Eine Selbstverständlichkeit:
Eine Aktie ist ein Anteil am Unternehmen. Die Gesamtzahl der Aktien - wenn keine andere Anteile da sind, bilden das Gesamteigentum an dem Unternehmen. Somit ist der Wert aller Aktien gleichbedeutend, mit eben dem Wert des Unternehmens. Dieser Wert müsste im Grossen und Ganzen dieses Unternehmen auch rechtfertigen, wenn es als GmbH oder als Einzelfirma geführt würde. Somit sollten grundsätzlich andere Unternehmen mit ähnlichen Besitzverhältnissen, Umsätzen und Erträge der gleichen Branche ähnlich bewertet werden.
Sicherlich man kann voll überzeugt sein vom Konzept - kein Problem. Aber irgendwo hat auch das beste Konzept, das qualifizierteste Manangment, die beste Firma, die Grenzen der Bewertung erreicht. Und diese wurden schon lange überschritten. Es mag sein, dass in den früheren Krusen von 3 oder 4 Euro nicht mal das bezahlt wurde, was aktuell an Wert und Aussicht da ist. Und die Fantasie für die Zukunft eher noch zum Abschlag verwendet wurde.
Aber hier ist ganz klar, nichts mehr von der korrekten Bewertung eines Unternehmens zu sehen. Der Kurs ist ein reiner Aktienkurz, der durch Käufe und Verlangen nach der Aktie hochgetrieben wurde. Eine Aktie steigt auf das Doppelte, viele andere werden aufmerksam , was das wohl für eine Rakete ist. Und so, auch ohne grosse Gewinnschritte zu machen, entsteht wie von selbst eine Kursanstieg ohne Gleichen. Das ist wohl einfach nur die Psychologie der Börse. Es kann sein, dass die Aktie weiter steigt, doch das Unternehmen selber mit aller Aussicht, und der rosigsten Fantasie rechtfertigt nicht mal ein viertel der Kurse.
Würde das mal, klingt ein wenig dümmlich, ja, wie folgt vergleichen.
Mache eine neue Kneipe auf. Im Grossen und Ganzen, der allgemeinen Erlebnisgastronomie ähnlich. Doch ich habe eine neue Idee, die zwar soviel nicht einbringt, aber die leute so noch nicht direkt kannten. Ich investiere 100.000 in die Einrichtung und die Eröffnung. Die Umsätze sind mittelprächtig, die Gewinne sind durchschnittlich, doch habe ich Steigerungen von über 50% im Jahr. Dann kommen andere Gastromen, und sind beeindruckt ob der Steigerungen, wo sie ja eher Umsatzrückgänge haben, und bieten mir 500.000. Aha, ich treibe das Spiel einfach weiter. Mache mehr Werbung, stelle alle meine Erfolge heraus, und steigere und steigere den Umsatz- zwar nur jeden Monat nur um 4% aber macht übers Jahr ja schon 50% aus. Dann wird mir sogar 1,5 Mio geboten. Andere hören das, und denken, wenn die schon soviel bezahlen wollen, dann ist die Kneipe wohl noch mehr wert. Rechnen die Steigerungsraten hoch, und kommen irgendwann so nach 5 Jahren auf einen geschätzen Umsatz von 10 Mio und einem Gewinn von 3 Mio, und wollen dann sogar 40 Mio für die Kneipe zahlen. Verkaufe natürlich.
Denn die Umsätze steigen, klar, aber 10 Mio Umsatz können auch dann nicht möglich sein, wenn die Hälfte der Einwohner jeden tag sich bei mir zuschüttet bis zum Umfallen. Und auch wenn ich 24 Stunden aufhalten würde, und ständig die Kneipe rappel voll ist, sind nicht mal 3 Mio Umsatz möglich.
Genauso kommt mir das mit vivacon vor.
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