Zu Deiner Frage: Nicht allein der Ausländeranteil als solcher ist von Bedeutung, sondern mehr noch die Herkunft der Menschen und damit ihre Integrationsfähigkeit und -bereitschaft. Meine These: Je stärker die kulturelle Differenz zur Gesellschaft des Ziellandes, desto schwieriger die Integration für die Zuwanderer. Werfen wir also einmal einen Blick auf die Schweiz und die Herkunft der ausländischen Wohnbevölkerung.
In der Schweiz lebten 2003 genau 1.469.949 Ausländer, die aus folgenden Ländern kamen:
Ehemaliges Jugoslawien: 349.838 (Anteil: 23,8%) Italien: 303.770 (20,7%) Portugal: 149.839 (10,2%) Deutschland: 133.636 (9,1%) Türkei: 77.671 (5,3%) Spanien: 76.773 (5,2%) Frankreich: 65.006 (4,4%) Asien: 84.768 (5,8%) Übrige: 228.648 (15,6%)
Die meisten Zuwanderer, die heute in der Schweiz leben, kommen also aus europäischen Ländern mit christlich-abendländischem Hintergrund. Demgegenüber ist beispielsweise der Anteil der Türken in der Schweiz anders als in Deutschland mit nur 5,3% gering. Mehr als 1/3 aller Zuwanderer kommen aus Deutschland, Italien und Frankreich, Sprach- und Kulturräumen also, die ja auch in der Schweiz geographisch verankert sind. Integrationsprobleme dürften bei diesen Gruppen praktisch nicht entstehen.
Im übrigen widerspreche ich Deiner Darstellung, in der Schweiz gebe es eigentlich keine Probleme mit Ausländern. Dem ist ganz und gar nicht so, wie ich von Bekannten weiß, die selbst in der Schweiz wohnen. Und es kommt ja wohl nicht von ungefähr, daß ausgerechnet die SVP unter Herrn Blocher, die mit drastischen Zuwanderungsbeschränkungen und einer deutlichen Einschränkung des Asylrechts wirbt, mittlerweile die stärkste Partei im schweizerischen Nationalrat (enstpricht Deutscher Bundestag) ist.
J.R.
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