Bulle & Bär Rückenwind für Energieriesen von Christian Kemper Mit Aktien aus der Versorgerbranche wollen Investoren langfristig Rendite erwirtschaften. Dazu setzen sie besonders auf Aktien solcher Unternehmen, die kohlendioxidarm Energie erzeugen. Die Investoren profitieren vom Klimaschutz-Konzept – vor allem von den staatlichen Zuschüssen in die Branche.
FRANKFURT. Solarworld ist so begünstigt, Conergy auch. Die beiden deutschen Solaranlagen-Bauer liegt in fast jedem breiten Klimafonds. Oder Vestas: Der dänische Konzern baut Windkraft-Räder. Jetzt auch Offshore, im Meer vor der eigenen Küste und bald vielleicht auch in China.
Doch die klimaschonende Energie aus Sonne und Wind ist noch relativ teuer. Sie kann ohne staatliche Förderung nicht überleben; noch nicht. In Deutschland gibt es dafür das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das mit Subventionen und garantierter Stromabnahme die Rendite von Solarworld, Conergy und Vestas hoch hält. Künftig soll das nicht mehr nötig sein, sagen Energieexperten. Dann könnten nicht nur Spezialhersteller und Klimafonds, sondern die gesamte Energiebranche profitieren.
Eine aktuelle West-LB-Studie rechnet bei den vier deutschen Versorgern RWE, Eon, ENBW und Vattenfall schon bald mit hartem Wettbewerb um die Erzeugung erneuerbarer Energie. Denn Strom aus Kohle- und Gaskraft bietet ihnen kaum mehr Wachstumspotential. Das gilt Experten zufolge sogar unabhängig von Kohlendioxid-Emissionen.
Die Investitionen der großen deutschen Stromversorger in erneuerbare Energien sind also als wirtschaftlich richtiger Schritt zu werten. Vor allem die Windkraft bietet der Branche das größte Potential. Denn ein Großteil der Windräder an Land produziert heute schon kostendeckend Strom. Nur auf dem offenen Meer ist das nicht der Fall, denn die so genannten Offshore-Windräder sind deutlich teurer in Herstellung und Wartung.
Energieexperten warnen aber auch: Die deutsche Stromwirtschaft könnte in Zukunft ihren Ruf als Branche mit geringen Risiken und hohen, stabilen Erträgen einbüßen. Unweigerlich wird der Wettbewerb unter den vier deutschen Energieriesen ohne die staatlichen Zuschüsse härter. Gut für die Verbraucher, aber schlecht für Investoren. Ein Hort der Stabilität und Sicherheit ist der Energiesektor jedenfalls nicht mehr
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