aber ich muss hier mal ganz klar sagen, dass es die Bundesregierung über die letzten Jahre ganz klar verpennt hat, die Rahmenbedingungen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung für den deutschen Mittelstand im Allgemeinen und Autozulieferer mit Niederlassung in Deutschland im Besonderen zu schaffen. Gewinnwarnungen und Auftragseinbrüche wie die von Aumann und Krones heute sind leider keine Einzelereignisse, sondern fügen sich mehr und mehr zu einem Gesamtbild wirtschaftspolitischer Fehlentwicklungen bzw. Untätigkeit. Das Thema neue Technologien wie im Bereich elektrische Antriebe (v. a. Batterieproduktion) wurde seitens der Bundesregierung komplett verpennt und das obwohl wir mit unserer Automobilindustrie jahrelang quasi die Pole Position innehatten. Allgemein sind die Steuerbelastungen in Deutschland viel zu hoch. Warum sollte sich ein global agierendes Unternehmen ausgerechnet in Deutschland niederlassen, wo die Steuern am höchsten, wir technologisch schon lange nicht mehr führend und die Arbeitnehmerrechte am umfassendsten (dafür stehe ich natürlich noch am ehesten ein) sind?! Während in Zeiten des geopolitischen Wandels (Handelskrieg, zunehmender Protektionismus) andere Länder die Rahmenbedingungen schaffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben (massive Steuererleichterungen in den USA, China und selbst in Frankreich), denkt unsere Bundesregierung eher über neue Steuererhöhungen nach (CO2-Steuer, Stand jetzt immer noch keine Abschaffung des Soli) und klammert sich an die schwarze Null, anstatt in Zeiten negativer Zinsen kräftig in die Zukunft zu investieren (Infrastruktur, Digitalisierung). So fährt der Zug Richtung Zukunft ohne uns ab! Das schlimmste dabei ist ja, dass keine Anzeichen auf Besserung in Sicht sind. Unsere Bundesregierung sitzt schlichtweg planlos ihre Zeit ab. Meine Prognose: Die diese Woche zu beobachtenden Gewinnwarnungen sind erst der Anfang und werden mittelfristig zu einem spürbaren Anstieg der Kurzarbeit und der Arbeitslosigkeit führen. Erst im Lichte dieser evidenten Fehlentwicklungen (wenn das Kind quasi schon in den Brunnen gefallen ist) wird sie endlich tätig werden, und nicht mal da bin ich mir sicher. Wer derzeit in deutsche, mittelständische Unternehmen investiert muss sehr leidensfähig sein, deswegen, weil diese innerhalb der durch die Bundesregierung geschaffenen Rahmenbedingungen schlicht keine Chance haben, so wettbewerbsfähig zu sein wie einst der Fall. Ich beobachte das Ganze schon seit Längerem von der Seitenlinie und investier derweil lieber in anderen Regionen.
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