Wird wohl nix mit der Freiheit im Irak..

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neuester Beitrag: 05.12.08 09:09
eröffnet am: 31.07.03 15:28 von: Rheumax Anzahl Beiträge: 1496
neuester Beitrag: 05.12.08 09:09 von: Landgräfin Leser gesamt: 72604
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09.05.04 20:29

51345 Postings, 8809 Tage ecki@Apfelbaumpflanzer

Was hast du denn gemeint (oder auch nicht gemeint) mit diesem Satz? Du wärst aber einer der ganz wenigen, der auf eine nicht möglichst harmlose und begrenzte Verfehlung hofft.

"Aber merkwürdig ist schon, dass der Gefangene links eine Tätowierung hat (oder ist das was anderes?)."

Das las sich einfach als Zweifel an der Echtheit. Das ist doch keine Unterstellung?

Gut, jetzt weißt du das mit dem Edding. Aber aus dem Verhamlosen und Herunterspielen kommst du so nicht heraus. Warum postest du solche Sätze als Zitat gleich hinterher(übersetzt, stimmt das in etwa so?)?

"Diese Typen werden besser behandelt, als sie es verdienen." -> Bezieht sich auf die irakischen Gefägnisinsassen.

Apfelbaumpflanzer, du postest da schon schweren Stoff. Glaubst du das auch? Im weiteren Verlauf wird geschildert, als ob der Gefängnisaufenthalt eher einem 3-Sterne Urlaub gleicht als einer Haftstrafe.

Immer gut zu Essen mit Gemüse und Eiern, Duschen so oft man will, lesen, rauchen alles ok. Die Soldaten immer Korrekt und nett.

Du weißt, dass der Bericht, zu dem du verlinkst den amerikanischen Untersuchungsberichten krass widerspricht, oder?

Also im ernst: "Diese Typen werden besser behandelt, als sie es verdienen." ????

Du hättest es doch echt nicht nötig so was zu posten. Noch dazu, ohne einschränkende Zweifel?

Grüße
ecki  

09.05.04 20:58

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxIKRK hat systematische Folterungen dokumentiert

09. Mai 2004

Bei den bisher bekanntgewordenen Misshandlungen irakischer Gefangener handelt es sich nach mehreren am Wochenende bekanntgewordenen Informationen vermutlich nur um die Spitze eines Eisbergs. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Amnesty International erklärten, sie hätten systematische Misshandlungen durch Koalitionssoldaten in ganz Irak dokumentiert. Nach britischen Medienberichten waren die auf Fotos zu erkennenden Foltermethoden Bestandteil der Soldatenausbildung. Im Zusammenhang mit den Misshandlungen muss sich am 19. Mai erstmals ein US-Militärpolizist vor einem Militärgericht verantworten.

Brigadegeneral Mark Kimmitt erklärte, dem 24-Jährigen werde die Verschwörung zu Misshandlung von Untergebenen und Häftlingen, die Misshandlung der Gefangenen sowie Pflichtversäumnis vorgeworfen. Insgesamt wurde bis Sonntag gegen sieben Soldaten Anklage erhoben.

Amnesty International informierte die britische Regierung nach eigenen Angaben schon im Mai vergangenen Jahres, dass Häftlinge im britisch kontrollierten Basra gefoltert worden seien und mindestens ein Gefangener an den Folgen gestorben sei. Die Regierung habe jedoch nicht reagiert. Ein IKRK-Sprecher sagte dem Fernsehsender Sky, die Organisation habe die US-Regierung schon vor zwölf Monaten auf Folterungen aufmerksam gemacht. 'Insbesondere die Vorbereitung auf Verhöre entsprachen nicht den Genfer Konventionen', sagte er.

Ein Sprecher von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld trat dem Verdacht entgegen, die bekannt gewordenen Demütigungen seien als Verhörmethoden erlaubt gewesen. 'Wir erlauben keine Handlungen oder Verhörtechniken, die grausam sind. Alle zugelassenen Techniken sind im Rahmen des Gesetzes', sagte Bryan Whitman.

Die britische Regierung erklärte, sie sei im Februar erstmals über Gefangenenmisshandlungen informiert worden. Wie ein Sprecher von Premierminister Tony Blair mitteilte, zirkulierte seinerzeit ein Zwischenbericht des IKRK, in dem die Vorwürfe datailliert aufgeführt waren. Mehrere Abgeordnete, darunter der ehemalige Außenminister Robin Cook, drängten auf die Veröffentlichung des Berichts.

