islamische Welt sätzt Dänemark unter Druck...
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neuester Beitrag: 12.10.06 21:17
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eröffnet am: | 29.01.06 18:34 von: | börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 761 |
neuester Beitrag: | 12.10.06 21:17 von: | Hardstylister. | Leser gesamt: | 58061 |
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Von André Anwar, Kopenhagen
Zum einen über die weltweite Krise, die er mit den veröffentlichten Mohammed-Karikaturen auslöste. Zum anderen aber auch darüber, dass dänisch-moslemische Organisationen die Stimmung im Nahen Osten mit gefälschten Karikaturen angeheizt haben sollen – Karikaturen, die nie in seiner Zeitung publiziert wurden.
Akhmad Akkari, Sprecher von 21 moslemischen Organisationen in Dänemark bestätigte die Beschuldigungen: „Um einen Einblick in die hasserfüllte Stimmung gegen Moslems in Dänemark“ zu geben, habe man den zwölf ursprünglichen Zeichnungen der „Jyllands Posten“ einfach drei weitere hinzugefügt, sagte Akkari gegenüber dem „Brussels Journal“, einer Vereinigung europäischer Journalisten.
Diskussionsrunde auf CNN
Besonders offenbar wurde die Lügenkampagne bei einer Diskussionsrunde auf CNN: „Wie können Sie nur den Propheten als Schwein abbilden?", fragte ein arabischer Journalist via Satellit einen aus Dänemark zugeschalteten Redakteur der „Jyllands Posten“. Völlig überrascht antwortete dieser: „Das haben wir doch gar nicht getan", worauf ihm der arabische Journalist ins Wort fällt und sagt: „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Wie können Sie nur das Gegenteil behaupten?“
Als bestätigt gilt, dass extreme islamische Gruppen in Dänemark vor ihrer Kampagnenreise in den Nahen-Osten eine 43 Seiten lange Info-Broschüre zusammengestellt hatten, um hohe gesellschaftliche und religiöse Vertreter arabischer Länder, unter anderem in Ägypten und dem Libanon, über die „Hasskultur der Dänen“ aufzuklären. In dieser Infobroschüre waren die drei zusätzlichen Karikaturen mit dabei. Allerdings wurden sie der „Jyllands Posten“ zugeschrieben.
Logo der Zeitung zu sehen
Weil der Umfang der Falschinformationen in arabischen Medien erheblich gewesen sein soll, fragen sich die Dänen, in wieweit die weltweiten Proteste ausschließlich gegen die veröffentlichten Karikaturen der „Jyllands-Posten“ gerichtet sind. Denn die drei hinzugefügten Karikaturen gelten als um einiges provozierender als die tatsächlich veröffentlichten Zeichnungen. Und sie wurden in zahlreichen moslemischen Medien als Bilder der „Jyllands Posten“ dargestellt. In einigen arabischen Publikationen ist unter den falschen Karikaturen deutlich das Logo der Jyllands-Posten zu sehen und zudem der Schriftzug „Kultur-Weekend“ der Zeitung.
Pädophiler Mohammed
In einer dieser Zeichnungen wird Mohammed als pädophil dargestellt, in einer anderen mit einer Schweineschnauze in ein Mikrofon singend und in der schlimmsten Karikatur wird er beim Gebet auf dem Boden kniend rückseitig von einem Hund bestiegen.
Über den Ursprung dieser Karikaturen wisse Akhmad Akkari nichts. Nun stellt man sich in Dänemark laut die Frage, ob diese falschen Zeichnungen überhaupt aus einer dänischen Feder oder gar aus den eigenen Reihen der provokationswilligen Islamisten stammen.
Der dänische Imam, Abu Bashar, zeigte die gefälschten Karikaturen in einem BBC Bericht und behauptete im Fernsehen, dass sie aus der „Jyllands Posten“ stammen. Darauf reagierte die dänische Regierungskanzlei und klärte den britischen Fernsehsender über die Lüge auf.
Ein Imam aus Århus, dem Hauptsitz der „Jyllands Posten", teilte der „Saudi Gazette“ mit, dass dänische Medien „täglich Bilder und Artikel drucken“, die noch viel schlimmer seien als die zwölf umstrittenen Zeichnungen, welche die „Jyllands Posten“ Ende September veröffentlichte.
Laut Berichten des staatlichen dänischen Radios sollen radikale dänische Moslems in den letzten Wochen sogar in arabischen Medien verbreitet haben, dass Islamisten in Dänemark verfolgt würden.
Moderates Netzwerk gegründet
In Dänemark versuchen gemäßigte Moslems inzwischen durch Netzwerke gegen das schlechte Image anzukämpfen, dass durch den Karikaturen-Streit rund um ihre Religion entstand. So gründeten Moslems ein moderates Netzwerk, das als Gegengewicht zu den radikalen Imamen eine liberale, dänische Form des Islam etablieren soll. Vorbild waren ähnliche Organisationen, die in London nach den dortigen Anschlägen durch liberale Moslems ins Leben gerufen wurden.
