wie Gold und Silber von der Fed eher nach oben gepusht werden (vielleicht unbeabsichtigt) als nach unten gedrückt werden: 1) Asymetrische Geldpolitik: Wenn es der Wirtschaft mal ein bißchen schlechter geht, werden die Zinsen innerhalb von wenigen Monaten radikal gesenkt (2001, 2008); bei einem Wirtschaftsboom werden die Zinsen gaaaanz langsam erhöht (alle paar Monate um 0,25%, die Wirtschaft und die Börse könnten ja sonst komplett abstürzen). Folge: starkes Geldmengenwachstum von weit mehr als 10%, zunehmende Blasenbildung (zuerst Aktien von 1995-2000; dann Immobilien von 2000-2006; statt steigender Vermögenspreise (Aktien, Immobilien etc) erleben wir derzeit steigende Konsumgüterpreise). 2) Die Fed hat 2 Aufträge: Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Die Inflation hat sie statistisch immer noch gut im Griff, denn dafür hat sie ja die Kerninflation (ex Energie und Lebensmittel, "braucht eh keiner")und hedonische Berechnung der Gesamtinflation. Also sind die Preise im Ami-Land für die Fed halbwegs stabil, aber sonst für keinen normal denkenden Menschen. Wieso soll die Fed a la Paul Volcker die Zinsen in den nächsten Jahren stark erhöhen? Dazu müssten die Rohstoffpreise exorbitant steigen und auch die Lohninflation (= Kerninflation) müsste stark zunehmen; die Ölpreissteigerung von 25 Dollar auf über 100 Dollar in den letzten 5 Jahren hat in der amerikanischen Inflationsstatistik jedoch nur kleine Kratzer hinterlassen. Ich glaube, mit der Art und Weise wie im Ami-Land Inflation berechnet wird, ist eine Inflationsrate von 10% und mehr schwer zu erreichen. Aber ohne diese hohen Inflationszahlen kann die Fed der Bevölkerung in Zukunft nicht plausibel erklären, warum die Zinsen stark steigen sollen, denn stark steigende Zinsen gefährden das 2. Mandat: Vollbeschäftigung. Damit wird ein Teufelskreislauf losgetreten, wobei am Ende der Leitzins bei annähernd 0% steht und die offizielle Inflation sich Richtung 10% bewegt, während die wahre Inflation viel höher steht. Da ist es kein Wunder, wenn der Dollar immer stärker abwertet und der Goldpreis (seit 2002 im Steigflug) neue Höhen erklimmt. Die Märkte sind ja nicht dumm, sie gehen vom wahrscheinlichsten Szenario aus: hohe Inflation und niedrige Zinsen (= negativer Realzins), Stagnation in USA, Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums (aber immer noch im Bereich des Potentialwachstums). Ein Kuriosum ist auch, dass ein zu hohes Wirtschaftswachstum (von 2003-2007) über Potentialwachstum (knapp 3%), was nur durch übermäßige Spekulation und Blasenbildung erreicht wird, von der Fed nicht als Gefahr gesehen wurde. Dabei weiß doch jeder, dass irgendwann eine Korrekturbewegung dies wieder ausgleichen muß (sehen wir jetzt in den USA). Fazit: nur mutige Zinserhöhungen wie Anfang der 80iger Jahre oder ein weltwirtschaftlicher Kollaps können die Goldhausse von ihrem Sockel stürzen.
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