Die Zeitung 'The Guardian' berichtete am Samstag unter Berufung auf einen ehemaligen Elite-Soldaten, einige britische und amerikanische Soldaten hätten in ihrer Ausbildung Foltertechniken erlernt, um im Falle einer eigenen Gefangennahme gegen etwaige Misshandlungen resistent zu sein. Das System sei unter dem Namen R2I (Resistance to Interrogation - Widerstand im Verhör) bekannt.

Der neue Kommandeur für die Gefängnisse in Irak verteidigte sich am Samstag gegen Kritik, er habe mit dem umstrittenen Einsatz von Militärpolizisten bei Verhören die Voraussetzung für die Misshandlungen geschaffen. US-Kommandeur Geoffrey Miller machte in Bagdad die inzwischen ausgewechselte Gefängnisleitung für die Folter mitverantwortlich.



Pentagon will Kongressmitgliedern weitere Folterbilder
zeigen

Das Pentagon wird Kongressmitgliedern bislang unter Verschluss gehaltene Folterfotos zeigen, wie der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses, der republikanische Senator John Warner, mitteilte. Wann die Fotos öffentlich gemacht würden, konnte er nicht sagen.

Das Pentagon lehnte im vergangenen Jahr einen Vorschlag ab, einen erfahrenen Juristen in das Gefängnis Abu Ghraib zu schicken. Dazu hatte sich der Jurist und demokratische Kongressabgeordnete Steve Buyer bereit erklärt. Seine Anwesenheit als externer Rechtsexperte hätte die Misshandlungen möglicherweise verhindern können, sagte er der Nachrichtenagentur AP.

(N24.de, AP)
 

09.05.04 21:34

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxUnzählige "Mängel " in Abu Ghraib

 
09. Mai 2004

Bericht: Iraker mit Misshandlungen gefügig gemacht


Ein zusammengewürfelter Haufen von Reservisten, heillos überfordert und frustriert - dieses Bild zeichnet ein Untersuchungsbericht der US-Streitkräfte von der Militärpolizei im Gefängnis Abu Ghraib bei Bagdad. Die Häftlingsaufseher trugen teilweise Zivilkleidung, und alte Freundschaften waren wichtiger als die Kommandostruktur der Militärhierarchie.

Der Untersuchungsbericht von Generalmajor Antonio Taguba zu den Hintergründen der Misshandlungen führt unzählige Mängel auf und kritisiert die für die Leitung von Abu Ghraib zuständige Brigadegeneralin Janis Karpinski. Diese habe ausgerechnet die problematischste Einheit ihrer 800. Militärpolizeibrigade, das 320. Bataillon, damit beauftragt, das Gefängnis zu sichern. Dabei war die Reserveeinheit aus der Nähe von Scranton im US-Staat Pennsylvania in keiner Weise darauf vorbereitet. Auf dem Gefängnisgelände von 112 Hektar wurden rund 7.000 Gefangene festgehalten. Das ist fast zwei Mal so viel, wie bei einem Bataillon von nicht mehr als 500 Soldaten üblich ist.

Aus dem 320. Bataillon waren dem Taguba-Bericht zufolge zahlreiche Fälle von persönlichen Zusammenbrüchen bekannt. Und einzelne Mitglieder des Bataillons waren bereits an Misshandlungen von Häftlingen im Mai vergangenen Jahres im Camp Bucca im Süden Iraks beteiligt gewesen.

Für die Verhöre von Gefangenen kamen spezielle Ermittler der Streitkräfte ins Gefängnis. Militärpolizisten von niedrigem Dienstrang befolgten nach Angaben des Untersuchungsberichts die Bitten von Ermittlern, mit Misshandlungen die Gefangenen gefügig zu machen und so vor den Befragungen "die Bedingungen zu richten".



Die Soldaten hatten kaum Kenntnisse

Die Soldaten hatten kaum Kenntnisse zur Beaufsichtigung von Gefangenen oder von deren Rechten. Einige wenige Soldaten, die in den USA schon in zivilen Gefängnissen gearbeitet hatten, leiteten die anderen an. Immer wieder kam es zu Meutereien und zu Schüssen auf Häftlinge. Mangelnde Disziplin wurde für zahlreiche Ausbruchsversuche verantwortlich gemacht. Auch wurde das Gefängnis von Aufständischen angegriffen, wobei vor allem Gefangene ums Leben kamen.

Eigentlich rechnete die 800. Brigade der Militärpolizei nach der Einnahme von Bagdad im vergangenen Jahr fest damit, bald wieder nach Hause zu kommen. Stattdessen aber erhielt sie den Auftrag, die gesamte Betreuung der irakischen Gefangenen zu übernehmen, mit zwölf Lagern und Gefängnissen im ganzen Land. "Die Moral hat gelitten", heißt es dazu im Taguba-Bericht. Und in den Monaten danach sei nichts dagegen unternommen worden.