Mohammed gilt als tolerant
Die moderaten Moslems betonen dass Mohammed selbst niemals so aggressiv gewesen wäre. In den Erzählungen über ihn galt er, ähnlich wie der indische Freiheitskämpfer Gandhi, als sehr tolerant und nahm deutlich Stellung gegen jegliche Form von Gewalt, so die liberalen Moslems.
Sie wollen nicht mir den Radikalen über einen Kamm geschoren werden: von den rund 200 000 Moslems in Dänemark sind höchstens 1000 als extrem einzuschätzen, heißt es auch in dänischen Medienberichten.
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Caroline, Muslime und die Grundrechte
Von einem Tag auf den anderen ist aus einem vermeintlich langweiligen wieder ein spannendes Grundrecht geworden. Müssen die Grenzen der Pressefreiheit neu bestimmt werden?
Von Heribert Prantl
Leipziger Muslime demonstrieren gegen Mohammed-Karikaturen: Darf Pressefreiheit Unfrieden stiften?
Foto: dpa
Von einem Tag auf den anderen ist aus einem vermeintlich langweiligen wieder ein spannendes Grundrecht geworden. Wen und was schützt die Pressefreiheit? Darf sie Unfrieden stiften, Aufruhr gar? Soll ein Zensor, der Staatsanwalt und das Strafgericht eingreifen, wenn hundert, tausend oder Millionen Muslime sich und ihre Religion herabgesetzt wähnen? Soll ein Presserat die Mohammed-Karikatur aus dem Verkehr ziehen? Soll man der Pressefreiheit Zügel anlegen und den Karikaturisten so Mores lehren?
Die Pressefreiheit ist ein großer Strom – wie der Rhein, die Donau oder der Nil. Nicht alles, was dort schwimmt, ist sauber, und nicht alles, was da treibt, ist kostbar. Die Pressefreiheit trägt wertvolle und wertlose Artikel, sie trägt anständige und anstößige Fotos, sie erträgt langweilige und provozierende Karikaturen.
Pressefreiheit unterscheidet nicht nach Qualität, sie darf es nicht, weil sonst der, der über die Qualität urteilt, nach seinem Gusto den Schutz der Pressefreiheit gewähren und entziehen könnte. Pressefreiheit wäre kein Grundrecht, sondern Gnadenrecht, abhängig vom Geschmacksurteil.
Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen
Pressefreiheit funktioniert also nicht nach dem Prinzip, mit dem Aschenputtel die Linsen sortiert hat: Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Wer Pressefreiheit unter den Vorbehalt politischer oder künstlerischer Qualität stellen will, macht sie kaputt.
Gleichwohl stimmt, dass keine Freiheit grenzenlos ist. Die juristische Grenzen der Pressefreiheit setzt nicht der Takt, sondern das Strafrecht – und das setzt dort ein, wo die Schmähkritik beginnt.
Die Grenzziehung kann hier aber nicht allein den Betroffenen überlassen bleiben, denn: Wenn eine Religion allumfassend ist, wenn sie die Trennung zwischen Recht und Moral nicht vollzieht, wenn sie alles, was ihre Sitten verletzt, als Schmähung verfolgt sehen will, dann macht sie ihre religiöse Ordnung zur weltlichen.
Ein säkularisierter, demokratischer Staat kann das nicht akzeptieren, weil die Grundrechte der Verfassung über jedwedem heiligen Buch stehen. Die verschiedenen Grundrechte (die Religionsfreiheit einerseits, die Meinungs- und Pressefreiheit andererseits) können aneinander reiben – aber diese Konflikte müssen ausgetragen und ertragen werden.
Auch die schlechte Karikatur bleibt also rechtlich geschützt, zugleich darf sie aber kritisiert, gescholten und auch moralisch verdammt werden.
Muslime könnten in einem Feldzug gegen die Pressefreiheit Mitstreiter finden: Schon lange klagen konservative Politiker und Juristen über eine angeblich exzessive Meinungsfreiheit, über zu wenig Ehrenschutz für Prominenz und über zu viel Herabwürdigung bestimmter Bekenntnisse.
Im Caroline-Urteil des Straßburger Gerichtshofs für Menschenrechte ist vor einem Jahr die Privatsphäre von Prominenten zu Lasten der Pressefreiheit über Gebühr geschützt worden. Man sollte also die Gefahr nicht unterschätzen, dass da auf einmal merkwürdige Allianzen entstehen.
(SZ vom 8.2.2006)
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/deutschland/artikel/743/69674/
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Nach dem Mord soll der Täter "Gott ist groß" gerufen haben.
Zwei Tage nach dem gewaltsamen Tod an einem italienischen Geistlichen in der Türkei ist der mutmaßliche Täter gefasst. Ein 16-jähriger Schüler, der in der Nacht festgenommen wurde, hat den Mord an dem katholischen Gottesmann laut Medienberichten gestanden.
Ballistische Untersuchungen sollen außerdem ergeben haben, dass die im Haus des Jugendlichen gefundene Pistole die Tatwaffe ist. Zu Meldungen, der Konflikt um die Mohammed-Karikaturen sei das Mordmotiv gewesen, schweigen die türkischen Behörden beharrlich.
