Hallo,
Beteilige mich das erste mal an diesem Board, finde Katanga sehr interessant, aber steckt auch sehr viel Risiko in dieser Aktie. Also, so wie ich das sehe ist der einzige Gewinner Glencore. Sie halten Katanga mit ihren Krediten 265 Mil oder so am Leben für die Zahlung der Löhne zu sichern und die Schliessung ihrer Minen und Produktionsanlagen zu verhindern. Wenn Katanga nicht mehr in der Lage ist die Kredite zurück zu zahlen, bekommt Glencore so oder so die Mehrheit an Katanga (87,8 Prozent der Aktien) laut Artikel,...
Also wenn man sich das mal vorstellt, Glencore stellt für einen gewissen Zeitraum 265 Mil zu Verfügung, was für Glencore Peanuts sind (ein Milliardenunternehmen aus der Schweiz) und sie nur darauf warten das Katanga nicht die Kredite zurück zahlen kann, ist dies für Glencore ein kleines Risiko im Moment der Kreditvergabe mit der Chance auf ein wirkliches Schnäpchen.
Außerdem ist das ja echt ein Witz, Katanga die 2007 noch ein Börsenliebling waren mit einem geschätzten Wert von 3,3 Milliarden Dollar und die die Aussicht haben gemäß Berechnungen der Experten bis 2011 der grösste Kupferproduzent Afrikas und der grösste Kobaltproduzent der Welt sein können, jetzt für ein paar hundert Millionen vielleicht den Besitzer wechselt, ist doch total gaga... und wenn das wirklich eintrifft ist die Frage, ob die Katanga Aktie überhaupt noch steigt oder ganz zusammenbricht,... oder die restlichen Aktionäre noch ein Can Dollar für die Aktie bekommen. Naja meine Meinung...
Was meint ihr dazu??? Ist diese Aktie ein Investment auf LONG wert?
Gruß wallw
Artikel:
Schweizer Rohstoffgigant Glencore auf Schnäppchenjagd Von Andrea Müller
Während andere Rohstoffunternehmen weltweit um ihr Überleben kämpfen, baut der grösste Rohstoffhändler der Welt, die Glencore in Baar, sein Imperium aus. Für ein Butterbrot übernimmt Glencore den potenziell grössten Kobaltproduzenten der Welt im Kongo.
Heikler Deal zwischen Schweizer Rohstoffgiganten «Je unbeständiger die Situation, desto grösser das Risiko und je höher das Risiko, desto höher darf die Rendite sein.» Auf der Basis dieser Philosophie ihres Präsidenten Willy Strothotte ist die Zuger Glencore in den letzten Jahren nicht nur zum grössten Rohstoffhändler der Welt geworden, sondern war mit einem Umsatz von 142 Milliarden Franken 2007 auch das grösste Schweizer Unternehmen, weit vor Nestlé oder Novartis.
Noch länger anhaltende Krise im Rohstoffbusiness
2008 und 2009 werden wohl auch für Glencore schwierige Jahre sein. Tatsächlich hat Standard&Poor’s Glencore schon im vergangenen Herbst auf «BBB-» zurückgestuft und die wichtigsten Glencore-Töchter Century (Aluminium) und Xstrata, die fünftgrösste Minengesellschaft der Welt, müssen kämpfen. Notgedrungen muss sich Glencore eben an der massiven Kapitalaufstockung ihrer Tochter Xstrata beteiligen. Um die eigene Liquidität von «mehr als 3,5 Milliarden», wie es in einem Communiqué der ansonsten sehr verschwiegenen Glencore vom vergangenen Dezember heisst, nicht zu schmälern, verkaufen die Zuger vorübergehend ihr Kohlegeschäft in Kolumbien an Xstrata, nur um die gelösten 2 Milliarden US Dollar für den Kauf der neuen Xstrata-Aktien zu verwenden.
Die Durststrecke im internationalen Rohstoffgeschäft wird nicht so schnell beendet sein. «Sie dürfte noch bis Mitte 2010 dauern», schätzt Roland Angst, Verwaltungsratspräsident von PicardAngst. «Im Rohstoffgeschäft braucht man Nerven wie Drahtseile», weiss Rohstoffspezialist Angst. «Oder ‹guts›, wie man Englisch sagt», viel Mut und Risikobereitschaft. «Beides hat Glencore.» Angst ist überzeugt: «Glencore wird noch stärker aus dieser Krise herausgehen.»
Glencore als Gewinner der Krise?