Als "äußerst unwirksam" kennzeichnet der Bericht den Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Jerry Phillabaum. Karpinski schickte ihn einmal für zwei Wochen zur Erholung nach Kuwait und ersetzte ihn solange durch einen anderen Oberstleutnant. Ihre Vorgesetzten unterrichtete sie aber nicht davon. "So etwas ist in meiner Militärkarriere ohne Beispiel", schrieb Taguba.

Golfkriegsveteranin Karpinski, im Zivilberuf Unternehmensberaterin, übernahm die Brigade im Juni vergangenen Jahres. Inzwischen wie die meisten Angehörigen der 800. Brigade wieder in den USA, kritisierte die Offizierin, dass sie "wenig oder keine Unterstützung" von der Besatzungsverwaltung erhalten habe. Sie beschwert sich in einer E-Mail, dass sie jetzt als Sündenbock herhalten solle und meint: "Der Taguba-Bericht ist in vieler Hinsicht fehlerhaft."

(N24.de, AP)
 

10.05.04 08:57
"Das las sich einfach als Zweifel an der Echtheit. Das ist doch keine Unterstellung?"

Sach ich doch. Zweifel an der Echtheit DIESES Bildes, sonst nichts (darf man das nicht?). Hab' ich doch geschrieben...Wie oft muss ich das noch?

Die Unterstellung bezog sich eindeutig zitiert auf "Du hoffst wohl ...". Deutlicher kann ich's nicht mehr schreiben.

"Aber aus dem Verhamlosen und Herunterspielen kommst du so nicht heraus."

Wenn du mein Post gelesen hättest, hättest du verstanden, dass ich das gerade nicht tue. Nochmal: es gibt echte Bilder und unechte. (Ausführungen dazu weiter oben).

"Du weißt, dass der Bericht, zu dem du verlinkst den amerikanischen Untersuchungsberichten krass widerspricht, oder?"

1. gehe ich davon aus, dass du also jeden Artikel, den du hier reinkopierst voll Satz für Satz unterstützt? Ich habe einige Aussagen aus Sicht eines irakischen Arztes gebracht. Was tatsächlich passierte weisst weder du noch ich. Dessen Meinung, wie man wen auch immer behandeln soll, habe ich gebracht, um auch andere Sichtweisen zu bringen.

2. Wenn deine intellektuellen Fähigkeiten nicht ausreichen (was ich nicht glaube), die Aussage des Arztes mit dem was die Amerikaner sagen, unter einen Hut zu bringen, bin ich froh, dass ich nie vor dir als Richter vor Gericht sitzen muss.



Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

10.05.04 09:04

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxLizenz zum Foltern

Rüdiger Göbel
 
Lizenz zum Foltern
 
Rumsfeld erlaubte systematische Mißhandlungen. Bundesaußenminister Fischer: USA bleiben Verbündete
 
Das Foltern von Gefangenen in US-amerikanischem Militärgewahrsam ist von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld persönlich erlaubt worden. Wie die Washington Post am Wochenende berichtete, ließ das Pentagon im April vergangenen Jahres besondere »Verhörmethoden« wie Schlafentzug für Häftlinge auf dem US-Militärstützpunkt Guantánamo auf Kuba zu. Gefangene seien dort zudem mit Kälte- und Hitzebehandlung sowie lauter Musik und grellem Licht malträtiert worden. Insgesamt etwa 20 Foltermethoden wurden demnach auf höchster Ebene im Verteidigungs- und Justizministerium gebilligt. Für einige sei die Genehmigung von Rumsfeld erforderlich gewesen.

Das Erniedrigen und Quälen von Gefangenen war offensichtlich auch in Afghanistan und im Irak die Regel. Während die politische Führung in Washington weiter an der Version festhält, einzelne Soldaten hätten sich im Irak an einigen Gefangenen vergangen, geht das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) davon aus, daß im gesamten Besatzungsgebiet – bei US-Amerikanern wie Briten – systematisch gefoltert wurde. Bei den bekanntgewordenen Mißhandlungen von Gefangenen handele es sich nicht um isolierte Fälle, sondern um systematische Aktionen, erklärte das IKRK in Genf. Die Quälerei von Gefangenen durch Besatzungstruppen beschränkt sich den Angaben zufolge auch nicht auf das Gefängnis von Abu Ghraib. Ähnliche Vorwürfe erhob die US-amerikanische Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Amnesty International warf der US-Regierung vor, »Kriegsverbrechen« begangen zu haben. Im Irak und in Afghanistan seien Gefangene regelmäßig mißhandelt worden. Die Verantwortlichen müßten »ungeachtet ihrer Position oder ihres Ranges« bestraft werden, forderte die Menschenrechtsorganisation in einem offenen Brief an US-Präsident George W. Bush.

