an mich gerichtet.
https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1626#jumppos40673
Ich habe damals bereits darauf geantwortet, möchte es aber jetzt - um Fully sozusagen noch einmal "wiederzubeleben" - mit meinem inzwischen wesentlichen umfassenderen Kenntnis- und Wissenstand noch einmal tun:
Fully (14.06.21): Du setzt eine Fannie und Freddie kombinierte Marktkapitalisierung von 250 Milliarden Dollar an, wenn sie wieder an der NYSE sind und die Kapitalerhöhung vollendet ist, da ja die "neuen Aktionäre" schon ihren Teil hätten, den du mit 60% festlegst. Die MK ist mit 250 Milliarden Dollar viel zu niedrig, wenn man bedenkt, dass die zwei Firmen dann über ein Eigenkapital von ca. 280 Milliarden Dollar verfügen, wie du an einem anderen Ort geschrieben hast und was auch der Zielkapitalisierung der zwei Firmen bei den gegenwärtigen von Calabria in der Final Rule festgelegten Kapitalanforderungen entspricht. Ich würde sagen, dass die MK von FnF in Anbetracht ihres Eigenkapitals und ihrer zu erwartenden Jahresgewinne von 20-25 Milliarden Dollar mindestens 400 Milliarden Dollar betragen sollte, wenn nicht sogar 500 Milliarden Dollar in der aktuellen Marktlage.
A.L. (heute): Um die Marktkapitalisierung nach dem Börsengang zu errechnen, geht man am besten vom KGV aus. Fannie und Freddie sind Finanzdienstleister, die - wie man 2008 sah - einem hohen politischen Risiko ausgesetzt. Realistisch ist unter diesen Prämissen ein KGV von 12. Und weil FnF kombiniert pro Jahr 20 Mrd. $ verdienen (was bei sinkenden Hauspreisen, die bei Stagflation kommen könnten, auch noch sinken könnte), errechnet sich nach Freilassung und Börsengang eine Marktkapitalisierung von
20 Mrd. $ (Gewinn) x 12 (KGV) = 240 Mrd. $.
Fully (14.6.21): Desweiteren gehst du noch auf eine mögliche Wandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien ein - was ja auch erlaubt ist. Aber frage dich mal, warum solch eine Wandlung den Wert der Stammaktien überhaupt mindern würde, wenn die Vorzugsaktien JPS beispielsweise zum Ausgabepreis der bei einer Kapitalerhöhung herausgegebenen neuen Stammaktien gewandelt würden. Das wäre nicht der Fall!
A.L. (heute): Pauschal lässt sich sagen, dass eine Wertminderung der alten Stammaktien durch Kursverwässerung erfolgen wird.
Mögliche verwässernde Events sind:
1. Warrantsausübung - Zahl der Stammaktien von FnF steigt dann von 1,8 Mrd. auf 9 Mrd, wobei 7,2 Mrd. Stücke der US-Regierung gehören.
2. Umwandlung der SPS der Regierung in Stammaktien: Beim aktuellen Kurs von 68 Cent würden die 190 Mrd. $ der SPS (sogar 260 Mrd. $, wenn statt der SPS die Liquid Preference herangezogen würde), zu einer Verwässerung um den Faktor 155 führen.
Berechnung:
Die MK ist aktuell 1,8 Mrd. Stücke x 0,68 Dollar = 1,22 Mrd Dollar. 190 Mrd. (SPS) / 1,22 Mrd. (MK) = 155 (Verwässerungsfaktor)
Wenn nur 2) durchgeführt wird, gibt es anschließend statt bislang 1,8 Mrd. Aktien 281 Mrd. Stücke. Davon gehören 279 Mrd. Stücke der Regierung.
Wenn vorher auch noch 1) durchgeführt wird, gibt es anschließend statt 9 Mrd. Stücken sogar 1404 Milliarden oder 1,404 Billionen Stücke. Davon gehören 1402 Milliarden der US-Regierung und weiterhin 1,8 Mrd. den Altaktionären. Die Verwässerung liegt dann bei 99,8 %.
Auf Regierung und Altaktionäre entfallen ca. 100 Mrd. der finalen MK, da ca. 150 Mrd. $ von den Zeichnern der neuen Aktien kommen. Von diesen 100 Mrd. bekäme die US-Regierung rund 99,72 %, also 99,72 Mrd. $, während 0,128 Mrd. $ bzw. 128 Mio .$ auf die Altaktionären entfällt.
Der Kurswert der Altaktien wäre dann 100 Mrd. MK geteilt durch 1404 Mrd. Stücke = 7,12 Cents. Dies ist wäre der finale Kurs nach einer Kombination von 1) Warrantsausübung und 2) SPS-Swap.
Gäbe es nur den SPS-Swap (ohne Warrantsausübung), läge der finale Stammaktien-Kurs fünfmal höher, also bei 36 Cents.
Zu welchem Schlüssel die JPS anschließend in Stammaktien umgetauscht werden, hängt vom oben genannten Prozedere ab. Sicher ist, dass die JPS klar formulierte vertragliche Rechte haben (zu jedem JPS gibt es einen Vertrag) und (meist) mit 25 $ ausgezahlt werden müssen. Es könnte evtl. auf einen leichten Haircut auf 22,5 $ geben (wie bei AIG).
Bei finalem Stammaktienkurs von 7,12 Cents würde es für ein JPS ca. 350 alte Stammaktien geben. Bei einem Stammaktienkurs von 36 Cents erhielten JPS-Halter pro JPS etwa 70 alte Stammaktien.
Das ist jedoch nur eine Pro-Forma-Rechnung, weil die alten Stammaktien und die JPS in Zuge der Restrukturierung ohnehin verschwinden, so dass die JPS letztlich in junge Aktien umgetauscht werden. Das Ganze dürfte so ablaufen, als würden die JPS-Halter mit 25 Dollar pro JPS die jungen Aktien zeichnen.
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Fully hat mit seiner Anmerkung am Ende recht, dass die jungen Aktien mit einem Rabatt bzw Discount zu geschätzen Marktwert herausgegeben werden müssen. Die Zeichner brauchen einen Anreiz in Gestalt zu erwartender Wertsteigerung nach der KE. Normalerweise werden junge Aktien 10 bis 20 % billiger angeboten, als es dem geschätzten realen Marktwert nach der KE entspricht. Bei einem solche Discount wäre die Verwässerung der Altaktionäre noch schlimmer.
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