money for other things." (von cnbc.com)

Was glaubt ihr? Wann wird die US-Rezession zu Ende gehen? Die Aktienmärkte sehen ja schon die große Erholung im 2. Halbjahr: Die Unternehmensgewinne sollen im 4. Quartal 2008 um 50% gegenüber schlechtem Vorjahr steigen. Wer glaubt, dass das Schlimmste vorbei ist (mit fundamentaler Begründung, keine Sentimentindikatoren!)?

Meine Meinung: Die meisten Wirtschaftsampeln springen derzeit auf Rot (z.B. sind die Hauspreise in England wieder gefallen, hohe Rezessionsgefahr in U.K., Spanien und Italien). Der Rezessionsvirus frißt sich über die Handelsströme (z.B. sinkende Exporte von China und Deutschland in Richtung USA) durch die ganze Welt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das "internationale Geschäft" amerikanischer Unternehmen einen schweren Dämpfer erhält. Die Gewinnsteigerung der US-Unternehmen basiert auf 3 Säulen: schwacher Dollar, Aktienrückkaufprogramme und internationales Geschäft. Ich rechne für die nächsten Monate mit einem stabilen Dollar auf niedrigem Niveau, allmählich schlechter werdendem internationalen Geschäft und rückläufiger Aktienrückkaufprogramme (Geld wird für Zukunftssicherung benötigt!). Man stelle sich nur einmal vor, der Dollar würde massiv (5-15%) steigen, z.B. wegen ausbleibender Zinssenkungen. Dann müßten die meisten US-Firmen allein wegen des Währungseffekts einen Gewinneinbruch vermelden.  

 

29.04.08 08:56
4

1258 Postings, 7405 Tage JingLange und schwere Rezession

fuer USA und nachfolgend fuer die Weltwirtschaft. Meine Meinung schon
seit Herbst 2007. Gleiche Aussagen in der 3-Runde Prof. Stiglitz/Engel/
Hormats CNBC mit Abweichungen, vor 2 -3 Tagen.
Solche Korrekturen wie im Jannuar bleiben nicht ohne Auswirkungen auf
den Markt. Ich bleibe extrem vorsichtig und gehe von nochmalier Korrektur
im Juni aus. Ob mit tieferen Tiefs - wer weiss das.
Ich gehe allerdings nochmal von einer Blase vor den US-Wahlen aus.
Leider nur einen Teil von Buffets salamonischer Aussage mit bekommen, im
Klartext; "er wuesste nicht was der Stockmarket machen wuerde, Stocks koennen
sich von der wirtschaftlichen Situation abkoppeln, die Rezession aber wird
lange und tiefgreifend sein."
Leider habe ich nichts Besseres fuer Euch.
Eure Meinung?
   

29.04.08 17:53
2

2337 Postings, 6146 Tage rogersHier kann man

noch einmal nachlesen, dass die Steuergeschenke der Bush-Regierung zum größten Teil vom hohen Öl- und Benzinpreis aufgefressen werden:
http://www.cnbc.com/id/24368790  

29.04.08 21:15
1

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtRealitätsverweigerung?

Von der Bezeichnung des Threads bin ich ja geradezu verpflichtet,
auch den "Bären-Thread" zu lesen. Bisher ist das ja auch den
Nichtmitgliedern gestattet.
Erstaunt nehme ich zur Kenntnis, dass wohl einige Bären die lang
ersehnte finale Rally erwarten und es höchste Zeit sei, dass
ordentliche Euphorie ausbricht.
Aber bitte meine Herren, ist das nicht Realitätsverweigerung oder
Anpassungsdepression? Jedenfalls nicht nachvollziehbar.  

29.04.08 22:31

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtBärenmarkt-Rally

Wieder einmal hat die Rally nur in den Köpfen der Bären statt-
gefunden. Vielleicht sollten sich die Bären aus diesem Thread
einmal überlegen, warum sie mit ihren Voraussagen immer wieder
falsch liegen.  

