Das ist im Wesentlichen richtig dargestellt aus meiner Sicht. Eine Rep-Regierung und erst recht Trump ab 2024 wären für FnF ein Game-Changer, zumal der neue Rep-Präsident die Bremserin Sandra Thompson am ersten Amtstag feuern würde (geht ja nun nach Scotus).
Wenn sich der wirtschaftliche Abschwung in USA, bedingt auch durch stark steigende Zinsen/hohe Inflation, verfestigt, würden nicht nur weniger Häuser verkauft (Gewinneinbrüche bei FnF), sondern die Gemengelage würde auch für die Regierung immer bedrohlicher, weil sie ja aktuell bei einem Absinken der MBS-Kurse aus der Staatskasse haftet.
FnF haben ca. 90 Mrd. $ Buchkapital. Dies würde bei einem Abschwung als erstes verbrannt, ehe die Regierung "dran" ist.
An Kernkapital haben FnF aber nur -100 Mrd. %, weil ja im Buchkapital die SPS der Regierung als positiver Bilanzposten (equity) enthalten sind.
Falls die MBS in Schieflage geraten (unwahrscheinlich, aber möglich), dann würde die Regierung auch ihre SPS verlieren. Die sind zwar vorrangig, aber kämen nach den Stämmen und den JPS als nächstes dran, wenn Bailout-Bedarf entsteht.
Wenn (großes WENN) die Biden-Regierung diese Gefahr rechtzeitig erkennt, würde sich den Börsengang (und damit die KE/Freilassung) beschleunigen (z. B auf Anfang 2023 vorziehen).
Denn bei einem Börsengang würde das Kapital der neuen Zeichner (schätzungsweise 150 Mrd. $) einen weiteren "First-Loss"-Schutzpuffer einziehen. Diese 150 Mrd. $ blieben der Regierung ebenfalls erspart bei ihrer impliziten Haftung.
Außerdem würden bei einer SPS-in-Stammaktien-Umwandlung rund 100 Mrd. "Profit" aus dem SPS-"Investment" in die Staatskasse fließen. Über dieses Geld könnte Biden ohne Kongressbefragung verfügen, d.h. er könnte daraus Programme zur Förderung erschwinglichen Wohnraums finanzieren.
Bei einem baldigen Börsengang müssen die SPS zwingend weg, weil sonst keiner zeichnet und das Buchkapital nicht reicht. Dass die Regierung die SPS als "abgezahlt" ausbucht, ist mMn unwahrscheinlich. Es war ja kein Kredit, sondern ein Investment (Aktien). Auch stellen Dividendenzahlungen auf Vorzugsaktien (SPS, JPS) keinen Abtrag auf eine Schuld dar. Scotus hat zudem HERA bestätigt und der FHFA sämtliche Freiheiten eingeräumt, was frühere Urteile (5 th circuit, Verletzung treuhänderischer Plichten durch die FHFA) nichtig macht. Nicht einmal der NWS soll rechtswidrig gewesen sein.
Stammaktionäre müssen daher - gerade wenn sich der US-Immomarkt eintrübt - mit einer SPS-in-Stammaktien-Umwandlung samt Börsengang rechnen. Sie hätte allerdings kaum etwas davon, weil der Swap die Stämme um schätzungsweise den Faktor 300 verwässert. Am Ende käme nach der KE für die alten Stämme ein äquivalenter Wert von vielleicht 10 bis 20 Cents raus.
Auch Trump würde vermutlich einen SPS-in-Stammaktien-Swap durchführen, evtl. etwas aktionärschonender, indem er nur einen Teil swappt und den Rest als wertlos ausbucht. Die Stämme sind daher ein ziemlich risikoreiches Investment.