Die nahende Insolvenz des schwer angeschlagenen US-Autoherstellers General Motors (GM) sowie die anhaltend trübe Lage in der Branche weckten weiterhin Befürchtungen, dass der Automobilabsatz noch nicht seinen Boden erreicht haben könnte, sagten Händler. Die negativen Nachrichten aus den USA hätten einigen Anlegern vor Augen geführt, wie tief der Automobilsektor in der derzeitigen Krise gefangen sei, meinte etwa ein Börsianer . Der langsam aufkeimende Optimismus ist aus seiner Sicht verfrüht und wird sehr bald auf den harten Boden der Tatsachen fallen. Ein anderer Börsianer stellte die Frage: "Was passiert denn, wenn die staatlichen Förderprogramme für die Automobilbranche enden?" Zudem dürfe man nicht vergessen, dass die Titel des Sektors immer noch hoch bewertet seien. Wiederum ein weiterer Händler verwies auf enttäuschende Meldungen vom deutschen Maschinenbau, die vor allem die Titel von MAN und MTU belasteten. Dieser erlitt im April den schlimmsten Auftragseinbruch aller Zeiten. Ein starker Vergleichszeitraum mit vielen Großaufträgen und der ungünstige Termin des Osterfests verstärkten den ohnehin vorhandenen Abwärtstrend noch, wie der Chefvolkswirt des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Ralph Wiechers, erläuterte. Mit Blick auf die Kursverluste bei Leoni begründete Analyst Frank Schwope von der NORD/LB das Minus auch mit der zuletzt guten Kursentwicklung der Papiere. Seiner Meinung nach ist das Umfeld für die Automobilbranche derzeit ebenfalls nicht allzu rosig. Die Konjunktur liege am Boden, und die zuletzt veröffentlichten Zulassungszahlen seien auch "nicht berauschend" ausgefallen.
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