London/New York - Ölhändler machten das Ausbleiben von Sanktionen im Atomstreit mit dem Iran und die Aussicht auf eine vergleichsweise glimpfliche Hurrikan-Saison im Golf von Mexiko für den Preisrutsch verantwortlich. Im späten Nachmittagshandel stand der Brent-Preis bei 67,92 Dollar. Das waren 1,23 Dollar weniger als am Freitag. Zeitweise notierte der Preis auf einem Tagestief von 67,59 Dollar.
Auch an der New Yorker Rohstoffbörse ist der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI im Computerhandel deutlich unter Druck geraten. Hier rutschte die Notierung im Vergleich zum Freitag um 89 Cent auf 68,30 Dollar.
An den Rohstoffmärkten habe die Sorge vor einer Eskalation im Atomstreit mit dem Iran spürbar nachgelassen, sagte Analyst Kevin Norrish von Barclays Capital. Mögliche Sanktionen der führenden Industrienationen gegen den weltweit viertgrößten Ölförderstaat seien in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Außerdem habe sich die Bedrohung durch verheerende Zerstörungen in Folge eines tropischen Wirbelsturms in den Ölfördergebieten im Golf von Mexiko und an der Südküste der USA abgeschwächt, sagte Norrish.
Allerdings sei die Gefahr eines neuen Höhenflugs an den Ölmärkten keineswegs gebannt, warnte Analyst Norrish. Die laufende Hurrikan-Saison dauere noch etwa acht Wochen. Zudem könne der Atomstreit mit dem Iran jederzeit eskalieren und die Ölpreise wieder in die Höhe treiben.
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