Anlagenbauer gibt Gas Gelsenkirchen, 21.02.2008, Von Michael Muscheid, 0 Kommentare
Nach der Insolvenz ist ein Investor bei Hese Biogas eingestiegen. Unter der neuen Flagge will das Unternehmen von der Magdeburger Straße expandieren. Gesucht wird auch ein neuer Sitz
Hese Biogas will mit neuem Schwung durchstarten: Nach der Insolvenz hat mit dem bayrischen Biogasanlagenbauer Schmack Biogas AG ein Investor das Ruder übernommen. Nun soll die Tochter aus Schalke kräftig wachsen: "Wir haben national große und international riesige Chancen", meint Otto Eichhorn, Vorstandschef von Hese Biogas. In den kommenden fünf Jahren will er den Umsatz von heute 30 auf rund 60 Millionen Euro verdoppeln.
Der Chemie-Ingenieur kam von der neuen Mutter Schmack an die Magdeburger Straße. Seine Aufgabe: Er soll die zuletzt leck geschlagene Firma flott machen und ausbauen. Durch den Kauf von Hese könne die Mutter Schmack nun die "gesamte Wertschöpfungskette auch im Bereich der Verwertung von biologischen Reststoffen" abdecken, schaut Eichhorn positiv nach vorn. In Schalke etwa werden Bioabfallanlagen am Computer geplant, Schwester-Unternehmen liefern dazu Einzelkomponenten wie Blockheizkraftwerke oder gesamte Anlagen zur Gasaufbereitung und -einspeisung. Kurzum: Als Schmack-Tochter, einem "Pionier der Branche", habe das neue Hese Biogas beste Start-und Rahmen-Bedingungen.
50 Mitarbeiter entwerfen zwei Sorten von Biogasanlagen zur Gewinnung regenerativer Energie: so genannte Nawaro-Anlagen für Gülle und nachwachsende Rohstoffe sowie so genannte Cofermentationsanlagen für biologische Reststoffe und Abfälle.
Vor allem auf Letztere, sagt Firmenchef Eichhorn, will sich Hese Biogas künftig konzentrieren, sei die Erfahrung doch hier besonders groß. Er denkt dabei nicht so sehr an Lösungen für Landwirte als vielmehr an Großanlagen für Energie- oder Fondsgesellschaften sowie Kunden aus dem Entsorgungsbereich, die Bioabfälle oder Speisereste energetisch verwerten wollen.
"Die Aufbereitung von Bioabfällen", stellt Eichhorn deshalb klar, "ist der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg." Je nach Ausführung kosten die Anlagen zwischen drei und 15 Millionen Euro - Hese liefert sie schlüsselfertig. 25 Anlagen, kleinere wie größere, hat Hese seit 2000 gebaut.
Ziel sind nun zweistellige Umsatzzuwächse und "eine schnelle internationale Etablierung". Potenzial sieht Eichhorn, dem als Geschäftsführer Franz-Josef Thiemann für die Technik zur Seite steht, etwa in Großbritannien, Frankreich, Schweden, Italien und Osteuropa. Klappt es mit dem Wachstum, will er auch verstärkt einstellen; schon jetzt sucht er ein halbes Dutzend neue Leute, für Planung und Abwicklung, aber auch für den Vertrieb.
Was ebenfalls kommen soll, ist ein neuer Firmensitz. Gerne, betont Otto Eichhorn, bliebe er in Gelsenkirchen. Allein: Gefunden werden müsse dafür "eine geeignete Fläche".Betriebsrundgang:
Hese Biogas
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