Mit drei Schüssen niedergestreckt
Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass der Cartoon-Konflikt bei der Tat "eine Rolle gespielt" habe. Der Staatsanwalt erklärte jedoch, man müsse die Beweggründe des Jugendlichen erst in Verhören herausfinden. Der Priester Andrea Santoro (60) war am Sonntag erschossen worden.
Santoro wurde nach der Messe in der Kirche Santa Maria in der Stadt Trabzon am Schwarzen Meer mit drei Schüssen niedergestreckt. Augenzeugen berichteten, der mutmaßliche Täter habe bereits einen Tag zuvor die Kirche aufgesucht und mit dem Priester gestritten.
"Gott ist groß"
Auch soll der Täter nach Angaben von Augenzeugen nach dem Mord laut "Gott ist groß" gerufen haben, als er aus der Kirche davonlief. Der Priester hatte andererseits in den vergangenen fünf Jahren bereits wiederholt den Hass radikaler Moslems auf sich gezogen.
Santoro soll seit zwei Jahren Morddrohungen erhalten haben. Sein Eintreten für einen Dialog zwischen den Religionen war ihm von manchen Seiten als Missionarstätigkeit ausgelegt worden. Der Priester hat sich allerdings auch die Mafia zum Feind gemacht.
Berlusconi verlangt Härte gegen Islamisten
Sein Einsatz für Straßenkinder und Frauen, die aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion verschleppt und in der Türkei zur Prostitution gezwungen wurden, könnte dem Priester zum Verhängnis geworden sein, lauteten zumindest anfangs Mutmaßungen.
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi sieht den Mord jedenfalls eindeutig als radikalislamistisch motivierte Tat. Er forderte im Zusammenhang mit dem Fall die Türkei am Dienstag auf, Fanatiker im eigenen Land aufzuspüren und zu "neutralisieren".
Entfremdung von Europa?
Die Situation sei sehr beunruhigend, sagte Berlusconi. Der Mord dürfe aber keinesfalls die Bewerbung der Türkei um eine EU-Mitgliedschaft beeinträchtigen. Dass der Streit zur Entfremdung zwischen der Türkei und Europa führt, fürchtet jedoch die türkische Regierung.
So soll es auch in der Türkei - neben bisher friedlichen Protesten und einer Verurteilung der Karikaturen durch die Regierung - zu immer mehr gewaltsamen Protesten kommen. Auch Boykottaufrufe von Produkten aus Westeuropa gibt es bereits.
Brennende Fahnen auch schon in Türkei?
Nach Angaben der rechten Zeitung "Türkiye" wurden bei Demonstrationen in zahlreichen Städten dänische und französische Fahnen verbrannt. In Dänemark waren die Cartoons zuerst erschienen, in Frankreich als Bekenntnis zur Pressefreiheit nachgedruckt worden.
In der regierungsnahen Zeitung "Zaman" fand sich wiederum der Hinweis, dass Österreich als EU-Ratsvorsitzland die Türkei bereits mit 18 weiteren moslemischen Ländern als "Risikoland" einstuft. Österreich warnt vor "erhöhter Sicherheitsgefährdung" in den 19 Ländern.
Justizminister verspricht Aufklärung
Justizminister Cemil Cicek verurteilte laut "Zaman" den Mord scharf und versprach, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Auch andere Vertreter der türkischen Regierung zeigten sich bestürzt über die Bluttat.
Santoros Leiche wurde am Dienstag an Bord einer türkischen Militärmaschine nach Rom überführt, wo sie von Vertretern der Türkei und Italiens sowie Kardinal Camillo Ruini in Empfang genommen wurde. Am Freitag ist eine Trauerfeier in der Lateranbasilika geplant.
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Dänemark ruft Muslime zum Dialog auf
Im Karikaturen-Streit versucht die dänische Regierung die Wogen zu glätten. Ministerpräsident Rasmussen rief Muslime weltweit zum Dialog auf. Die Europäische Union warnte islamische Staaten vor einem Boykott dänischer Waren.
Kopenhagen - Im Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen richtete Dänemarks Regierungschef Anders Fogh Rasmussen einen Appell zum Dialog an Muslime in aller Welt. Rasmussen sagte in Kopenhagen, die Brandanschläge auf Botschaften in den letzten Tagen hätten gezeigt, dass es hier nicht um einen Konflikt zwischen Dänemark und der islamischen Welt gehe. Rasmussen erklärte weiter: "Dieser Konflikt hat sich von einem Streit um die Zeichnungen zu einer internationalen Krise entwickelt."
Dänemark hoffe, dass diese durch "eine gemeinsame Anstrengung der internationalen Gemeinschaft gelöst werden kann". Die Zeitung "Jyllands-Posten" habe sich bei Muslimen für die Verletzung religiöser Gefühle entschuldigt. Die Regierung werde nicht von ihrer Linie zur Verteidigung der Meinungsfreiheit abrücken.
"Dänemark ist kein Feind des Islam", sagte Rasmussen. Die Protestdemonstrationen der vergangenen Tage beruhten zum großen Teil auf Falschinformationen. "Es stimmt ganz einfach nicht, dass bei uns Korane verbrannt worden sind", sagte Rasmussen und bezog sich dabei auf Gerüchte, die massiv in islamischen Ländern verbreitet wurden. "Falschinformationen werden zum Beispiel über SMS und das Internet unglaublich schnell ausgebreitet. Wir kennen nicht genau die Wege, glauben aber, dass das Ganze zum Teil organisiert ist." Rasmussen nannte "radikale religiöse Fanatiker" als Verantwortliche.
