An der Hausverwaltung wird schnell mal rumgemäkelt. Das war bei der Curanis, als sie noch Curanis hieß, nicht anders. Inzwischen heißt das Unternehmen Fundatis-Curanis, und das Kaliber der Klagen hat eine neue Dimension erreicht. IZ-Redakteur Bernhard Bomke fragt sich, welche Strategie Unternehmenschef Rafael Korenzecher eigentlich verfolgt.
Als der Berliner Geschäftsmann Rafael Korenzecher mit seinen Investorenkumpeln im Dezember 2009 die Mehrheit am Gebäudeverwalter Curanis übernahm, galt das als gute Nachricht. Der Property-Manager aus der Lüneburger Heide stand im Ruf, grundsolide zu sein, einzig der vorherige Mehrheitseigner Vivacon hatte existenzielle Nöte. Der Verkauf an Korenzechers Consus Property kam also einer Rettung gleich. Die neuen Herren präsentierten ehrgeizige Expansionspläne und kündigten an, die Zahl der verwalteten Einheiten binnen drei Jahren auf 200.000 zu vervierfachen.
14 Monate später sieht es ganz anders aus. Das alte Management ist längst geschasst, und Korenzecher, der Retter von einst, ist inzwischen offenbar dabei, Schadensbegrenzung zu betreiben. Er berät sich nach Aussage seines Sprechers mit Geschäftspartnern in der Hoffnung, Fundatis-Curanis zu stabilisieren. Eine Vielzahl von Kunden soll gekündigt haben. Bestätigt hat Korenzecher nur die rechtmäßige Kündigung von rund 20% der verwalteten Bestände.
Die Gehälter an die Beschäftigten wurden zuletzt mit deutlicher Verspätung und zunächst unvollständig gezahlt. Mitarbeiter berichten der IZ von ihren Existenznöten wegen ausbleibender Gehaltszahlungen. Von den zuvor mehr als 600 Beschäftigten arbeiten auf dem Papier wahrscheinlich nicht mal mehr die Hälfte bei Fundatis-Curanis - de facto sind es vermutlich noch weniger. Genaue Zahlen gibt Korenzechers Anwalt nicht heraus. Ob die offiziell seit Januar laufenden Restrukturierungsverhandlungen mit Geschäftspartnern von Erfolg gekrönt sein werden, erscheint völlig offen.
Stellt sich die Frage: Wie konnte es eigentlich so weit kommen? Warum die Probleme in einem Unternehmen, das sich noch vor drei Jahren als Nummer zwei der bundesweit tätigen Immobilienverwalter bezeichnete und für einen Jahresüberschuss von 2 Mio. bis 3 Mio. Euro gut war? Korenzecher selbst machte von Anfang an böse Gerüchte über Fundatis-Curanis für die Schwierigkeiten verantwortlich. Konkurrenten und frühere Mitarbeiter wollten dem Unternehmen Schaden zufügen, sagte er. Schuld waren andere, eigene Versäumnisse nannte er nicht.
Bei Kündigungen von Kunden interessierte den Geschäftsmann in erster Linie, ob sie juristisch korrekt waren. In Gesprächen mit der IZ gab er nie an, die abspringenden Kunden von den Qualitäten seines Unternehmens, die in der Vergangenheit nicht in Zweifel standen, überzeugen zu wollen, um sie zurückzugewinnen. Sah er diese Qualitäten nicht? Was ist sein Konzept dafür, Fundatis-Curanis wieder flottzukriegen? Was hat er mit dem Unternehmen vor?
Vollends unverständlich ist der Rückzug Korenzechers aus den Geschäftsführungen der drei wohl wichtigsten operativen Gesellschaften der Fundatis-Curanis. Wenn er glaubhaft machen will, von einer Zukunftsfähigkeit seines geschrumpften Unternehmens überzeugt zu sein, gehört er in die erste Reihe. Duckt er sich weg, darf er sich nicht wundern, wenn Gerüchte über sein Unternehmen die Runde machen