Am Wochenende kritisierte auch Bundesaußenminister Joseph Fischer erstmals die Folter irakischer Gefangener. Die Bilder von den Mißhandlungen seien »entsetzlich und abstoßend«, sagte er dem Spiegel. Am heutigen Montag fliegt Fischer zu einem mehrtägigen Besuch in die USA. Ob er die Menschenrechtsverletzungen bei seinen Gesprächen mit dortigen Regierungsmitgliedern offensiv ansprechen wird, ließ er offen. Allzu laute Kritiker stellte der grüne Minister vorsorglich schon einmal in die antiamerikanische Ecke. Auf dem Grünen-Länderrat in Berlin warnte er am Samstag vor einer USA-kritischen »klammheimlichen Freude« über die bekanntgewordenen Demütigungen von Gefangenen. Die USA und Europa seien enge Bündnispartner und wollten dies auch bleiben. Nur so seien Frieden und Stabilität in der Welt zu gewährleisten, erklärte Fischer.

Seine Kollegen in der Schweiz zeigten sich engagierter und selbstbewußter. Nach den Folterberichten aus dem Irak bestellte das Außenministerium in Bern die Botschafter der USA und Großbritanniens ein. Das Vorgehen stelle eine Verletzung der Genfer Konventionen dar, erklärte man dort den Diplomaten.

Dabei wären auch in Deutschland Konsequenzen naheliegend: Für Folter und Verhöre im Irak ist der militärische Geheimdienst der US-Armee verantwortlich. Dies bekräftigte am Wochenende eine US-Militärpolizistin, die auf zahlreichen Folterbildern zu sehen und jetzt angeklagt ist. Sie habe im Gefängnis Abu Ghraib auf direkte Anweisung des Militärgeheimdienstes gehandelt, schrieb Sabrina Harman der Washington Post. Aufgabe der Militärpolizei sei es gewesen, zum Verhör bestimmte Gefangene »wach zu halten, ihnen die Hölle zu bereiten, um sie zum Sprechen zu bringen«. In Abu Ghraib war die 205. Brigade des Militärischen Geheimdienstes eingesetzt. Ihr Sitz befindet sich auf der US-Airbase im hessischen Wiesbaden-Erbenheim. Rund 850 Soldaten und Zivilangestellte sind dort stationiert. Die mutmaßlichen Folterer sind mittlerweile zum Großteil wieder zurück aus dem Irak. Im Gegensatz zu mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrechern halten es die deutschen Behörden allerdings nicht für nötig, tätig zu werden.

Auch Pentagon-Chef Rumsfeld muß um seinen Posten nicht fürchten. Der US-Verteidigungsminister könne sich der »stärkstmöglichen Unterstützung« von Präsident Bush gewiß sein, sagte dessen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice der New York Times. Rumsfeld mache einen »guten Job« in einer Zeit der größten Herausforderungen der amerikanischen Geschichte. Rumsfeld hatte am Freitag vor dem Streitkräfteausschuß des Senats die politische Verantwortung für die Folter übernommen. Er entschuldigte sich bei den Opfern und versprach Entschädigungen. Gleichzeitig bereitete der 71jährige den Kongreß und die US-amerikanische Öffentlichkeit auf weitere Enthüllungen vor.

Die jetzigen Untersuchungen könnten auch Fälle von Mord und Vergewaltigungen ans Licht bringen, sagte der republikanische Senator Lindsey Graham nach der sechsstündigen Anhörung Rumsfelds. »Wir sprechen nicht nur davon, daß Menschen erniedrigt wurden. Wir sprechen hier über Vergewaltigung und Mord und schwere Anschuldigungen.« US-Präsident Bush bekräftigte unterdessen in seiner wöchentlichen Radioansprache, der Einsatz amerikanischer Soldaten werde noch einige Zeit dauern. Die Regierung habe nicht die Absicht, den Irak Dieben und Mördern auszuliefern.
 
 

10.05.04 09:11

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxBush-Stab im Sog der Folter-Affäre


Immer neue Details im Skandal um die Misshandlung irakischer Gefangener kommen ans Licht. Nach einem Bericht des Fernseh-Magazins "Spiegel TV" waren US-Außenminister Colin Powell, Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz seit Januar über die Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten im Gefängnis Abu Ghraib informiert. Sie seien von dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jakob Kellenberger, bei einem Treffen in Washington persönlich auf die Missstände hingewiesen worden, sagte IKRK-Sprecherin Nada Dumani.

