Ich darf dann einmal zusammenfassen:
1. Das Argument, welches wiederholt genannt wurde, das eine steigende Weltbevölkerung ein Garant für weiteres Wachstum bei K+S ist, kann nicht aufrechterhalten werden. Die Schere zw. steigender Weltbevölkerung einerseits und ein zurückgehender Absatz auf Seiten von K+S ist offensichtlich gegeben.
2. Nunmehr relativieren Sie diesen Ansatz bzw. bringen eine anderes Argument: Das steigende Marktvolumen durch eine Zunahme der Bevölkerung führt bei gleichbleibendem Angebot zu steigenden Bedarf an Kali und damit zu steigenden Preisen.
Lassen Sie uns gemeinsam diesen Ansatz beleuchten.
Unstrittig hat sich weltweite der Kaliabsatz in den letzten 55 Jahren von ca. 17 Mio Tonnen auf gut 65 Mio Tonnen erhöht (Quelle: K+S Kompendium 01/2019). Dies entspricht einer Steigerung von rd. 380 %.
Im Referenzzeitraum ist die Weltbevölkerung von 3 Mrd. auf 7,3 Mrd. Menschen angewachsen. Mithin nur um rd. 240 % (Quelle: UN World Population Prospects, the 2010 Revision).
Ob dieses überproportionale Wachstum in Relation zum Bevölkerungswachstum fortgeschrieben werden kann, darf bezweifelt werden. Warum?
Zwischen 1960 und 1975 hat der Absatz um rd. 235 % zugenommen, um in den folgenden 40 Jahren nur noch um rd. 160 % zu wachsen. In exakt diesen 40 Jahren ist die Weltbevölkerung nur noch um 198 % gewachsen, was zeigt, dass sich das überproportionale Wachstum beim Kali-Absatz abschwächt. (Quelle: ebenda)
Ferner ist mit zunehmender Industrialisierung der Landwirtschaft auch das Umweltbewusstsein ausgeprägter sowie ein gezielterer Einsatz gegeben.
Womit wir zur zweiten Seite der Medaille kommen.
Wie hat sich die Produktionsseite in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Kam es in der Vergangenheit zu weniger Angebot bei erhöhter Nachfrage? Dazu ein Blick in das bereits wiederholt zit. Kompendium sowie zusätzlich in das Kompendium aus 04/2017 und 05/2020. Es zeigt sich das Angebot und Nachfrage ausgeglichen war bzw. sind. Mehr noch, die technische Verfügbarkeit lag stets signifikant über die der Nachfrage!
Die Gefahr, dass die technische Verfügbarkeit auf Sicht nicht mehr gegeben ist bestand zu keinem Zeitpunkt (
und wird auch nicht bestehen.)
Fassen wir zusammen:
In den letzten Jahren ist die Weltbevölkerung deutlich gestiegen. Angebot und Nachfrage waren stets ausgeglichen. Im Ergebnis sind die Preise nicht nur nicht gestiegen, nein sie sind deutlich gefallen, Mistsack, und das, obwohl K+S gerne seine Spezialprodukte hervorhebt.
Da frage ich mich dann schon, auf welcher Annahme beruht Ihr Argument, das eine steigende Weltbevölkerung, steigende Preise nach sich zieht?!
Aus heutiger Sicht ist auch kein Ende der technischen Verfügbarkeit festzustellen.
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Angehängte Grafik:
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