Die Ertragswerte von Telcos sehen auch deshalb so günstig aus, weil sämtliche US Telecommunication Carrier die (FCC-)Lizenzen nicht über deren Laufzeit planmäßig abschreiben, sondern als immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer behandeln, die jährlich einem Impairment-Test unterzogen werden. Die FCC vergibt die Lizenzen zwar nur auf 10 Jahre, allerdings kann man gegen eine kleine Gebühr die Laufzeit verlängern lassen. Verizon hatte Ende 2020 ein Spektrum-Portfolio in Höhe von 96 Mrd. USD. aktiviert. Würde man die Lizenzen planmäßig über 20 Jahre abschreiben, würden die Abschreibungen das Ergebnis ziemlich nach unten drücken. Man müsste jahrelang miese Ertragszahlen ausweisen, obwohl in dieser Phase die Cashflows zurückfließen. Daher legt man den Fokus bei Telcos eher auf die operativen Cashflows. Es besteht allerdings durchhaus die Gefahr, dass eine Art Goodwillblase entsteht. Daher sollte man im Anhang immer die Angaben zum Impairment Test genau studieren. 2020 war es so, dass Verizon unter den drei größten Telcos die beste Relation "Wireless-Umsätze zu Wireless-Investitionsausgaben" aufwies.
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