Während andere Firmen - und im Rohstoffbusiness sehr reich gewordene Oligarchen - um ihr Ueberleben kämpfen, ist Glencore daran, sein Imperium von über 50 Firmen weltweit zu vergrössern.
Das Beispiel der potentiell wertvollsten Kupfer- und Kobalt-Gesellschaft in Afrika, KatangaMining, zeigt, wie das gehen kann:
Übernahme der «Kronjuwelen des Kongo»
Schon seit dem vergangenen Herbst hat Glencore den belgisch-kanadischen Bergbaukonzern KatangaMining im Kupfergürtel Kolwezi im Süden der rohstoffreichen Demokratischen Republik Kongo durchgefüttert. 265 Millionen US Dollar in Cash hat Glencore zur Verfügung gestellt, um die nötigsten Verbindlichkeiten wie z.B. Löhne der Katanga zu sichern und die Schliessung ihrer Minen und Produktionsanlagen zu verhindern. Glencore tut dies nicht ganz uneigennützig: Sie ist nicht nur an einem Überleben der Firma als Kupfer und Kobaltlieferant interessiert, Glencore hat auch eine Passus in den Leihvertrag eingefügt, der zu einer De-facto-Übernahme führt: Gelingt es Katanga nicht, bis 9. Februar 165 Millionen zurückzuzahlen, erhält Glencore den Gegenwert in Aktien. Wenn Glencore nicht selber noch einen Geldgeber organisiert, gehören ihr heute Montag 87,8 Prozent der Aktien.
Die Katanga ist nicht irgendeine Firma. Noch 2007 war sie ein Börsenliebling mit einem geschätzten Wert von 3,3 Milliarden Dollar. Zur KatangaMining gehören u.a. die Kamoto Minen und ihre Verarbeitungsanlagen, die sogenannten «Kronjuwelen des Kongo». Gemäss Berechnungen der Experten, kann Katanga bis 2011 der grösste Kupferproduzent Afrikas sein und der grösste Kobaltproduzent der Welt.
Fehlende politische Sicherheit im Kongo
Doch ob Glencore wirklich bald mit der Produktion beginnen kann, hängt nicht nur mit der Entwicklung der Nachfrage am Weltmarkt zusammen, sondern auch mit der weiterhin sehr unsicheren Lage im Kongo.
Staatspräsident Joseph Kabila hat 2007 die «Kronjuwelen» von Kamoto, das eigentliche «Rückgrat» der staatlichen Minengesellschaft Gécamines, gegen die ausdrückliche Empfehlung der Sonderkommission des kongolesischen Parlaments an die KatangaMining abgegeben. Zur Zeit ist es fraglich, ob Kabila noch lange im Amt überleben kann. Im Januar hat er die ruandische Armee ins Land gerufen, um die «Génocidaires» zu vernichten, die ehemalige Hutuarmee, welche nach dem Völkermord in Ruanda 1994 in den Osten des Kongo geflohen war und dort seither unter anderem das Geschäft mit dem Computer-Rohstoff Coltan beherrscht.
Für viele Kongolesen hat der Staatspräsident damit so etwas wie Landesverrat begangen. Und werden die im Kongo verhassten ruandischen Soldaten das Land nicht wie abgemacht bis Ende Februar verlassen haben, wird Kabila wohl nicht mehr lange an der Macht sein.
Ein kleines Risiko für eine grosse Chance
Glencore wäre nicht der erste westliche Investor, der die Erfahrung machen muss, dass sich ein neuer Staatschef im Kongo nicht um teuer bezahlte vertragliche Abmachung seiner Vorgänger kümmert und die Konzession einem nächsten, zahlungsbereiten Investor weiter gibt. Bereits steht ein potenter Abnehmer im Kongo bereit: China. Die Chinesen sind zur Zeit daran, für rund 9 Milliarden US Dollar 3500 Kilometer Strassen und Eisenbahnstrecken im Kongo zu bauen, die die Bergbaugebiete im Süden mit dem Bürgerkriegsgebiet im Nordosten mit seinen reichen Gold und Diamantenminen verbinden.
Glencore muss heute also sehr wohl damit rechnen, sich im Kongo mit dem Katanga-Deal zu verspekulieren. Angesichts der 3,5 Milliarden Liquiditätsreserve, scheinen die 265 Millionen für Glencore ein sehr kleines Risiko und auch eine Widerlegung der Philosophie ihres Präsidenten: Gelingt der Deal, hat Glencore gezeigt, dass man in sehr unruhigen Zeiten, auch mit minimalem Risiko, einen Riesengewinn machen kann.
Erstellt: 09.02.2009, 07:25 Uhr
|