Small Cap des Tages Pulsion erwartet Gewinnexplosion, Von Helmut Kipp. Operativ läuft es beim Medizintechnikunternehmen Pulsion wieder gut. Streitigkeiten mit dem Hauptaktionär sorgen jedoch für Unmut. Das ist Balsam für die gequälten Seelen der Pulsion-Aktionäre. Tatsächlich sieht es so aus, als ob 2009 nach dem Katastrophenjahr 2008 endlich wieder Erfolge erzielt werden können. Nach vorläufigen Zahlen kletterte der Umsatz im dritten Quartal um elf Prozent. Nach einem Verlust im vergangenen Jahr erwartet das Unternehmen ein deutlich positives Ergebnis. Und für das Gesamtjahr sieht es ebenfalls danach aus, als könnte der Trend fortgesetzt werden. Überall dort, wo auf Intensivstationen das Herz-Kreislaufsystem überprüft werden muss, kommen die Systeme von Pulsion zum Einsatz. Sie messen, ob bestimmte Organe noch genügend mit Sauerstoff versorgt werden. Mit 80 Prozent Umsatzanteil ist Picco der mit Abstand größte Umsatzbringer. In den meisten Kliniken kommt das Produkt zum Einsatz. Eigentlich hervorragende Aussichten für das Unternehmen. Doch Missmanagement und Vertriebsprobleme sorgten bei Kunden und Investoren für schlechte Stimmung. Ärger mit dem Hauptaktionär schlägt zusätzlich auf das Gemüt. Der Aktienkurs kam nicht vom Fleck. Auch deswegen waren Anleger entzückt, als Finanzvorstand Frank Prosnanski die vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal präsentierte. Mittlerweile glaubt das Unternehmen an Besserung. Und tatsächlich scheint das Management Pulsion wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Nach Unternehmensangaben gelang es zuletzt, einige wichtige Kunden zu gewinnen. So soll der lang umworbene Konzern General Electric endlich Picco-Abnehmer sein. Zudem sollen neue Produkte für Wachstum sorgen. Pulsion will künftig nicht mehr nur noch High-End-Produkte in der Intensivstationen der Krankenhäuser, sondern auch abgespeckte Versionen für Praxen anbieten. Damit soll der der Umsatz zusätzlich ankurbelt werden. BÖRSE ONLINE geht davon aus, dass die Erlöse in diesem Jahr auf rund 30 Millionen Euro klettern und sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern in diesem Jahr auf rund 2,5 Millionen Euro verdreifacht. Der operative Cash Flow sollte zum Jahresende deutlich höher bei rund vier Millionen Euro liegen. Ein solider Cashbestand von geschätzten fünf Millionen und eine Eigenkapitalquote von 70 Prozent zum Jahresende stützen die bankschuldenfreie Bilanz. Eigentlich hätte die Aktie von Pulsion die Voraussetzung, deutlich höher zu stehen, gäbe es da nicht den Zwist zwischen dem Unternehmen und seinem Großaktionär Burkard Wittek. Dieser hält etwas mehr als 30 Prozent der Anteile, war einst Interimsvorstand und Aufsichtsratsvorsitzender und wollte auch seine Frau im Aufsichtsrat einsetzen. Das allerdings wollte das Unternehmen nicht und setzte Wittek vor die Tür. Er machte den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot – zu einem Preis, der weit unter deren Vorstellung lag. Die Übernahme scheiterte. Nach Aussagen des Finanzvorstands Prosnanski gibt es derzeit mehrere Unternehmen, die Interesse an Pulsion haben. Doch dürfte vielen die schwelenden Unruhen zwischen der Firma und Wittek ein Dorn im Auge sein. Der berief für November eigens eine Hauptversammlung ein. Ob dies zulässig ist oder nicht, überprüft derzeit ein Gericht. Aufgrund der Diskrepanzen verschob Pulsion mehrere Male die Hauptversammlung. Das Treffen soll jetzt endlich am 15. Dezember stattfinden. Wer letztlich als Sieger aus dem Streit hervorgeht, ist noch nicht abzusehen. Anleger sollten erst zugreifen, wenn sich die Wogen geglättet haben. Doch eines ist klar: Die fundamentalen Daten, die das Unternehmen zuletzt vorlegte, sprechen klar für das derzeitige Management. Und Großaktionär Wittek dürften ein florierendes operatives Geschäft und ein steigender Aktienkurs durchaus gelegen kommen. Es sei denn, er handelt nur noch aus Eigeninteresse und will so günstig wie möglich an die restlichen Anteile kommen. Quelle: www.boerse-online.de/aktien/deutschland_europa/...plosion/513665.html
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