Auch General Karpinski von der Gefängnisverwaltung in Abu Ghraib sei informiert worden, sagte die Sprecherin dem TV-Magazin weiter. Im Februar sei ein entsprechender Bericht an den US-Zivilverwalter in Irak, Paul Bremer, sowie an den Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte, Ricardo Sanchez, übergeben worden.



Blair entschuldigt sich

Der britische Premierminister Tony Blair hat sich für Misshandlungen irakischer Gefangener entschuldigt. Ein derartiges Verhalten britischer Soldaten sei "vollkommen inakzeptabel", sagte Blair im französischen Fernsehen. Unterdessen räumte das Verteidigungsministerium in London ein, es ermittle bereits seit vergangenem Jahr zu den Missbrauchsvorwürfen. Verteidigungsminister Geoff Hoon soll am Montag vor dem britischen Unterhaus zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

"Wir entschuldigen uns bei jedem, der von einem unserer Soldaten misshandelt wurde», sagte Blair am Sonntagabend während eines Besuchs in Paris. Die Verantwortlichen würden entsprechend der Militärregeln bestraft. Das Fehlverhalten entspreche nicht dem Verhalten der Mehrheit der britischen Soldaten, fügte Blair hinzu. Aus Blairs Büro hieß es, die Entschuldigung des Premierministers dürfe nicht als Eingeständnis gewertet werden, dass alle Anschuldigungen zutreffend seien.


Seit wann wusste London von den Misshandlungen?

Zuvor hatte die Regierung in London eingeräumt, sie habe im Februar einen Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz erhalten, in dem die Misshandlungsvorwürfe dargelegt worden seien. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte dagegen, sie habe die britische Regierung bereits im Mai vergangenen Jahres darüber informiert, dass Häftlinge in Basra gefoltert worden seien. Mindestens ein Gefangener sei an den Folgen gestorben. Die Regierung habe bislang jedoch nicht reagiert.

Seit wann das britische Verteidigungsministerium zu den Vorwürfen ermittelt, sagte eine Sprecherin nicht. Der frühere britische Gesandte in Bagdad, Jeremy Greenstock, sagte, die britischen Verantwortlichen hätten nichts von den Misshandlungen gewusst. "Wir waren nicht darin verwickelt und wussten nichts über die Verhörmethoden oder allgemein den Umgang mit den Menschen", sagte Greenstock der Zeitung "Daily Telegraph" (Montagsausgabe). Er habe das Abu-Ghraib-Gefängnis besucht, aber dort keine Fälle von Missbrauch gesehen.

Britische Verantwortliche hätten sich zwar Sorgen um die schleppenden Verfahren in den Koalitionsgefängnissen gemacht, sagte Greenstock weiter. Aber die Verhöre seien Sache von Armee und Geheimdiensten gewesen und nicht in den gemeinsamen Sitzungen der US-geführten Zivilverwaltung besprochen worden. Greenstock fügte hinzu, die USA machten mit ihrer personellen und finanziellen Stärke "95 Prozent" der Koalition aus, während die Briten nur "fünf Prozent" darstellten.


Ex-Offizier: Folter-Methoden hatten "System"

Unterdessen kamen weitere Details an die Öffentlichkeit: Das US-Magazin "New Yorker" veröffentlichte ein bislang unbekanntes Foto eines nackten und verängstigten irakischen Gefangenen, der von zwei Schäferhunden in Schach gehalten wird. Die US-Zeitschrift "Time" zitierte mehrere irakische Ex-Gefangene, die von Misshandlungen im Gefängnis Abu Ghraib berichten. Einer von ihnen erkannte sich auf mehreren Missbrauchsfotos wieder.

Ein ehemaliger Offizier der britischen Armee-Spezialeinheit Special Boat Squadron (SBS) hatte die bekannt gewordenen Misshandlungen am Wochenende als systematisch bezeichnet. Die von britischen und US-Soldaten angewandten Techniken entsprächen weitgehend einer Vorgehensweise, die bei der SBS und der Schwestereinheit SAS gelehrt werde, sagte er dem "Guardian". Zu den Methoden gehörten sexuelle Misshandlungen, systematischer Schlafentzug, der Verlust des Zeitgefühls, der Entzug von Wärme, Essen und Getränken sowie die persönliche Entwürdigung.