Rasmussen erklärte, US-Präsident George W. Bush habe ihm seine volle Unterstützung im Konflikt um die umstrittenen Mohammed-Karikaturen zugesichert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich in einem Telefonat mit dem dänischen Ministerpräsidenten besorgt über die anti-dänischen Ausschreitungen. Nach Angaben des Bundespresseamtes äußerte die Kanzlerin Verständnis dafür, dass sich Muslime durch die Karikaturen in ihren Gefühlen verletzt fühlten. Eine breite Debatte hierüber sei wichtig, dürfe aber keinesfalls mit Hass und Gewalt geführt werden.
EU warnt vor Wirtschaftsboykott
Die Europäische Union warnte heute islamische Staaten vor einem Boykott dänischer Waren. "Ein Boykott dänischer Erzeugnisse ist per Definition ein Boykott europäischer Güter", sagte ein Sprecher der Kommission heute in Brüssel. EU-Handelskommissar Peter Mandelson bezeichnete einen Boykott nach einem Treffen mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda in Prag als "absolut unverhältnismäßig". Die EU-Mitglieder müssten in diesen Tagen "absolute Einigkeit zeigen".
AFP
Proteste im Gaza-Streifen: Ein militanter Demonstrant zielt mit einem Gewehr auf die dänische Flagge und ein Bild des dänischen Ministerpräsidenten Rasmussen
"Wir halten einen Boykott für kein angemessenes Mittel", sagte der Sprecher der Kommission. "Ein Boykott schadet den Interessen aller Partner, einschließlich denen des Boykottierenden und kann die Handelsbeziehungen stören." Die Kommission hatte in der vergangenen Woche bereits darauf hingewiesen, dass ein Boykottaufruf gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoße. Svoboda bezeichnete das demonstrative Verbrennen von Fahnen von EU-Ländern sowie von "anderen europäischen Symbolen" als "Angriff auf Werte, die Europäern wichtig sind".
In Deutschland führt der Karikaturen-Streit bisher nicht zu radikalen Reaktionen in Moscheen. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur ddp bei den Sicherheitsbehörden in mehreren Ballungsgebieten. Der Hamburger Verfassungsschutzchef Heino Vahldiek sagte, zwar habe es in den Moscheen zu den Karikaturen Kritik gegeben, "aber ohne radikale Töne". In Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des dortigen Innenministeriums ebenfalls keine Aufrufe zu Protesten oder Gewalt. Ähnlich ist die Lage in Berlin oder Bremen, wie die ddp-Umfrage ergab.
Zentralrat der Juden will iranischen Karikaturen-Wettbewerb nicht kommentieren
Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte unterdessen kühl auf die Ankündigung der iranischen Zeitung "Hamshari", einen internationalen Karikaturen-Wettbewerb über den Holocaust zu veranstalten. "Dieser Gedanke ist so abwegig, dass er keines weiteren Kommentares würdig ist", sagte Zentralratsvizepräsident Salomon Korn.
Politiker rieten im Karikaturen-Streit erneut zur Besonnenheit und lehnten mögliche Sanktionen gegen Staaten ab, in denen die Proteste eskalieren. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), sagte dem NDR Inforadio, der Konflikt sei "gefährlich nahe" an einem Kampf der Kulturen angelangt. Daher verfolge die Bundesregierung einen Zusammenschluss all jener, die zu einer Mäßigung beitragen könnten. Forderungen von FDP-Chef Guido Westerwelle nach Kürzung der Mittel für bestimmte Länder nannte Erler "populistisch". Dies werde letztlich nur zur weiteren Eskalation der Lage führen.
Auch der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck warnte vor einer weiteren Eskalation. Man dürfe keinen Kampf der Kulturen herbeireden, sagte er. Unions-Außenexperte Andreas Schockenhoff (CDU) zeigte sich im Bundestag gleichfalls besorgt und sagte, man müsse aufpassen, dass sich der Konflikt "nicht immer weiter hochschaukelt". Er warnte Iran vor Boykottmaßnahmen gegen Dänemark, die sich gegen den europäischen Binnenmarkt insgesamt richten würden. FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt sagte, die Ausschreitungen zeigten eine "Intoleranz größten Ausmaßes", die nicht hingenommen werden könne.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) wandte sich im Deutschlandfunk gegen eine Überinterpretation der Pressefreiheit. Im Fall der von der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlichten Karikaturen sei mit einem sensiblen Thema gedankenlos umgegangen worden, kritisierte Lammert. Pressefreiheit bedeute nicht, dass jede Geschmacklosigkeit "auf die Höhe eines Verfassungsanspruchs" gehoben werden dürfe.
Ähnlich äußerten sich Politiker von Linkspartei und Grünen. "Man darf so etwas drucken, aber man muss es nicht", sagte die stellvertretende Linksfraktionschefin Petra Pau. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn äußerte sich noch kritischer: "Mich haben sie an die antijüdischen Zeichnungen in der Hitler-Zeit vor 1939 erinnert."
