Meiner Meinung nach sind es Paragrafenreiter, Realitätsverkenner, Scheinheilige welche auf die Einhaltung des Dublin-Verfahrens pochen, denn soetwas ist für wenige Tausend Flüchtlinge im Jahr gemacht, nicht aber für eine solch große Zahl wie wir sie aktuell erleben.
Seit Jahren sind die Probleme in Italien oder Griechenland bekannt, seit Jahren kommen zehntausende Menschen über das Mittelmeer nach Europa, doch keine Sau hat es interessiert was da in Italien & Co. abgeht. Stattdessen hat man die Hilferufe weitestgehend ignoriert und eben nicht dafür gesorgt, jene Erstaufnahmelager zu einer gesamteuropäischen Aufgabe zu machen und die nötigen Ressourcen zu schaffen. Ja man war nicht mal dazu bereit eine den Anforderungen gerechte Rettungsmarine zu finanzieren um die Zahl der toten Flüchtlinge im Mittelmeer deutlich minimieren zu können. Stattdessen trug die mit Abstand größte Last wieder Italien.
Und nun seit einigen Monaten schwappt der Flüchtlingsstrom bis weit in Europa hinein und plötzlich fängt man an die Paragrafen zu reiten, dass was man zuvor über Jahre hinweg bewusst versäumt hat, weil man in diese Thematik nix investieren wollte. Die die nun die leidtragenden werden könnten sind wiedermal die Schwächsten, nämlich die Kriegsflüchtlinge, welche vor überquellenden Aufnahmestellen in der Kälte campieren, im Dreck ausharren müssen und womöglich mit dem aufkommenden Herbst dann auf den Straßen verrecken.
Daher ist es richtig was Merkel getan hat, nämlich für diese Ausnahmesituation die Paragrafen mal beiseite gelegt und die Not der Menschen in den Vordergrund gerückt zu haben. Nur so werden sich weitere tausende Tote vermeiden lassen.
Vielleicht setzt nun aber doch mal das Denken ein und man macht die Flüchtlingsproblematik endlich mal zur europäischen Gesamtaufgabe, z.B. über große kompetente gut ausgestattete Erstaufnahmezentren an den Außengrenzen.
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