QSC kaufen?
QSC bekräftigt Jahresplanung!
Nach Ablauf des ersten Halbjahres befindet sich der Telekommunikationsdienstleister auf gutem Wege die Umsatz- und Ergebnisziele für das Jahr 2007 zu erreichen. Diesen Eindruck vermittelt uns Finanzvorstand Markus Metyas im Hintergrundgespräch. „Soweit wir das per heute einschätzen können, ist unser zweites Quartal gut und plangemäß verlaufen. An unserer Prognose für das Gesamtjahr Halten wir fest“, sagt Metyas. Die Kölner erwarten in 2007 einen Umsatz von mindestens 350 Millionen Euro, ein EBITDA zwischen 50 bis 60 Millionen Euro und einen Nettogewinn von 15 bis 25 Millionen Euro. Insgesamt verläuft das Geschäft sehr ordentlich. „Der Markt im Bereich der Geschäftskunden ist weitgehend entkoppelt von der Marktentwicklung im DSL-Privatkundenbereich. Wir verspüren einen deutlich geringeren Preisdruck und haben diesen geplant. Auch in den letzten Monaten konnten wir wieder zahlreiche neue Kunden gewinnen“, berichtet der Finanzchef.
Für das Jahr 2007 will QSC (DE0005137004) 60 bis 70 Millionen Euro investieren. 40 bis 45 Millionen Euro entfallen auf den Netzausbau. Aktuell verfügt der Konzern über ein bundesweites DSL-Netz mit rund 1500 Hauptverteilern, das bis Jahresende auf knapp 2000 Hauptverteiler ausgebaut werden soll. Diese hohen Investitionen sind der Grund dafür, weshalb die Gesellschaft in diesem Jahr keinen Free Cashflow ausweisen wird. Der operative Cashflow dürfte zwischen 50 bis 60 Millionen Euro liegen. Für das kommende Jahr erwartet Metyas hingegen deutlich positive Free Cashflows. „Die Ausgaben für den Netzausbau werden sich in 2008 signifikant reduzieren, was unsere Investitionen erheblich sinken lässt“. Das Umsatzwachstum soll sich im kommenden Jahr auf mindestens 25 Prozent aus eigener Kraft belaufen. „Diese Aussage steht heute mehr denn je zuvor“, so Metyas. Der CFO hatte in 2006 für die Jahre 2007 und 2008 Wachstumsraten von jeweils 25 Prozent in Aussicht gestellt. QSC wird aber im nächsten Jahr sicherlich deutlich stärker wachsen als bislang geplant, sagt Metyas. Vor Kurzem gewannen die Kölner, nach HanseNet und freenet, mit 1&1 einen weiteren Wholesale-Partner. „Die United Internet-Tochter haben wir bisher in unserer Planung nicht mit einbezogen, wird sich aber ab 2008 in unserem Umsatz bemerkbar machen“, so der CFO: Gut möglich, dass QSC im nächsten Jahr bereits in Richtung der Umsatzmarke von 500 Millionen Euro vorstößt. Laut dem Finanzchef wird sich die diesjährig geplante EBITDA-Marge von 15 bis 17 Prozent in 2008 signifikant verbessern. Mittelfristig ist im Geschäft mit eigenen Endkunden eine EBITDA-Marge von rund 30 Prozent das Ziel.
Die Börse machte sich jüngst Sorgen, dass QSC mit HanseNet einen Wholesale-Partner verlieren könnte. Wettbewerber Telefonica, der ebenfalls ein großes Netz in Deutschland betreibt, hat sich an Telecom Italia beteiligt. Logische Schlussfolgerung wäre, dass Telecom Italia in Deutschland über ihre Tochter HanseNet das Geschäft über Telefonica Deutschland koordiniert. „An den vereinbarten DSL Standorten haben wir einen exklusiven Vertrag mit HanseNet, der auch in 2007 bereits mehrfach erweitert wurde und demnach noch eine Weile läuft. Gerade in den letzten Wochen hat HanseNet das Geschäft mit uns stark ausgebaut, was nicht dafür spricht, dass ein Wechsel zu Telefonica bevorsteht“, erklärt Metyas. Aus dieser Sicht also kein Anlass zur Sorge.
Seit Wochen dümpelt die Aktie im Bereich um fünf Euro vor sich hin. Aufgrund der guten Nachrichtenlage, der vermutlich guten Halbjahreszahlen und weiteren Aussichten, könnte die Aktie nach oben ausbrechen. Zudem tauchen immer wieder Gerüchte, dass sich Unternehmen stark für eine Übernahme der QSC interessieren. Jüngst Versatel und Vodafone, zu denen QSC sehr gut passen würde. Kaufenswert!
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