Kiwi was steht da?Umfragen sehen den Kanzler vorn Verstehst du das? Der Kanzler liegt vorn,nicht das Merkel. Umfragen sehen Kanzler vorn Neunzig Minuten TV-Duell und am Ende eine klare Entscheidung: Die Mehrheit der Zuschauer sah nach dem Rededuell von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel den Amtsinhaber vorn. Nach einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap für die ARD fanden 49 Prozent der 1276 Befragten Schröder überzeugender, 33 Prozent Merkel. Auch Blitzumfragen von ZDF und Sat 1 ergaben ein besseres Abschneiden des Bundeskanzlers, der vor dem Duell als Favorit galt. Grafik: Verbaler Schlagabtausch auf allen Kanälen] Die ARD-Umfrage stellte fest, dass Schröder in den Bereichen Rente, Familie und Außenpolitik punkten konnte, Merkel in der Arbeitsmarktpolitik. Beim beherrschenden Thema Steuern fanden 49 Prozent der Zuschauer Schröder überzeugender, 38 Prozent Merkel. Bei einer Direktwahl würden sich 54 Prozent der Zuschauer für Schröder entscheiden (vor dem Duell waren es 51 Prozent). Aber auch Merkel konnte sich verbessern: Für sie würden 38 Prozent der Befragten stimmen (zuvor 36). Zwei Themen bestimmten das DuellViele Themen kamen im TV-Duell vor, nur zwei bestimmten aber das Geschehen: Steuern und Wirtschaft. Schröder griff Merkel wegen ihrer Pläne für eine Mehrwertsteuererhöhung direkt an: "Ihr Finanzierungskonzept, Frau Merkel, ist wahrlich auf Sand gebaut." Auch das Steuermodell von Merkels Fachmann Paul Kirchhof mit einer Einheitssteuer von 25 Prozent kritisierte der Bundeskanzler scharf: "Man kann ja nicht ein ganzes Volk zum Versuchskaninchen machen." Es sei unsozial, von Millionären und Krankenschwestern den gleichen Steuersatz zu verlangen. Merkel: "Einfach hinsetzen und warten geht nicht"Merkel verteidigte Kirchhof: Man brauche in Deutschland stärker eine Mentalität, nicht zu fragen, was nicht gehe, sondern zu erproben, was gehen könne: "Diese Mentalität bringt Paul Kirchhof mit." Während Schröder auf Erfolge seiner Regierung in der vergangenen Legislaturperiode verwies, warf Merkel ihm vor, nicht genügend für Deutschland getan zu haben. Die Sockelarbeitslosigkeit sei größer als vor dem Beginn der rot-grünen Regierung: "Einfach hinsetzen und warten, dass die Reformen wirken, das geht nicht." [Bildunterschrift: Interessierte Bürger verfolgen in einem Biergarten in Hannover die Debatte.] [Bildunterschrift: Gerhard Schröder hört konzentriert seiner Kontrahentin Angela Merkel zu.]
Schröder verwies darauf, dass in der jetzigen Arbeitslosenzahl auch 300.000 bis 400.000 Menschen enthalten seien, die früher als Sozialhilfempfänger gezählt wurden. Er warf Merkel vor, das Land schlecht zu reden. Das sei "falsch und gefährlich". Merkel entgegnete, es sei der "blanke Hohn", wenn der Kanzler sage, unter Rot-Grün habe Deutschland sieben gute Jahre erlebt. Zitat: Ich habe die CDU auf einen Modernisierungskurs geführt, der uns fit macht für das 21. Jahrhundert. Genau das traue ich mir auch zu für Deutschland. Quelle: Angela Merkel, Beide Kontrahenten kritisierten die Preispolitik der Energiekonzerne. Diese hätten eine gesellschaftliche Verantwortung und müssten diese wahrnehmen. Merkel versprach, eine unionsgeführte Regierung wolle die Ökosteuer um den Anteil kürzen, der nicht in die Rentenkassen fließe. Dies mache drei Cent pro Liter aus. Schröder äußerte Zweifel an dieser Rechnung und verwies darauf, dass bereits die von der Union geplante Mehrwertsteuererhöhung zu einem Anstieg des Benzinpreises um bis zu 2,2 Cent pro Liter führen werde. [Bildunterschrift: Vier Moderatoren der großen TV-Sender stellten abwechselnd die Fragen.] S
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