Putin fordert dänische Entschuldigung
Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte die Veröffentlichung der Karikaturen in europäischen Zeitungen als "unzulässige Provokation" von Muslimen. "Bevor man etwas veröffentlicht, etwas macht oder zeichnet, sollte man hundert Mal nachdenken", sagte Putin in einem heute veröffentlichten Interview mit spanischen Journalisten in Moskau. Putin forderte Dänemark indirekt auf, sich zu entschuldigen. "Wenn ein Staat nicht in der Lage ist, gewisse Dinge zu unterbinden, so sollte er sich wenigstens dafür entschuldigen", betonte Putin.
Die Regierung in der russischen Krisenrepublik Tschetschenien wies heute, angeblich aus Protest gegen die Mohammed-Karikaturen, die wichtige dänische Hilfsorganisation "Dänischer Flüchtlingsrat" aus. Von den etwa 140 Millionen Einwohnern Russlands sind nach Schätzungen 20 Millionen islamischen Glaubens.
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Meine Fresse...wie doof ist der Typ ?
COPENHAGEN (Reuters) - U.S. President George W. Bush called Denmark's prime minister on Tuesday to voice support for the Nordic country, whose embassies are the target of violent protests over cartoons of the Prophet Mohammad.
"I am happy to inform you that just a few minutes ago, President Bush called me to express support and solidarity with Denmark in the light of the violence against Danish and other diplomatic missions," said Prime Minister Anders Fogh Rasmussen.
"We agreed that the way ahead is through dialogue and tolerance, not violence," Rasmussen told a news conference.
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jetzt meint er:
"Moslems fühlen sich zu Recht angegriffen"
Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) hat am Dienstag Verständnis für die Moslemproteste gegen die Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt. Haider reist diese Woche wieder nach Libyen zu Muammar Gaddafi.
"Philosophische Grundlage wird attackiert"
Die Moslems "fühlen sich zu Recht angegriffen", sagte Haider in Klagenfurt, da mit den Karikaturen ihre philosophische Grundlage attackiert werde. Der österreichischen Regierung empfahl er, Kontakt zu Gaddafi aufzunehmen.
"Moslems verteidigen ihre Religion"
Der Westen sei nun dabei ertappt worden, dass er "mit anderen Religionen nicht so brutal umgehen kann wie mit der eigenen", sagte Haider bei einem Pressegespräch in Klagenfurt. Das Christentum werde in Europa oft auf aggressive und sonderbare Weise lächerlich gemacht.
Die Moslems seien "sehr vital" dazu bereit, ihre Religion zu verteidigen, im Gegensatz dazu seien die "christlich-europäischen Kohorten" äußerst lahm.
"Religion ist gleich Staatsphilosophie"
In den islamischen Ländern sei die Religion zugleich Staatsphilosophie, das sei eine andere Welt, betonte der BZÖ-Chef. Für diese Menschen sei es zudem eine Frage der Ehre, ihre Religion zu verteidigen, und die Ehre habe in den arabischen Ländern einen enormen Stellenwert. In Europa hingegen lebe man in einer Gesellschaft, wo die Ehrlosigkeit um sich greife, kritisierte Haider.
Rat an Regierung: Gaddafi einladen
Einen Ratschlag hatte Haider für die Bundesregierung parat: "Ich würde ihr empfehlen, Gaddafi nach Österreich einzuladen, und zwar noch während der österreichischen Ratspräsidentschaft." Der libysche Staatschef sei eine Integrationsfigur, die in ganz Nordafrika, aber auch in den arabischen Ländern großen Einfluss habe. Gaddafi wolle einen "Brückenschlag zum Westen", daher sollte man mit ihm einen Dialog der Kulturen starten.
Zehntägige Reise nach Libyen
Haider wird am Donnerstag mit seiner Familie nach Libyen fliegen, wo er zehn Tage lang das Land bereisen will. Es handle sich um eine private Reise auf Einladung Gaddafis, betonte er. Ob es zu einem Treffen mit dem libyschen Staatschef kommen wird, stehe noch nicht fest.
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das täuscht aber nicht darüber hinweg, daß er ein quasi-diktator ist.
nur, momentan scheinen die russen nicht vorzuhaben, weitere länder anzugreifen, tschetschenien reicht denen erstmal.
sollte sich das ändern, was ich mal für ca. 10 jahre ausschließen würde, dann wirst du hier jede menge "antirussen" sehen, wie du jetzt "antiamerikaner" siehst.
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Sex mit Sarah
Von Henryk M. Broder
Die alten Hebräer haben es ziemlich toll getrieben. Man kann es in der Bibel nachlesen, aber gesehen hat man es noch nicht. Jetzt zeigt ein New Yorker Magazin frivole Bilder, die "funny" und "skandalös" zugleich sind. Doch niemand regt sich auf.