29.04.08 23:28
1

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtZinssenkung

Die Börse hat die morgige Zinssenkung heute schon vorweggenommen:
Zinssenkung nur 0,25 oder überhaupt nicht, vorweggenommene Folgen:
momentan Stärkung des USD, fallende Gold- und Ölpreise.  

29.04.08 23:39

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtAber...

keine finale Rally!  

29.04.08 23:55
1

6023 Postings, 6478 Tage TommiUlmZinssenkung ist noch nicht eingepreist

Hallo,

ich glaube nicht dass eine Zinssenkung eingepreist wurde schaut Euch mal den
Euro/USD an, dann wäre der Euro bei 1,57XX im Euro wurde Zinssenkung ausgepreist.
Ich traue dies auch Bernanke zu dass er den Leitzins unverändert lässt um den
Effekt der letzten Zinssenkungen in der 2. Jahreshälfte auswerten zu können,
er entscheidet immer nach den aktuellen Daten und die signalisieren definitiv
Zinssenkungsbedarf solange die Wirtschaft noch rund läuft, die Finanzmärkte
kümmern Ihn wenig.
Die Indizies der Amis werden morgen keine spektakülären Ausschläge wegen dem
Zinstheater machen die Quartalsergebnisse sind wichtiger, z.B. GM.
GM wird die Weiche stellen wo es lang geht.



 

29.04.08 23:57

6023 Postings, 6478 Tage TommiUlmErgänzung

ich meinte natürlich signalisieren keinen Zinssenkungsbedarf, sorry.  

30.04.08 00:44
2

446 Postings, 6217 Tage ÖlrieseNicht nur eine Kaugummiblase

Nicht nur eine Kaugummiblase
Der Preis für die Übernahme von Wrigley's sagt viel über den Zustand des US-Marktes aus. Wenn selbst Warren Buffett nichts Attraktiveres findet, dann guten Appetit.

"Wer mich kennt, weiß, dass ich die ... Produkte von Wrigley's liebe." Das muss in der Tat der Hauptgrund dafür sein, warum Warren Buffett die Übernahme des US-Kaugummiherstellers durch die Privatfirma Mars mitfinanziert. Denn freundlicherweise liefert Wrigley in der Presseerklärung zu der Transaktion gleich noch ein paar Bewertungskennziffern mit: Demnach entspricht der Akquisitionspreis von 23 Mrd. $ dem 4,3-fachen Umsatz und dem 35-fachen Gewinn von 2007. Nur den Aktienteil der Transaktion berücksichtigt, korrespondiert dies zusätzlich mit dem rund 22-fachen der operativen Mittelzuflüsse von 2007 und dem Achtfachen des Eigenkapitals zum Ende des ersten Quartals, über dessen Verlauf ebenfalls am Montag berichtet worden ist.

Auf den ersten Blick hören sich die Zahlen fantastisch an. Der Umsatz hat um 16 Prozent zugelegt, der "bereinigte" Gewinn je Aktie sogar um 22 Prozent. Das Dumme ist nur, dass allein die Hälfte des Umsatzzuwachses aus Währungseffekten rührt. Der Absatz indessen hat gerade einmal um ein Prozent zugelegt, der Rest des Umsatzzuwachses stammt aus Veränderungen des Verkaufspreises und der Absatzstruktur. Überflüssig zu erwähnen, dass Asien brummt; hier hat der Absatz um ersten Quartal um 13 Prozent zugenommen. Indessen ist das eine weitere Verlangsamung gegenüber den Jahren 2007 und 2006, in denen der Absatz um 15 und 21 Prozent zugenommen hat. In der Region Europa/Mittlerer Osten/Afrika/Indien, die 2007 für 49 Prozent des Umsatzes stand, kämpft die Firma derweil weiter mit zunehmendem Wettbewerb, besonders durch Cadbury. Der dortige Absatzzuwachs von vier Prozent war vielleicht etwas besser als von manchen befürchtet, markiert aber ebenfalls einen Abschwung. In Nordamerika, wo der Absatz im Jahr 2007 um sieben Prozent gefallen war und etwa die Deutsche Bank nunmehr zumindest auf eine Stagnation gehofft hat, ist das Verkaufsvolumen im ersten Quartal unterdessen um zehn Prozent eingebrochen.

