Diplomatie mit TerrorgruppeExklusiv EU uneins über Kontaktsperre zu Hamas
In der EU mehren sich die Anzeichen, dass nach dem Gaza-Krieg eine neue Debatte um den Umgang mit der radikalen Palästinenserorganisation Hamas aufflammen wird. Finnlands Außenminister Alexander Stubb empfiehlt Gespräche mit der Terrorgruppe. "Am Ende des Tages muss man mit allen beteiligten Parteien reden, wenn man eine umfassende Lösung finden will", sagte Stubb der FTD. "Ich kann nicht genau sagen, wann das sein muss. Aber zu einem gewissen Zeitpunkt müssen wir alle am gleichen Tisch sitzen", sagte Stubb. Die EU und die USA führen die radikalislamische Organisation auf ihrer Terrorliste. Seit der Machtübernahme der Gruppe im Gazastreifen sind daher fast alle diplomatischen Bemühungen um den Landstrich kollabiert. Nach dem Wahlsieg der Hamas in den Palästinensergebieten hatte die EU beschlossen, nicht mit ihr zu reden - es sei denn, sie erkenne Israel an und schwöre der Gewalt ab. Einige europäische Spitzendiplomaten bezeichnen diese Haltung in vertraulichen Gesprächen allerdings seit Monaten als kontraproduktiv, weil sie dem Westen Einflussmöglichkeiten nehme. Stubb sagte, er stehe dennoch zu der EU-Position. "Was ich sage ist: Wir müssen eine Diskussion darüber führen", sagte der Minister. "Ich bin mir sicher, dass wir sie führen werden - ob im Zusammenhang mit der Krise oder nicht." Auch Schwedens Außenminister Carl Bildt sprach sich prinzipiell nicht gegen Kontakte aus, warnte aber vor schnellen Reaktionen. "Ich glaube es ist zu früh, um mit der Hamas zu reden", sagte Bildt der FTD. "Die Hamas sollte auf keinen Fall den Eindruck gewinnen, dass wir sie für das belohnen, was sie tut." EU-Diplomaten bestätigten, dass die Diskussion in Brüssel wohl schwele. ...gekürzt.... http://www.ftd.de/politik/europa/...ontaktsperre-zu-Hamas/459608.html
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