CPU Softwarehouse AG - Turnaround fast geschafft - 10.01.2005 Softwarehaus steigert seinen operativen Gewinn um mehr als 85 Prozent, schreibt aber noch keine schwarzen Zahlen
(smartcaps-Redaktion Frankfurt am Main)
Es waren vorsichtige Worte, die Manfred Köhler im August 2004 bei der Hauptversammlung der CPU Softwarehouse AG wählte: „Die Erreichung der Gewinnschwelle erscheint bis Ende des Jahres tatsächlich möglich zu sein", sagte der Vorstand des Software-Entwicklers vor den Anlegern. Nun muss Köhler - trotz eines angesichts der Branchenkrise im Grunde erfolgreich verlaufenen Jahres - den Aktionären allerdings mitteilen, dass es mit dem Break-even doch nicht so ganz geklappt hat.
Betriebsergebnis um mehr als 85 Prozent gesteigert
Nach vorläufigen Zahlen hat das Augsburger Unternehmen sein Betriebsergebnis (EBIT) in 2004 um mehr als 85 Prozent auf minus 0,2 Mio. Euro verbessert (Geschäftsjahr 2003: minus 1,4 Mio. Euro). Damit haben die IT-Spezialisten den Break-even, den Vorstand Köhler auf der Hauptversammlung in Aussicht stellte, nur ganz knapp verfehlt. Ursache hierfür sind in erster Linie terminliche Verschiebungen bei Lizenzerweiterungen, die bestehende Kunden zwar für Dezember 2004 geplant hatten, über die nun allerdings doch erst Anfang dieses Jahres entschieden wird.
Planziel verfehlt - doch bei der auf Banken-Software spezialisierten CPU lässt deshalb längst niemand den Kopf hängen. Denn nach drei Jahren Dauerkrise kommt langsam wieder Bewegung in den Finanzmarkt. „Wenn auch vorerst
nur zaghaft, so wurde doch die eine oder andere Ampel, mit der eigentlich niemand mehr gerechnet hatte, vorsichtig auf grün gestellt", berichtete CPU-Vorstand Köhler. Er hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr von seinen Mitarbeitern die Intensivierung der Vertriebsaktivitäten und eine verschärfte Akquise gefordert.
Tochtergesellschaft erhält Großauftrag
Mit Erfolg: Vor wenigen Wochen meldete eine CPU-Tochtergesellschaft, dass sie einen wichtigen Neukunden für sich gewonnen hat. Eine führende deutsche Privatbank lässt ihre gesamte Prozesskette der Sachbearbeitung für das Kreditgeschäft von der CPU-Tochter softwaretechnisch abbilden und steuern. Außerdem, so ein wesentlicher Bestandteil des Auftrages, wird die Tochtergesellschaft eine flexible Schnittstelle zum Host bereitstellen. Damit hat sich die Philosophie des Augsburger Softwarehauses bestätigt. „Erklärte Strategie der CPU ist es, zu jedem Hostanbieter im Kreditgeschäft eine hochleistungsfähige Schnittstelle bereitzustellen", erklärt CPU-Vorstand Köhler, „damit gewährleisten wir nicht nur eine größere Leistungsbreite und Leistungstiefe unserer Lösungen, sondern steigern auch die Investitionssicherheit unserer Anwender."
Anleger zeigen sich trotz positiver Tendenz skeptisch
Trotz des Großauftrages und einer sich langsam aufhellenden Stimmung im Banken-Sektor bleiben die Anleger der CPU Softwarehouse AG noch skeptisch, was die weitere Entwicklung des Unternehmens angeht. Die Aktie rutscht immer tiefer in den Penny-Stock-Bereich und notiert aktuell um rund fünf Prozent leichter bei 0,69 Euro. Diese geringe Bewertung erscheint derzeit nicht gerechtfertigt. Spätestens im März, wenn die CPU ihren Geschäftsbericht und damit die konkreten Umsatz- und Ertragszahlen veröffentlicht, dürfte sich das Potenzial des Unternehmens auch wieder im Aktienkurs niederschlagen.
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