Auf neuem Höhenflug In den letzten Tagen setzte die Aktie nun zu einem neuen Höhenflug an. Seit Anfang April legte die Notierung um sagenhafte 275 Prozent zu, über 66 Prozent allein am gestrigen Donnerstag. Der rasante Anstieg hat nichts mit Genasense zu tun. Diesmal ruhen die Hoffnungen auf Tesetaxel. Der experimentelle Wirkstoff soll einmal zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt werden, darunter Prostata-, Brust- und Blasenkrebs. Am weitesten fortgeschritten ist die Entwicklung in der Indikation Magenkrebs, für die Experten ein Marktpotenzial von 1,5 Milliarden Dollar jährlich sehen. Hier hat Genta bereits erste klinische Tests der zweiten Phase durchgeführt, aktuell läuft eine zweite Phase-II-Studie, die die positiven Ergebnisse der vorangegangenen bestätigen soll. Einen Teilerfolg, der auch den jüngsten Kurssprung der Aktie erklärt, hat Genta bereits errungen: Die US-Gesundheitsbehörde hat für Tesetaxel den sogenannten "Fast-Track-Status" vergeben. Vorteil Genta Dieser "Fast-Track-Status" bietet Genta bei der Entwicklung einige wichtige Vorteile, die allesamt darauf abzielen, ein neuartiges Medikament mit wichtigem klinischem Nutzen möglichst schnell auf den Markt zu bringen. So kann das Unternehmen seine Studien in enger Abstimmung mit der Behörde durchführen, etwaige Mängel, etwa beim Studiendesign, können schon vor Teststart behoben werden. Außerdem kann Genta die für einen Zulassungsantrag relevanten Daten bereits während der Entwicklung nach und nach einreichen. Liegen alle Daten vor, garantiert der "Fast-Track-Status" eine schnellere Bearbeitung durch die FDA. Spätestens sechs Monate nach Abgabe des Antrags gibt es eine Entscheidung. In normalen Fällen kann sich dies bis zu zwölf Monate hinziehen. Doch bis diese Entscheidung für Genta, Tesetaxel und die FDA ansteht, wird noch viel Wasser den Hudson hinunterfließen. Denn zunächst müssen sich in den Phase-IIb-Tests die bisher erzielten Ergebnisse bestätigen. Danach steht mit den Phase-III-Studien nicht nur die wichtigste, sondern vor allem auch die teuerste Phase der Entwicklung noch bevor. Entsprechende Pläne will Genta der FDA noch im zweiten Quartal unterbreiten. Den finanziellen Kraftakt kann Genta auf Basis der aktuellen Finanzkraft unter keinen Umständen alleine stemmen. Nach einer im März durchgeführten Kapitalmaßnahme verfügt das Unternehmen derzeit über einen Cashbestand von rund 20 Millionen Dollar. Unterstellt man nur einmal den Nettocash-Verbrauch des vergangenen Jahres, dürfte dieses Geld nicht einmal für die kommenden zwölf Monate reichen. Bei entsprechenden Maßnahmen einer Phase-III-Studie würden die Mittel vermutlich noch weitaus zügiger zur Neige gehen. Eine mögliche Lösung des Problems: Genta liefert bestätigende positive Phase-II-Daten und holt sich auf deren Grundlage einen finanzstarken Partner ins Boot. Angesichts eines Börsenwertes von aktuell rund 40 Millionen Dollar wäre Genta sogar ein Übernahmekandidat, den ein Pharmariese aus der Portokasse bezahlen könnte. ----------- Es ist schwierig, Menschen hinters Licht zu führen, sobald es ihnen aufgegangen ist.
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