Erster öffentlicher Prozess in Bagdad

Der US-Soldat Jeremy Sivits soll wegen Gefangenenmisshandlung am 19. Mai öffentlich vor ein Kriegsgericht in Bagdad gestellt werden. Ihm drohe die unehrenhafte Entlassung aus der Armee, sagte US-Armeesprecher Mark Kimmitt am Sonntag.

(N24.de, AFP, AP)
 

10.05.04 09:22

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxBlair sagt "sorry"


| 10.05.04 |

Nach George W. Bush hat sich nun auch Tony Blair für Misshandlungen irakischer Gefangener entschuldigt – doch der Druck auf den britischen Premier wächst.  
   

Ein derartiges Verhalten britischer Soldaten sei „vollkommen inakzeptabel", sagte Blair am Sonntagabend während eines Besuchs in Paris im französischen Fernsehen. „Wir entschuldigen uns bei jedem, der von einem unserer Soldaten misshandelt wurde.“ Die Verantwortlichen würden entsprechend der Militärregeln bestraft. Zugleich betonte Blair, die meisten britischen Soldaten verhielten sich korrekt. „Die Taten einiger weniger Leute ... sollten nicht von der Arbeit ablenken, die die große Mehrheit leistet.“

Zuvor hatte die Regierung in London eingeräumt, sie habe im Februar einen Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz erhalten, in dem die Misshandlungsvorwürfe dargelegt worden seien. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte dagegen, sie habe die britische Regierung bereits im Mai vergangenen Jahres darüber informiert, dass Häftlinge in Basra gefoltert worden seien. Mindestens ein Gefangener sei an den Folgen gestorben. Die Regierung habe jedoch nicht reagiert.

Aus Blairs Büro hieß es, die Entschuldigung des Premierministers dürfe nicht als Eingeständnis gewertet werden, dass alle Anschuldigungen zutreffend seien. Ein Sprecher sagte: „Wenn ein irakischer Gefangener von britischen Soldaten misshandelt wurde, dann ist der Premierminister selbstverständlich der Ansicht, dass es richtig ist, sich für solch unannehmbares Verhalten zu entschuldigen, und dass die Verantwortlichen bestraft werden sollten.“

Vertreter aller Parteien hatten am Sonntag nachdrücklich Auskunft darüber gefordert, was die Regierung seit Bekanntwerden der Folter- und Misshandlungsvorwürfe konkret unternommen habe. Verteidigungsminister Geoff Hoon kündigte dazu für heute eine Erklärung vor dem Parlament an.

Zungen lösen durch Folter

Offenbar ist das Fotografieren von Häftlingen in Irak nicht zufällig geschehen, sondern war Teil eines entmenschlichenden Verhörprozesses. Diesen Vorwurf machte Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh in der neuesten Ausgabe des „New Yorker“.

Das Blatt veröffentlichte am Sonntag auch ein neues Foto, auf dem ein nackter irakischer Gefangener von einem Militärhund bedroht wird. Der Gefangene hat blutende Wunden.

Nach Angaben des Blattes soll auf anderen bislang noch nicht veröffentlichten Aufnahmen zu sehen sein, wie ein Gefangener fast zu Tode geprügelt, eine inhaftierte Frau sexuell missbraucht wird und wie „unangemessene Handlungen“ mit einer Leiche ausgeführt werden. Mindestens ein Häftling soll an den Folgen des Verhörs gestorben sein.

Der „New Yorker“ hatte als erstes amerikanische Medium aus dem als geheim eingestuften Armee-internen Untersuchungsbericht von US-General Antonio Taguba zitiert. Danach sollen Aufklärungsoffiziere und Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA die Militärpolizisten aufgefordert haben, physisch und psychologisch vorteilhafte Voraussetzungen für Verhöre von Zeugen zu schaffen. Taguba zeichne ein Bild von dem Militärgefängnis, in dem Militärvorschriften und die Genfer Konventionen routinemäßig verletzt worden seien, so das Blatt.

Misshandlungen mit System

Die Zeitung „The Guardian“ berichtete unter Berufung auf einen ehemaligen Elite-Soldaten, einige britische und amerikanische Truppen lernten in ihrer Ausbildung die entsprechenden Techniken, um im Falle einer eigenen Gefangennahme gegen etwaige Misshandlungen resistent zu sein. Das System sei unter dem Namen R2I (Resistance to Interrogation – Widerstand im Verhör) bekannt.

Die Zeitung berichtete, die speziellen Techniken seien offenbar planlos und ohne Wissen um die Konsequenzen bei irakischen Gefangenen angewendet worden. Zu den Praktiken gehören demnach neben dem Zwang, lange Zeit nackt zu bleiben, auch das Überstülpen von Kapuzen, Schlafentzug sowie das Vorenthalten von Wärme, Wasser und Nahrung.


