Die Grünen haben gemeinsam mit Rot-Grün damals einen Atomausstieg vereinbart, welcher bis etwa 2030 laufen sollte. Die damalige Regierung Schwarz-Gelb hatte diesen Vertrag gekippt den Ausstieg um glaube ich 20 Jahre weiter nach hinten verschoben. Dann kam der Vorfall in Fukushima und siehe da, Schwarz-Gelb hatte ihre Meinung um 180° gedreht und wollte sich grüner geben als es die Grünen sind und den Atomausstieg auf 2020 vorverlegt.
Da stelle ich mir die Frage, wie man seine Meinung diesbezüglich derartig verändern kann. Niemand hätte wohl was dagegen gesagt, hätte man sich wieder auf den alten Vertrag um 2030 besonnen, doch plötzlich wollte man die Atomkraft möglichst schnell loswerden und waren wirtschaftliche Interessen plötzlich irrelevant, was vorher das Hauptargument für die Verlängerung des Ausstiegs war.
Damit ist es logisch, dass es noch einige Atomkraftwerke im Lande gibt. Diese werden jedoch nach einen Ausstiegsplan nach und nach abgeschaltet und dies ist auch gut so, was die jüngsten Ereignisse eindrucksvoll zeigen, indem sich der zu lagernde Atommüll plötzlich in seiner Menge verdoppelt. Da ist Asse zu erwähnen, in dem theoretisch einige Tausend Fässer von Atommüll ordentlich gelagert sein müssten, doch fand man stattdessen ein Vielfaches dieser Zahl einfach unachtsam hineingeworfen. Trotz dieser hohen Brisanz ist es in einem eigentlich gut organisierten Land wie Dtl. möglich, mit Atommüll derartig intransparent umgehen zu können. Für mich ist es ein Unding, dass man nicht mal weiß, wie viel Atommüll gelagert werden muss, wie viel Atommüll auf uns zukünftig zukommt, geschweigedenn der dabei entstehenden Kosten.
Schon jetzt kostet uns (dem Steuerzahler) die Atommüllsache jedes Jahr mehr als 1mrd.€, wobei nach wie vor kein Endlager gefunden und entsprechend ausgebaut wurde. D.h. man kann davon ausgehen, dass die nächsten Jahrzehnte jährlich mehrere Milliarden an Kosten auf den Steuerzahler zukommen und uns das Thema Atommüll wohl auch noch lange nach dem Ausstieg beschäftigen wird. Und das Schlimme an der Sache ist, dass die Wirtschaft bzw. Energiekonzerne zwar ein paar Rücklagen tätigen, jedoch die Last des Atommülls alleine wohl nicht stemmen werden können und in diesem Falle Pleite gehen würden, weil sie nicht mehr wettbewerbsfähig wären. Wenn man so will haben die Energiekonzerne die Atommüll- und Endlagerkosten bei ihrer Strompreiskalkulation nicht einkalkuliert und sind von Anfang an davon ausgegangen, dass der Steuerzahler diese Kosten tragen wird.
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