Als der Begriff "jüdischer Mitbürger" noch nicht erfunden war, erschien in Berlin "Der Jude", ein "unabhängiges Organ für Erkenntnis und Förderung des lebendigen Judentums", begründet von Martin Buber. Die Vierteljahresschrift war eine Diskussionsbühne für Juden und Arier oder, wie man heute sagen würde: für jüdische und nichtjüdische Deutsche. Der Philosoph Theodor Lessing schrieb über "Jüdisches Schicksal", Freiherr von Schoeneich (Generalmajor a.D.) über "Juden als Soldaten", Max Herzog zu Sachsen über den Zionismus.
HeeB
Bibel-Karikatur aus "Heeb": Verbotene Früchte
"Der Jude" ist noch heute eine aufregende Lektüre, nicht nur, weil sie die "Normalität" der zwanziger Jahre dokumentiert, sondern die Ahnung heraufbeschwört, was es heute geben könnte, wenn die Nazis nicht dazwischen gekommen wären. Außer dem "Juden" erschien vor 1933 eine Unzahl weiterer Zeitschriften, die heute vollkommen vergessen sind: "Der jüdische Wille", herausgegeben vom "Kartell Jüdischer Verbindungen", "Der junge Jude", "der philosemit", die "Freie jüdische Monatsschau", die "neuen jüdischen monatshefte", "Der Morgen". Für spezielle Interessen gab es spezielle Publikationen: "Palästina - Zeitschrift für den Aufbau Palästinas", "Der nationaldeutsche Jude in der deutschen Umwelt".
Heute gibt es "Heeb - The New Jewish Review". Heeb ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus "Hebrew" und "Hip". Man könnte es mit "hippe Juden" übersetzen. Ein wenig ist "Heeb" auch ein Schimpfwort, wie "Negro" für "Black American". Und so wie es schwarze Amerikaner gibt, die sich selbst "negroes" nennen, gibt es Juden, die einander "heeb" rufen. "Heeb" erscheint seit Anfang 2002 in New York mit vier Ausgaben pro Jahr.
"Am Anfang waren wir underground", sagt Nancy Schwartzman, eine der Gründerinnen, "heute sind wir schon fast Mainstream, aber immer noch vollkommen unabhängig". Nancy ist "um die 30", hat an der Columbia University Kunstgeschichte studiert und arbeitet gerade an ihrem ersten Dokumentarfilm. Sie ist nicht nur die typische "Heeb"-Macherin, sondern auch eine typische "Heeb"-Leserin: Das Heft richtet sich an junge, urbane, säkulare Juden, die mit Medien, Musik, Film und Kunst zu haben. "Wir machen uns über uns selbst lustig, spielen mit Stereotypen, wollen unseren Spaß haben und die anderen provozieren."
Was in New York keine leichte Aufgabe ist. Wer in dieser Stadt auffallen und aus dem Rahmen fallen will, muss sich etwas Besonderes einfallen lassen. Die fünfte Ausgabe von "Heeb" handelte von der "Passion of Christ", aber ganz anders als bei Mel Gibson. Jesus war ein Hippie und Maria hatte gepiercte Brustwarzen. Die letzte Ausgabe von "Heeb", im vergangenen Herbst erschienen, ist eine "Sex Issue". Denn Sex ist, neben Essen, die zweite große jüdische Leidenschaft, es geht ja darum, die Art zu erhalten.
Da ist fast alles machbar und vorzeigbar: Unter der Überschrift "Dirty Pictures from the Holy Scriptures" sind Abraham und Sarah beim Liebesakt zu sehen, die Israeliten bei einer Orgie am Fuße des Berg Sinai und Onan nach dem Sündenfall. "Es gibt viel Sex in der Bibel", sagt Nancy Schwartzman, "die Leute wollen nicht nur darüber lesen, sondern auch sehen, was da getrieben wurde".
Und so veröffentlichte "Heeb" einen zwölfseitigen Comic, auf den die ganze Redaktion sehr stolz ist. Die Bibel als Love Parade. Die Bilder, gibt Nancy zu, seien nicht nur "funny", sondern auch "skandalös", nur: "Bis jetzt hat sich noch niemand empört", und das obwohl "Heeb" inzwischen Tausende von Abonnenten hat und mehr als 25.000 Hefte verkauft. Auch die orthodoxen Juden haben nicht reagiert. "Es könnte sein, dass die uns nicht lesen... Und wenn, dann ist das deren Problem", meint Schwartzman. Die "Heeb"-Leute arbeiten bereits an der nächsten Ausgabe, die im Frühjahr erscheinen soll. Es soll, sagt Nancy, wieder ein monothematisches Heft werden. Nur das Thema will sie nicht verraten. Damit es endlich mal mit der Provokation klappt.
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In a strongly worded statement issued late on Monday, Austria, the current holder of the EU presidency, said it had instructed its embassies in the Middle East, Asian and African countries to demand increased security measures for European citizens and premises after a wave of anti-European violence by Muslim protesters.
Ursula Plassnik, the Austrian foreign minister, said national authorities must take the necessary steps to ensure security.
The countries included Egypt, Algeria, Ethiopia, Iran, Jordan, Indonesia, Kuwait, Lebanon, Libya, Malaysia, Morocco, Oman, Pakistan, Saudi Arabia, Syria, Tunisia, Turkey, the United Arab Emirates as well as the Palestinian Territories.