Natürlich will Wrigley mit "Produktinnovationen" kontern. Und es stimmt vielleicht auch, dass die Wareneinsatzkosten im Kaugummigeschäft vergleichsweise milde steigen, während die Preiselastizität der Nachfrage eher gering ist. Zudem dürfte die Preismacht im Sektor schon wegen der weiteren Konzentration zunehmen, wobei auch im Vertrieb noch der eine oder andere Vorteil winkt.

Aber mal ehrlich: Was ist die Fantasie? Dass ein Kaugummi dereinst 5 Euro das Stück kostet? Oder dass die Firma ihren globalen Kaugummimarktanteil, den die Deutsche Bank auf 50 Prozent beziffert, noch ausbauen kann? Oder dass der Dollar weiter um neun Prozent abwertet? Oder dass die Firma die höchsten Margen im Sektor ewig erhöht? Nur dann ließe sich das Wort Kaugummiblase vermeiden. Wenn Buffett in den USA nichts Attraktiveres mehr findet, dann guten Appetit.




Aus der FTD vom 29.04.2008
© 2008 Financial Times Deutschland
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“

30.04.08 10:55
1

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtZinssenkung

deshalb eingespeist, weil der Markt vor einigen Wochen noch
von einer höheren Zinssenkung (0,5) ausgegangen ist. Nunmehr
wird von reduzierter Zinssenkung (0,25) oder überhaupt nicht
ausgegangen. Ergo: momentan stärkerer USD, sinkende Gold- u.
Ölpreise.  

30.04.08 15:19
2

2337 Postings, 6146 Tage rogersWas wird wohl passieren, wenn

die Fed ankündigt, die Leitzinsen nicht weiter zu senken? Der Dollar dürfte zumindest nicht weiter fallen (vermutlich eher etwas stärker werden), die tollen Währungseffekte (siehe Wrigley oben) dürften allmählich verpuffen, was zu Gewinneinbrüchen und sinkenden Aktienkursen führen muß. Außerdem wird der Exportsektor der USA (einzige Konjunkturstütze derzeit!) wieder an Boden verlieren. Die Rohstoffrallye dürfte wohl erst dann enden, wenn die Zinsen in Ami-Land wieder deutlich steigen. Was wird wohl passieren, wenn die Fed die Zinsen in Zukunft weiter leicht senkt, vielleicht in 25 bp Schritten? Dollar fällt, was den US-Aktienmarkt wegen toller "Währungsgewinne" weiterhin stützen dürfte (nur -8% im Dow seit ATH), Rohstoffpreise steigen usw. Das Spielchen der letzten Monate würde einfach weiter gehen. Welches Szenario ist nun besser? Meines Erachtens bringt keines der beiden Szenarien die USA auch nur einen Deut weiter, es ist nur die Wahl zwischen Pest und Cholera! Die USA hat in den letzten 25 Jahren massiv über ihren Verhältnissen gelebt (z.B. hohe Defizite in Leistungsbilanz, Staatshaushalt, Privathaushalten, massive Kapitalfehlallokation: Konsum statt Investition, niedrige Sparquote usw.). Da hilft nur eine bereinigende Rezession, die diese Mißstände beseitigt. Erst danach kann die USA wieder wie Phoenix aus der Asche auferstehen und sich zu neuen Höhen emporschwingen (wie Anfang der 80er Jahre).    

30.04.08 16:13
1

2337 Postings, 6146 Tage rogersNach den jüngsten Konjunkturdaten

deutet alles auf Stagnation in den USA hin, von richtiger Rezession bisher noch nichts zu sehen! Dann kann die Rohstoffrallye ja weiter gehen: Wenn die Finanzkrise die USA nicht auf den Boden der Realität zurückbringt, dann wird es der explodierende Ölpreis tun. Nur meine Meinung.  

