Momentan haben die „whisle blower“ die Marktmacht übernommen. Jeder sieht nun hinter jedem Baum ein Risiko. Und genau dieser Mix aus Gerüchten, Wahrheiten und Ängsten sorgt dafür, dass die Märkte nur eine Richtung im Aufzug kennen: und die ist nach unten! Was hört man nun so für Geflüster? Die West LB hat sich nicht nur mit dem Spread’s zwischen Stamm- und Vorzugsaktien bei verschiedenen Autobauern verspekuliert! Nein, auch im Subprime Hypothekenkreditmarkt sollen die Risiken beträchtlich sein! Dagegen sollen selbst die Probleme der IKB klein sein. Darüber hinaus hört man, dass auch die Goldmänner in einem Ihrer mächtigsten Fonds eine gewaltige Schieflage haben. Zumindest werden die Gerüchte nicht dementiert. Dazu kommt, dass die französische Bank Namens BNP Paribas, drei Fonds geschlossen hat, die im Subprimemarkt engagiert sind. Begründung der Schließung: Leider sind die Inhalte der „schönen Dose“ (ABS Fund) nicht liquide! Jetzt können die Investoren erst mal Ihrem Geld hinterherlaufen. Wenn so etwas passiert, dann kriegen andere Institute auch ein Problem. Warum? Weil jeder zu seiner Bank läuft, der einen ähnlichen Fond hat und sein Geld zurück will! Das nennt man dann eine Kettenreaktion. Bestes Beispiel: der DWS ABS Fund der Deutschen Bank hatte Ende Juni noch mehr als 3,15 Mrd. Euro Volumen. Mittlerweile hört man aus Kreisen von Software Systems, dass der Fond auf 2,4 Mrd. Euro geschrumpft ist. Sie sehen: jeder will raus aus den „schönen Dosen“, von denen keiner weiß, wie toxisch Sie sind. Fakt ist jedenfalls, dass sich die Banken untereinander kein Geld mehr leihen, da Sie lieber auf eigener Liquidität sitzen wollen. Deshalb zogen auch in der vergangen Woche die Zinssätze an, zu denen sich die Banken gegenseitig Geld leihen! Das veranlasste wiederum die Europäische Zentralbank (EZB) dem Bankenmarkt einen so genannten „Schnelltender“ zur Verfügung zu stellen. Erstmals nach sechs Jahren mussten Sie dem Bankensektor so Kredite zur Verfügung stellen, da die Banken momentan ausfallen. Und bei diesem Schnelltender griffen die Banken zu, wie bei einem Schlussverkauf auf dem Grabbeltisch! So musste die EZB alleine am Donnerstag 95 Mrd. Euro dem Bankenmarkt an Liquidität zur Verfügung stellen! Ja, Sie haben richtig gelesen! 95 Mrd. Euro ! Sie sehen, starken Geldabflüssen bei den Banken stehen illiquide Vermögensgegenstände gegenüber, von denen keiner weiß, wie werthaltig Sie sind! Also Finger weg von Bankentiteln! Wie heißt es so schön: „einen ewigen Boom gibt es nicht!“ Dass mussten auch Aktionäre der Privat Equity Firma Blackstone feststellen. Gerade einmal vor ein paar Monaten an die Börse gegangen, notieren die Aktien schon mehr als 20% im Minus. Selbst den Kommunisten aus China, die hier investiert haben, gefällt das nicht! Sie sitzen schon auf Aktienverlusten in einer Größenordnung von fast 500 Mio. USD. Und der Druck der Bevölkerung auf die Staatslenker nimmt zu, dass Sie das Vermögen, was die Chinesische Bevölkerung mit Blut und Schweiß erarbeitet hat, nicht verspekulieren. Sie sehen, wie schwer es ist, aus einem Kommunisten einen Kapitalisten zu machen. Leider können die Chefkader aus China auch bei Mao darüber nichts nachlesen, wie man gekonnt investieren soll. Mit diesen Thematiken hatte sich der große Vorsitzende leider nie beschäftigt. Sie sehen! Auch der nächste Fieberanfall hat dem Markt wieder ein Stückchen näher an die 7000er Marke gebracht. Beobachten Sie den Markt daher intensiv. Mutige verlieren auch nicht den Kopf, wenn der DAX noch unter die 7000er Marke rutscht! Warum könnte das so kommen? Der einjährige Aufwärtstrend des US-amerikanischen Weltleitindex S&P 500 steht derzeit auf der Kippe. Bei 1455 Punkten verläuft die Aufwärtstrendlinie. Durchbricht er diese, so ist die nächste Haltezone bei 1360! Somit könnte hier noch ein Rückschlag bis zu 6% drohen. Umgerechnet auf den DAX, der in aller Regel die Bewegungen des USMarktes überproportional stark mitmacht (insbesondere Abwärtsbewegungen!), bedeutet dieses Szenario ein Rücksetzter, der bis an die 7000er Marke laufen kann. Wir raten momentan davon ab, Neuengagements einzugehen. Auch glauben wir aufgrund des Sentiments nicht, dass der Markt zu einer Aktienrally auf die 8000 Punkte Marke im DAX ansetzt. Er ist technisch angeschlagen und bietet erheblich mehr Risiko als Chancen. Denn mit jedem Fieberanfall schwindet der Mut einzusteigen. Im Gegenteil. Jeder will Risiko vermeiden. Trotzdem sehen wir noch immer eine Korrektur und keine Trendwende. Lassen Sie den Markt ein wenig auspendeln, bis man mehr sehen kann. Arbeiten Sie dafür umso intensiver mit Stopp-Kursen!
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Ausgabe vom 13. August 2007
_____________________________________________ Leben und leben lassen - gibt's das bei ARIVA?
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