All were "reminded of their obligations under the Vienna Convention on Diplomatic Relations to protect the diplomatic missions of the EU member states," the statement said.
The call follows the torching of Danish diplomatic missions in Damascus and Beirut at the weekend, attacks on the EU office in Gaza last week and the petrol bombing of the Danish embassy in Tehran on Monday.
Danes warned
"The authorities ... were reminded of their obligations to protect the diplomatic missions of the EU"
EU statement
On Tuesday, Denmark urged its citizens to leave Indonesia, the world's most populous Muslim country, which also saw demonstrations in South Sulawesi province during the visit of Jorgen Paulsen, secretary-general of the Danish Red Cross, to the governor's office in Makassar.
Niels Erik Andersen, the Danish ambassador to Indonesia, told reporters: "The Foreign Ministry is advising Danes not to travel to Indonesia and Danes already in Indonesia to leave the country."
EU ambassadors held emergency talks on Monday to discuss a response to the violence triggered by the re-publication in several European newspapers of cartoons first published by a local Danish daily last September.
Depicting Prophet Muhammad is prohibited by Islam. One of the cartoons showed the prophet with a turban resembling a bomb.
EU complaints
Flag burnings have become a
common sight in recent days
Following the violence of the past few days, Austria's diplomatic representatives in Damascus, Ram Allah and Beirut have also protested to the governments concerned," the statement said.
"In the name of the EU, they have demanded that protection for European citizens be ensured and further acts of violence prevented under all circumstances."
Austria also summoned the representative of the country chairing the Organisation of the Islamic Conference (OIC) and "the concerns of the EU were once again clearly expressed to the member countries of the OIC", the Austrian statement added.
An EU official said Javier Solana, the EU foreign policy chief, was in touch with the main international organisations in the Muslim world -the OIC, the Arab League and the Gulf Cooperation Council - to urge them to help restore calm.
The official said EU institutions should focus on trying to get Arab and Muslim states to control their streets and rein in violence rather than engaging in a divisive debate over the limits of freedom of speech and respect for religion.
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Tue Feb 7, 2006 12:38 PM ET
PARIS (Reuters) - A French court refused to order the confiscation of a magazine on Tuesday which local Muslim organisations tried to prevent from publishing controversial cartoons of the Prophet Mohammad.
The satirical weekly Charlie-Hebdo was due to publish on Wednesday 12 cartoons originally printed by the Danish paper Jyllens-Posten which have caused outrage in the Muslim world.
"This is good news to us all," Charlie-Hebdo editor Philippe Val told reporters after the ruling. "We are defending the principle of the right for caricature and satire."
The judges rejected demands by French Muslim organisations, including the French Council of Muslim Faith (CFCM) and the Grand Mosques of Paris and Lyon, which had argued the paper was undermining the principle of the respect of faiths.
The court did not rule on the contents of the claim but rejected it on a technicality, saying the plaintiffs had failed to follow several points of procedure in filing their suit.
Sources at Charlie-Hebdo said the weekly's offices and some staff had been placed under police protection ahead of Wednesday's publication, which will also feature a cartoon of Prophet Mohammad burying his face in his hands and saying: "It's hard to be loved by fools".
The cartoons, reprinted by several French and other European papers, have provoked a deepening crisis between Europe and the Muslim world.
Afghan police killed four protesters on Tuesday in some of the worst violence to erupt over the cartoons, one of which showed the Prophet Mohammad with a turban resembling a bomb.
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In mehreren moslemischen Staaten kam es am Dienstag erneut zu schweren Ausschreitungen gegen die von europäischen Zeitungen veröffentlichten Darstellungen. In Afghanistan starben dabei vier Menschen.
"Wir stehen vor einer zunehmenden globalen Krise, die das Potenzial hat, über die Kontrolle von Regierungen und anderen Autoritäten hinweg zu eskalieren", sagte Rasmussen. Radikale, Extremisten und Fanatiker würden den moslemischen Zorn anfachen, um ihre eigenen Anliegen voranzutreiben. Er bekräftigte aber zugleich sein Interesse an einem Dialog mit Moslems. "Lassen Sie uns zusammenarbeiten im Geiste gegenseitigen Respekts und Toleranz."
US-Präsident George W. Bush sicherte Rasmussen in einem Telefonat seine Unterstützung und Solidarität zu. Die US-Regierung hatte die Veröffentlichung der Karikaturen verurteilt, aber zugleich die gewaltsamen Proteste dagegen scharf kritisiert.
Die schweren Ausschreitungen in den vergangenen Tagen richteten sich gegen Karikaturen des Propheten Mohammed, die zuerst im September in einer dänischen Zeitung veröffentlicht worden waren. Andere europäische Blätter - darunter auch "Die Welt" - hatten die Zeichnungen vor Kurzem trotz der Proteste nachgedruckt, um damit das Recht auf Presse- und Meinungsfreiheit zu betonen. Im Islam gilt jede bildliche Darstellung des Religionsstifters als Gotteslästerung. Irans größte Zeitung schrieb am Dienstag einen Karikaturenwettbewerb zum Holocaust aus. Damit solle die vom Westen viel zitierte Meinungsfreiheit ausgelotet werden, gab das Blatt "Hamschahri" bekannt. Die iranische Regierung fror die Handelsbeziehungen zu Dänemark ein.