01.05.08 00:06

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtBlow-Off

Die Bären im Bären-Thread werden immer drolliger. Heute wieder einmal
nach der Fed-Zinssenkung den Beginn einer Rally vorausgesagt, aber
immerhin mit der Wortschöpfung Blow-Off bedacht, wieder einmal
kolossale Fehleinschätzung.
Da hilft auch keine falsche Selbstbeweihräucherung ("gutes
Näschen", 2 x gut analysiert!), Dow und Nasdaq schließen beide im
Minus.


Befund:
Verdacht auf intellektuellen Inzest, hervorgerufen durch Posting-Verbot
Andersdenkender.



Das ist zwar juristisch nicht strafbar, kann aber u.U. vom Markt
abgestraft werden.

Statt immer wieder falsche Einschätzungen abzugeben, sollten die
Herrschaften vielleicht einmal überlegen, warum ihre Voraussagen
nicht eintreffen. Immerhin wäre es doch möglich, dass ihre Annahmen
nicht richtig sind.

Aber nein, "Blow-Off steht weiter auf der Tagesordnung."  

01.05.08 09:45
1

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtÖlriese

Wahrscheinlich wird es immer schwieriger Unternehmen in den USA
zu finden, in die zu investieren es sich lohnt. Denn die US-Wirt-
schaft hängt ja zu 2/3 vom Konsum ab. Der US-Durchschnittsverbrau-
cher ist jedoch überschuldet und leidet unter Reallohnverlusten.
ich wüsste nicht, welche US-Unternehmen zu empfehlen wären,
vielleicht Schlumberger, vielleicht Transocean? Vielleicht über-
wiegend international agierende Unternehmen, aber auch international
wird sich das Klima eintrüben.
Das Problem ist auch die unterschiedliche Einkommens- und Vermögens-
verteilung in den USA, eine Schere, die immer weiter auseinandergeht.
Großverdiener stecken ihren Verdienst aber prozentual weniger in
den Konsum und haben eine höhere Sparquote. 10% der Amerikaner
besitzen mehr als 70% des Vermögens. Nachdem nun Durchschnitts-
US-Amerikaner und Staat ausgeplündert sind, ist es wirklich
schwierig und wird immer schwieriger renditeträchtige Investitions-
möglichkeiten zu finden.
Hinweis: Dies ist keine Beratung, jeder ist für sein Handeln selbst
verantwortlich.  

01.05.08 11:47
1

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtStaat kann nicht mit Geld umgehen.

Jedenfalls wird das immer behauptet. Aber können das Privatleute/
Privatwirtschaft wirklich so viel besser? Zu viel Geld durch Geld-
mengenflutung haben zur dot.com-Blase geführt und zur anschlie-
ßenden Vermögenswertvernichtung ungeahnten Ausmaßes. Ähnliches lässt
sich für den Immobilienbereich feststellen, am Schluss wieder rie-
sige Kapitalwertvernichtung. Dass Privatunternehmen aufgrund der
ihnen zur Verfügung stehenden Geldmassen nicht wussten, wie sie
das Kapital sinnvollerweise anlegen sollten, kann man an den Ban-
ken erkennen. So wurden Kredite an offensichtlich nicht zahlungs-
fähige Kunden vergeben, allein um des kurzfristigen Erfolgs wegen.
Ergebnis: riesige Eigenkapitalvernichtung bei den Banken.

Vielleicht sollte man in den USA mal wieder den Staat stärker
ranlassen, statt der dort herrschenden Globalisierungsclique weiter
hin das Feld für ihre Plünderungsorgie zu überlassen, die sie dann
auch noch international ausleben möchte. Der Staat könnte z.B.
durch eine steuerliche Umverteilung dafür sorgen, dass der Konsum
stärker angefacht wird. Aber das ist höchstens durch einen Präsi-
denten Obama denkbar. Bei den derzeitigen Republikanern scheint
sich die Staatstätigkeit vor allem durch die Planung und Ausführung
von immer neuen Kriegen zu manifestieren, auch eine Form der Kapital-
vernichtung.  

