Der DAX verlor im gestrigen Tageshandel 49 Indexpunkte und schloss bei 3500. Im Tief lag der deutsche Aktienindex bei 3489 und rutschte damit in die errechnete Bandbreite der minimalen Kurskorrektur hinein, welche wir per gestern mit 3492 / 3478 definierten. Kann sich der Kursverlauf oberhalb bzw. innerhalb dieses Korrekturbandes stabilisieren, gehen wir mit einer 65 bis 67 prozentigen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sich der Index zügigen in Richtung seines Jahreshochs erholt und dieses auch übersteigt. Fällt der Index dagegen deutlich unter das errechnete minimale Korrekturpotential, sinkt die Wahrscheinlichkeit unserer Erwartungshaltung auf steigende Kurse deutlich ab.
Noch ein Hinweis zu der vorliegenden Abendstern-Formation im Tageschart: in der Fachliteratur wird dieses Kursmuster als Verkaufssignal definiert. Statistische Tests im DAX zeigen jedoch, daß die Trefferquote eines solchen Kursmusters tatsächlich nicht überzeugt: unterstellen wir, daß wir nach Ausbilden eines solchen Abendsterns eine Short-Position eröffnen und diese an der Formationsspitze per Stop-Kurs absichern, sowie ein Mindestprofitziel von einem Prozent erwarten, lag uns zumindest in den letzten zehn Jahren eine Trefferquote im Hinblick auf eine profitable Umsetzung dieses Trades von 40 Prozent vor, mit einem Profit- Faktor von 0,41, was bedeutet, es wurde per Saldo kein Geld damit verdient; unterstellt man weiterreichende Kursziele, verändert sich zwar nicht die Trefferquote, aber der Ansatz wird profitabel. Das heißt in der Konsequenz: mit 40 Prozent Trefferquote, ist ein Abendstern wenig zuverlässig.
Doch wenn er einmal greift, dann schiebt es deutlich auf der Unterseite. Dies bedeutet: rutscht der DAX heute weiter und schliesst im Minus, dann müssen wir unterstellen, daß da mit hoher Wahrscheinlichkeit noch was auf der Unterseite zu erwarten ist.
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