Rasmussen betonte, dass der Streit nicht mehr nur eine Angelegenheit zwischen Dänemark und der moslemischen Welt sei. Dies belege ein Angriff wütender Moslems auf norwegische Nato-Soldaten im afghanischen Majmana am Dienstag. Dabei starben vier Demonstranten. 18 Angreifer und fünf norwegische Soldaten der internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf wurden verletzt. Britische Soldaten wurden zum Schutz des Flugfelds in die Stadt entsandt. Die Vereinten Nationen (UN) kündigten an, nicht dringend benötigtes Personal aus Majmana abzuziehen. F-16 Kampfflugzeuge überflogen das Gebiet, um Stärke zu demonstrieren. Ein Transportflugzeug der Bundeswehr stand bereit, den Stützpunkt zu evakuieren.
Auch in anderen afghanischen Städten kam es zu Protesten gegen die Karikaturen. In der iranischen Hauptstadt Teheran bewarfen Randalierer die dänische Botschaft den zweiten Tag in Folge mit Steinen. Dänemark protestierte bei der iranischen Führung. Die Regierung in Kopenhagen rief ihre Bürger zudem auf, Indonesien zu verlassen, wo es auch zu Protesten gekommen war.
Auch in Nordpakistan gingen mehr als 10.000 Moslems auf die Straße. Viele der Pakistaner richteten dabei ihre Wut gegen die USA, obwohl die Karikaturen nicht in US-Zeitungen gedruckt worden waren. "Wir verurteilen Amerika, weil das Land jene fördert, die die Karikaturen drucken", sagte ein Geistlicher. Ein führender pakistanischer Provinzvertreter, der den Protestmarsch anführte, bezeichnete die dänischen Karikaturen als einen Terrorakt. "Die Verantwortlichen für die Veröffentlichung der Karikaturen müssen nach internationalem Recht bestraft werden." Im westafrikanischen Niger protestierten Zehntausende gegen die Karikaturen. In Nigeria verbrannten Politiker des Bundesstaats Kano dänische Flaggen und kündigten einen Warenboykott an.
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Wenn die Situation nicht so angespannt wäre, könnte man sagen: Endlich sind die Moslem-Karikaturen da, wo sie hingehören: in ein Satire-Blatt.
Doch die Lage ist ernst und droht heute noch ernster zu werden in der französischen Hauptstadt. Denn die satirische Wochenzeitung „Charlie-Hebdo“ wird sich nicht mit dem mittlerweile oft gedruckten zwölf-Karikaturen-Programm des Propheten Mohammed begnügen. Die französischen Redakteure und Zeichner machen gleich ein Sonderheft mit Cartoons und satirischen Texten zu Mohammed.
Konfliktpotential am Kiosk
Das geht dann auf der ersten Seite los mit einem karikierten Propheten, der seufzt: „Es ist hart, von Idioten geliebt zu werden.“ Wohl wissend, welches Konfliktpotential da an die Kioske kommt, wurden die Sicherheitsvorkehrungen vor der Redaktion drastisch verschärft.
Fünf moslemische Vereinigungen hatten in letzter Minute versucht, mit einer einstweiligen Verfügung das Erscheinen des Satireblattes zu vereiteln. Abgelehnt, entschieden die Richter am Dienstagabend, ohne in der Sache zu entscheiden. Der Beschluss scheiterte bereits an einem Formfehler.
Konflikt innerhalb Islamischer Vereinigungen
Dabei gibt es einen krassen Konflikt innerhalb der Islamischen Vereinigungen Frankreichs. Während ein Teil der der Leitung der Anti-Rassismus-Bewegung MRAP die neuerliche Veröffentlichung des Karikaturen gerichtlich untersagen lasen wollte, distanzierte sich ein zweiter Teil der Führung öffentlich: „Angesichts des Rassenhasses, der sich derzeit in den arabischen Ländern breit macht, wollen wir uns nicht instrumentalisieren lassen.“
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The latest deaths in the town of Qalat brought the number of Afghans who have been killed in similar protests this week to 10.
Afghanistan's top religious council called for an end to the demonstrations, saying people would use the disturbances for purposes of sabotage. The Ulema Council also condemned the cartoons, as has the Afghan government.
Police in Qalat had at first fired into the air to disperse the about 600 protesters after they hurled stones at police and set alight at least one police vehicle, provincial police chief Nasim Mullahkhel said.
Some protesters then tried to attack a nearby U.S. military base and police fired to stop them, Mullahkhel said.
Mullahkhel said two protesters had died of their wounds but a doctor at the town's main hospital gave a higher toll.
"So far, we've received three dead bodies and 20 wounded," said the doctor, Zahir Shah.
Seven policemen were wounded, Mullahkhel said.
CARTOONS REPRINTED
The cartoons were first published in a Danish newspaper in September but European newspapers reignited controversy last week when they reprinted them in a show of support for press freedom.
Protesters in Afghanistan have tried to attack the Danish embassy in Kabul and other foreign installations, including the main U.S. military base at Bagram, north of Kabul