Die Entschädigung, die bei Lamberth gezahlt wird, hat mit dem Nennwert nichts zu tun. Es ist sozusagen ein Extratrinkgeld, die Aktien bleiben ja unverändert im Depot.
Ob es bei der Freilassung/Rekapitalisierung bei den JPS einen Haircut auf den Nennwert geben wird, ist unklar.
Gegen einen Haircut bei den JPS spricht, dass die Stammaktien dann auf Null fallen müssten, weil die JPS vorrangig sind. D.h. wenn die JPS Federn lassen müssten, dann bliebe für die Stämme gemäß Hackordnung gar nichts mehr übrig.
Die Regierung erhält die Gewinne aus ihrer FnF-"Beteiligung" (SPS), allerdings dadurch, dass sie diese monetariert. Das geschieht vermutlich durch Umwandung der SPS in Stammaktien, deren Zahl sich dann von 1,8 Mrd. Stücke auf vielleicht 1 Billion Stücke erhöhen würde.
Jedoch wäre 1 Billion Stücke x Null immer noch = Null. Wenn die Regierung 100 Mrd. $ Gewinn rausziehen will, müssen die Stammaktien ex Freilassung/KE nach Adam Riese 10 Cents wert sein (bzw. 5 Cents, falls es nach dem Swap 2 Billionen Stämme gibt).
Für einen Haircut bei den JPS spricht:
Der Wert der Regierungsbeteilgung ist 193 Mrd. $, wenn man den Bilanzwert der SPS zugrundelegt. Vermutlich wird aber der Wert der Liquidation Preference (der nicht in der Bilanz aufgeführt ist) für den Swap herangezogen, und die LP liegt aktuell bei knapp 300 Mrd. $.
Der Haken ist, dass FnF nach Freilassung/KE nur einen Börsenwert von ca. 250 Mrd. $ haben werden (25 Mrd. $ Gewinn pro Jahr x KGV von 10).
Die 300 Mrd. $ der LP ließen sich daher nicht ohne Haircut auf die LP in Stammaktien umwandeln. Die Regierung muss auf ihre LP selbst zwingend einen Haircut vornehmen.
Hinzu kommt, dass die finale MK von 250 Mrd. $ ja zu großen Teilen von externen Investoren aufgebracht werden muss. Ich schätze, dass 100 bis 150 Mrd. $ von den neuen Zeichnern kommen müssen. Wenn die SPS in der Bilanz verschwinden (Ausbuchung oder Swap), fehlen immer noch ca. 120 Mrd. $, um die Mindestkapitalanforderungen für eine Freilassung zu ereichen. Das geht gar nicht ohne KE (außer man wartet bis 2040).
Daher bleibt als Verteilmasse (für Regierung, JPS und Stämme) nur ca. 100 bis 150 Mrd. übrig. Im Endeffekt dürfte die Regierung aus diesem Kuchen ca. 100 Mrd. $ für sich erhalten.
Wenn die Regierung 100 Mrd. $ erhält, die LP jedoch 300 Mrd. $ wert ist, errechnet sich für die Regierung ein Haircut von 66 % auf die LP. Laut dem neuesten Calabria-Buch müssten die JPS dann ebenfalls einen Haircut in dieser Größenordnung hinnehmen. Statt 25 $ gäbe es dann nur ca. 8 Dollar.
Allerdings stand in einem Paper der CBO aus 2020, dass die Regierung für den Fall, dass die JPS nicht mit Nennwert ausgezahlt werden können, auf einen Teil der Gewinn aus ihren SPS bzw. der LP verzichten würde.
Bei iHub gab es bislang niemanden, der Klarheit in diese verworrene Sache bringen konnte.
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