01.05.08 12:49
1

2337 Postings, 6146 Tage rogersIm Moment

kann man nur noch in solche US-Unternehmen investieren, die an der extrem stark zunehmenden Armut in den USA profitieren: z.B. ist der Aktienkurs des Billigdiscounters Wal-Mart in den letzten Monaten um 30% gestiegen. Wer auf eine Dollarerholung spekuliert, sollte US-Aktien mit wenig internationalem Geschäft kaufen, denn multinationale Konzerne werden bei einer Stärkung des Dollars Gewinneinbrüche erleiden (ähnlich dem Japan-Phänomen, siehe Exportwerte wie Toyota, Honda,... die alle unter einem Yen-Anstieg leiden). Bei weiterer Dollarschwäche sollte man amerikanische Aktien meiden (Grundregel: Kaufe nie Aktien in schwachen Währungen!): Der Dow-Jones steht für uns Europäer bei rund 8000 Punkten, entspricht in etwa dem Tief aus 2003.  

02.05.08 12:23
5

51986 Postings, 6153 Tage RubensrembrandtStimmungswechsel

Erstaunlich, wie schnell die Stimmung kippt: Vorher die schlimmste
Krise seit der Großen Depression, jetzt alle Rezessionsängste ver-
schwunden. Von heute auf morgen, unterlegt von entsprechenden
"seriösen" Artikeln z.B. von der FTD, die sich ebenfalls in kürzester
Zeit verändert haben. Zurückzuführen ist das wahrscheinlich auf
das Erstarken des USD, was viele wohl gar nicht mehr für möglich
hielten.
Aber hat sich wirklich so viel real verändert? Historisch gesehen
sind die Bankenkrisen nach dem 2. Weltkrieg letztendlich nur durch
den Aufkauf der faulen Kredite gelöst worden. Diese Maßnahme ist
jedoch sehr teuer, weswegen man sie zunächst vermeidet. Es soll
ja zunächst einmal nur ein fröhliches Konsumklima hergestellt wer-
den bis zu den Präsidentenwahlen, damit die Republikaner wiederge-
wählt werden. Deshalb die Wahlgeschenke durch das Konjunkturprogramm
der Regierung.
Zwischenzeitlich hat sich die importierte Inflation durch steigende
Benzin- und Nahrungsmittelpreise (damit verbundene Hamsterkäufe)in
der breiten US-Öffentlichkeit Aufmerksamkeit verschafft. Auch das hat
sich negativ auf die Konsumfröhlichkeit ausgewirkt. Die nun statt-
gefundene Zinssenkung um lediglich 0,25 löst dieses Problem auf
fast geniale Weise. Denn im Markt waren bis vor kurzem 0,50 eingespeist.
Diese Reduzierung führte zu einem Erstarken des USD, gleichzeitig
zu einer Verminderung der Rohstoffpreise und damit zu einer Vermin-
derung der zukünftigen importierten Inflation.
Nach Greenspan ist in einer dynamischen Wirtschaft das Entstehen
von Blasen unvermeidlich. Bernanke hatte nun gefälligst dafür zu sor-
gen, dass die Blase zumindest bis zu den Präsidentschaftswahlen an
der richtigen Stelle entsteht, sonst bekommt er einen Tritt in den
Hintern, denn die Republikaner wollen ja wiedergewählt werden. Die
Blase im Rohstoffbereich war aber nicht die richtige Stelle, denn
sie führte zur importierten Inflation und noch schlimmer, sie wurde
von der US-Öffentlichkeit bemerkt und Fed und US-Regierung möglicher-
weise in Rechnung gestellt.
Das derzeitig reichlich  herumvagabundierende Kapital mit Renditekick-
verlangen wird nun in die Aktienmärkte gelockt. Deshalb die
"Buschtrommelei" (ntv) von Politikern (Paulson) und Medien. Hier soll
die nächste (kurzfristige) Blase entstehen, damit die Finanzinstitute
ihren Aktienschrott abverkaufen können und damit der US-Durchschnitts-
amerikaner sich mit Blick auf sein Aktiendepot zumindest bis zur US-
Präsidentschaftswahl reicher fühlen kann, auf dass sich die Konsum-
fröhlichkeit wieder einstelle. PPT ist wahrscheinlich auch im Einsatz.  

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