und der Kurs wie überall auch hier im Keller! Devise kann nur lauten: Einsteigen oder Nachordern!
Neue Sentimental Film: Werbefilmproduzent mit Verdopplungspotenzial 00:02 22.05.06
Nachdem die Werbekonjunktur mehrere Jahre unter dem Platzen der New-Economy-Blase zu leiden hatte, zeichnet sich seit 2004 wieder ein positiver Trend ab. Davon profitiert auch und im Besonderen die Neue Sentimental Film (NSF), die zu den mit Abstand größten Werbefilmproduzenten in Deutschland und Europa zählt. Im 4. Quartal 2005 wurde bei einer Umsatzsteigerung um 9 % auf 9,8 Mio. Euro erstmals seit 5 Jahren wieder ein positives EBIT von 0,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Kurs hat zwar schon auf den Turn-around reagiert, ein nachhaltiges Wachstum – wie wir es in den nächsten Jahren für möglich halten – ist jedoch noch nicht eingepreist.
Breite europäische Aufstellung
Knapp 90 % des Konzernumsatzes erwirtschaftet die NSF mit der Auftragsproduktion von Werbe- und Imagefilmen. In Deutschland verfügt das Unternehmen über Niederlassungen in Frankfurt, Hamburg und Berlin. Hinzu kommen Auslandstöchter in Österreich (Wien), Spanien (Barcelona), Griechenland (Athen) und Ungarn (Budapest). Die restlichen gut 10 % des Konzernumsatzes stammen aus einer noch recht neuen, aber wachsenden Geschäftssparte, der Produktion von TV-Magazinen und Dokumentationen.
Die Kundenliste des Konzerns liest sich wie das Who-is-Who der deutschen und internationalen Wirtschaft: Neben Bestandskunden wie Adidas, Beiersdorf (Nivea), Burger King, Danone, Ferrero, Haribo, MTV, Nestle, Nissan, Postbank, Unilever oder Wella konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr Neukunden wie Asics, Allianz, Bayer, Deutsche Börse, DHL, Evian, Kitkat oder Miele gewonnen werden. Im Segment TV-Formate wurden zudem prestigeträchtige Sendungen, wie das offizielle DFB-Fußballmagazin „Kickermania“ für die ARD oder drei Folgen der Dokumentationsreihe „ZDF-Expedition“ produziert.
Profiteur der anziehenden (Werbe-)Konjunktur
Nachdem die Bruttowerbeausgaben in Deutschland schon in 2004 und 2005 wieder ein leichtes Wachstum von 1 % aufwiesen, sind die Prognosen für 2006 noch optimistischer. Getragen durch die allgemeine wirtschaftliche Erholung, aber auch durch Sonderfaktoren wie die Fußball-Weltmeisterschaft oder Vorzieheffekte aus der geplanten Mehrwertsteuer-Erhöhung, schätzt der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ein Wachstum des hiesigen Marktes um 2 % auf gut 30 Mrd. Euro. Nielsen Media Research rechnet für die klassischen Medien (u.a. Fernsehen) sogar mit einer Steigerung von 7 bis 8 %. Für ganz Europa erwartet ZenithOptimedia in 2006 einen Zuwachs des Werbemarktes von 4,6 % auf 113 Mrd. US-$ und bis 2008 weiteres kräftiges Wachstum von über 4 % pro Jahr.
Der Marktanteil des Frankfurter Unternehmens beträgt zwar in den penetrierten Ländern jeweils nur knapp 1 %, dies entspricht jedoch bereits einer dominierenden Wettbewerbsposition, denn die Märkte für Werbefilme weisen in den meisten europäischen Ländern eine recht ähnliche, stark fragmentierte Struktur auf. Neben 2 bis 3 größeren Unternehmen (bis 50 Mio. Euro Umsatz) gibt es meist 5 bis 6 deutlich kleinere Mittelständler (bis 10 Mio. Euro Umsatz) sowie eine Vielzahl von Kleinst- und Einzelunternehmen, die nur wenige Projekte pro Jahr abwickeln. Die NSF-Niederlassungen zählen jeweils zu den „Top-3“ in ihren Ländern, meist sind sie sogar Marktführer. In Deutschland ist NSF die Nummer 2 hinter der Markenfilm GmbH & Co. KG.
NSF will sowohl organisch als auch extern wachsen
Aus dieser Marktposition heraus ist die NSF-Gruppe nicht nur optimal aufgestellt, um am erwarteten Wachstum des Werbemarktes zu partizipieren, sondern auch in der Lage, weitere Marktanteile zu gewinnen. Gegenüber den vielen (kleinen) Wettbewerbern besitzt das Unternehmen erhebliche strukturelle Vorteile, wie etwa die engen Geschäftsbeziehungen zu den meisten namhaften Werbeagenturen, die imposante Liste an Referenzkunden, aber auch die breite europäische Aufstellung, die eine flexible und routinierte Umsetzung von Kundenwünschen (z.B. in punkto Regisseur- oder Kulissenauswahl) ermöglicht.
Auch der Zugang zum Kapitalmarkt stellt für NSF einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil dar, insbesondere um eine aktive Rolle in der seit Jahren zu beobachtenden Marktkonsolidierung zu spielen. Während viele kleinere Anbieter mangels „Auftragsmasse“ vor dem Aus stehen, hat es sich der Vorstand von NSF ausdrücklich zum Ziel gesetzt, bei sinnvollen Gelegenheiten auch durch Akquisitionen wachsen zu wollen und dadurch sein nationales wie internationales Netzwerk weiter auszubauen.
Zusätzliches Wachstum soll der Bereich TV-Formate bringen. Hier dürfte NSF von dem seit Jahren zu beobachtenden Outsourcing-Trend profitieren. Unter dem zunehmenden Wirtschaftlichkeitsdruck sind viele TV-Sender dazu übergegangen, die eigenen, kostenintensiven Kapazitäten (Personal und Technik) abzubauen und stattdessen externe Firmen projektbezogen mit der Produktion von Serien, Magazinen, Shows u.ä. zu beauftragen. NSF hat durch erfolgreiche Produktionen für ARD, ZDF und ORF bereits wichtige Referenzprojekte geschaffen und damit die Grundlage für weiteres Wachstum in diesem aufstrebenden Segment gelegt.
Bewertung mit viel Reserven
Nachdem NSF in 2005 einen Umsatz von 28,9 Mio. Euro erzielte, verriet uns der Vorstand, dass er für das laufende Geschäftsjahr mit Blick auf die anziehende Werbekonjunktur und die zuletzt hohe Zahl an Neukunden ein strammes Umsatzwachstum von gut 20 % auf 35 Mio. Euro erwartet. Damit einhergehend soll erstmals seit 2000 wieder ein deutlich positives Ergebnis von 0,65 Mio. Euro stehen bleiben. Für 2007 ist bei anhaltend positiver Marktentwicklung eine Umsatzsteigerung um 10 % und – aufgrund hoher Skaleneffekte – sogar eine Gewinnverdopplung auf 1,3 Mio. Euro realistisch. Mit einem 07er KGV von unter 13 wäre die NSF-Aktie demnach moderat bewertet. Sofern das Unternehmen den geplanten Wachstumskurs einhalten kann – was wir für plausibel halten –, wären Kurse von 2,50 bis 3 Euro gerechtfertigt. Spekulativ orientierten Anlegern empfehlen wir daher die NSF-Aktie als interessante Depotbeimischung.
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