Auf diese Jahreszahlen komme ich, weil sie in einem Strategiepapier des CBO, verfasst von Susan Wachter u a. im Dez. 2020, genannt werden. In dem Paper sind Modellrechnungen für eine KE in 2023 oder 2025 in Tabellenform aufgeführt.
Die große Frage ist, ob "lame duck" Biden die Eier hat, ein solches Megaprojekt überhaupt urchzuziehen, denn die Neuemission dürfte ein Volumen von 140 Mrd. US-Dollar haben - es wäre die größte KE aller Zeiten.
Risiken gibt es dabei immer, z. B. dass die neuen Aktien nicht im erforderlichen Volumen verkauft werden können. Allerdings sind ja bereits zwei Wall-Street-Großbanken mit dem IPO beauftragt. Sie dürften bereits im Vorfeld Käufer (z. B. in den Golfstaaten) kontaktieren, um das Gelingen sicherzustellen.
Nach Trumps Brief vom letzten November kann auch Biden davon ausgehen, dass im Falle seiner sehr wahrscheinlichen Abwahl in 2024 der dann wohl folgende Rep-Präsident (nochmals Trump?) die Freilassung/KE relativ zügig betreiben wird. Trump wird die Bedingungen so gestalten, wie es seiner Klientel (Wall Street) am besten passt. Trump hat aber auch das Wohl der Altaktionäre im Auge.
Demokraten haben andere Ziele als die Reps, sie würden z. B. vor allem daran interessiert sein, dass FnF auch künftig für günstige Kredite an wenig betuchte US-Hauskäufer (inkl. Latinos und Schwarze) sorgen können. Es ist somit eine "politischere" Agenda.
Für Republikaner hingegen wäre wohl die oberste Prämisse, dass Wall-Street-Banken durch FnF keine allzu lästige (sprich: kostengünstige und damit für WS geschäftsschädigende) Konkurrenz erhalten. Und eben zu verhindern, dass die Dems die Freilassung zu ihren Bedingungen durchführen.
Mit der Freilassung verdient die US-Regierung vermutlich auch noch einmal zusätzliches Geld, schätzungsweise 50 Mrd. $, wenn sie die Optionen ausübt und die SPS löscht, oder schätzungsweise 100 Mrd. $, wenn sie die SPS vor der KE in Stammaktien umwandelt. (Dass sie beides nicht tut, ist mMn sehr unwahrscheinlich.)
Der Vorteil ist, dass die jeweilige Regierung über diese Gewinne ohne Befragung des Kongresses frei verfügen kann.
Trotzdem sind selbst 100 Mrd. $ weniger, als es klingt, denn diese Summe gibt die US-Regierung im Schnitt alle sechs Tage aus. Es wäre ein Fehler, sich nur auf die "Gier" der Regierung als Antrieb für die Freilassung zu verlassen. Für Biden dürfte die künftige politische Funktion von FnF im US-Hausmarkt eine weiterer wichtiger Anreiz sein.
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