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@ z.B. Apfelbaumpflanzer:

Gestern auf ntv die Runde mit Scholl-Latour gesehen oder den Filmbericht von Spiegel-TV
aus dem belagerten Falludscha?

 

10.05.04 09:29

51345 Postings, 8809 Tage ecki@Apfelbaumpflanzer

letzte Woche schriebst du noch sinngemäß: "Ihr glaubt doch selber nicht, dass solche Methoden von oben angeordnet sind." Oder erinnere ich das falsch?

Was meinst du jetzt? Sowohl Ausbildungsstand bei Spezialeinheiten, als auch angeordnet aus dem Pentagon.

Kann die US-Regierung überhaupt irgendetwas tun, was für dich einen Grund ergäbe personelle Konsquenzen auf höchster Ebene zu ziehen?

@Rheumax,
ich nicht.
Was wurde gezeigt, behauptet, erläutert?

Grüße
ecki  

10.05.04 09:47

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxNun, Scholl-Latour hat sehr deutliche

Kritik an der amerikanischen Dummheit und Arroganz geübt, den Sadr praktisch für vogelfrei zu erklären und mehrfach angebotene Verhandlungen abzulehnen.
Das hat ihm enormen Zulauf verschafft und gemäßigte Führer wie Sistani geschwächt.

Das andere war ein Bericht eines französischen Kamerateams aus Falludscha, der belegte, dass die Amis dort wirklich auf alles geballert haben, was sich bewegte.
Auf mit Sondersignal, deutlich gekennzeichnet und im Schritttempo fahrende Krankenwagen wie auf fähnchenschwenkende Zivilisten.
Muss wirklich "ein Traum für Scharfschützen" gewesen sein.
Zum Ende wurde das Journalistenteam von den Amis aufgegriffen und misshandelt.  

10.05.04 10:01

51345 Postings, 8809 Tage eckiZum Glück kann es ja per Definition keine

amerikanischen Kriegsverbrecher geben.

Apfelbaumpflanzer kann dir zügig die richtigen links reinstellen.


Auch ob das hier ein US-Fan ist, oder ob er nur versucht nicht erschossen zu werden, bleibt offen.

Bekanntlich waren unsere Hammer- und Sichelschwenkenden Geschwister im östlichen Landesteil auch nicht unbedingt Anhänger des Systems....

Grüße
ecki  

10.05.04 10:25

4971 Postings, 8767 Tage Apfelbaumpflanzerecki #833

Solange du mir eine Unterstellung nach der anderen unterschiebst, sehe ich keinen Sinn darin, mit dir zu "diskutieren".

Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

10.05.04 10:37

51345 Postings, 8809 Tage eckiKlar ziehst du zurück.

Oder stell halt mal eine Liste der amerikanischen Kriegsverbrecher rein?

Die USA istder Staat auf der Welt, der am meisten Kriege führt, aber internationale Rechtsprechung nicht anerkennt, wenn es um ihn selbst geht. Neulich hast du noch die entsprechenden links reingestellt. Es sind alle notwendigen Mittel erlaubt eine Anklage gegen Kriegsverbrechen von US-Amerikanern zu verhindern.

Hat sich seither etwa was geändert? Denkst du, dass die Soldaten, die auf gekennzeichnete Sanitätsfahrzeuge geschossen haben, angeklagt oder gar verurteilt werden?

Ich denke nicht, aber vielleicht kann mich die USA ja eines besseren belehren.

Oder meintest du das mit Unterstellung bezüglich der wahren Meinung von Fähnchenschwenkern?

Grüße
ecki  

10.05.04 10:45
Jetzt musst du dich entscheiden:

Entweder wir diskutieren vernünftig - ohne Unterstellungen und Worte-im-Mund-herumdrehen, oder du kannst den Thread alleine haben.

Zu einer Diskussion gehört, dass man versucht, den anderen zu verstehen (auch wenn man anderer Meinung ist); wenn dir daran nicht gelegen ist, ist mir das Wurscht. Wenn's nur ums Abkotzen geht, bitte, das steht dir frei.

Ich muss mir das nicht antun.

Ich fass' es nicht:
"internationale Rechtsprechung nicht anerkennt, wenn es um ihn selbst geht"

Wie oft habe ich versucht, das zu erklären? (Die US-Argumente, die nicht so einfach von der Hand zu weisen sind). War es jedesmal umsonst? Warum fängt's dann immer wieder von vorne an?

Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

10.05.04 10:49

2184 Postings, 8452 Tage boomerAbkotzen

im Internet ist das Hobby dieser Spinner.
Welche persönlichen Probleme bewegt sie?
Fiananzielle, berufliche, partnerschaftliche oder?

Grüezi
boomer  

10.05.04 10:53

7336 Postings, 7879 Tage 54reabhabt doch etwas verständnis.

ecki glaubt ein guter mensch zu sein und uns alle missionieren zu müssen. bekanntlich sind missionare kaum argumenten zugänglich. kennen wir doch sehr gut von unseren kirchen.

*gg*  

10.05.04 11:01

51345 Postings, 8809 Tage eckiDu weichst immer nur aus.

Oben stehen einige Fakten, zweifelst du die an?

Wer führte die letzten Jahrzehnte die meisten Kriege?

Erkennt die USA eine internationale Gerichtsbarkeit an, Ja oder nein? (Kim Il yong und Hussein und ein paar andere haben/hatten auch Argumente dies nicht anzuerkennen, ich frage, ob die USA es tun)

Haben sich die USA schon mal vorab alle notwendigen Mittel genehmigt um eine Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen einen der ihren zu verhindern?

Werden US-Soldaten, nachdem sie nicht nach internationalen Maßstäben angeklagt werden können, von den eigenen Leuten verurteilt?

Klare Fragen, die Antworten tust du dir nicht an.

Die USA hat sich noch selten zu den Schattenseiten ihrer Geschichte bekannt. Ist für keine Nation einfach.

Denk mal an Lindberghs Tagebuch:
http://www.ariva.de/board/195040/...earch_full=Lindbergh&jump=1493078

Hat sowas Konsequenzen? Ausser der, dass du dir das nicht antun musst? Ich bin im Ausland auch schon als Nazi behandelt worden, obwohl ich fast 20 Jahre nach Kriegsende geboren wurde.

Grüße
ecki  

10.05.04 11:10

4971 Postings, 8767 Tage Apfelbaumpflanzerich weiche nicht aus

ich habe nur keine Lust zum x-ten mal dieselben Themen durchzukauen.
Ich kenne deine Meinung, ich verstehe deine Argumente.

Du kennst meine Meinung und verstehst meine Argumente nicht.
Ich sehe nicht, weshalb ich dann meine Argumente (oder manchmal auch Argumente anderer, die nicht mal den meinen entsprechen) zwanzig mal wiederholen sollte.



Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

10.05.04 11:12

2184 Postings, 8452 Tage boomerSachlich ist gegen diese Kritik

nichts einzuwenden:

- Im Nachkriegs-Irak hat die US-Führung versagt.
- In den dadurch gegebenen Freiräumen wurden Soldaten
  zu Verbrechern.
- Diese Verbrecher müssen hart bestraft werden.
- Dieses Phänomen gab es in jedem Krieg.
  Es ist wohl ein Bestandteil des menschlichen Wesens,
  ob deutsche, japanische oder russische Kriegsverbrecher.
- Wer Offizier war und sich mit dem "Wesen des Krieges"
  beschäftigt hat, weiss das.
- Die fanatisierten Moslemrebellen repräsentieren nicht das
  gesamte irakische Volk.
- Sie wollen befreit werden, aber hassen ihre Befreier.
- Also werden sie bekämpft. Leider werden, wie immer,
  auch Unschuldige dabei zu Opfern.
  Wieder typisch für Krieg, der an sich ein Verbrechen
  darstellt.
- Ohne den Ordungsfaktor USA wäre die Welt ein Chaos, da
  die UNO immer versagt hat.
- Wer aktiv wird, macht zwangsläufig auch Fehler.

Grüezi
boomer
 

10.05.04 12:06

7336 Postings, 7879 Tage 54reabNachricht ist nicht neu.

Sie ist schon vom Wochenende. Aber einige vergessen respektive überlesen gerne alles was Ihren Missionsauftrag stören könnte.


Irak

US-Militär lädt Medien zu Folter-Prozess ein

Angesichts der weltweiten Empörung über die Misshandlungen irakischer Gefangener durch Amerikaner hat das US-Militär sich zu ungewöhnlichen Maßnahmen durchgerungen: Der erste Prozess gegen einen der beschuldigten Soldaten wird öffentlich stattfinden.

  -->
 
        

Insbesondere die arabischen Medien seien eingeladen, das Gerichtsverfahren zu beobachten, berichtet die New York Times.

Der 24-jährige Militärpolizist Jeremy S. aus Pennsylvania muss sich ab dem 19. Mai vor Gericht dem Vorwurf stellen, er habe sich im Gefängnis Abu Ghraib an Folterungen beteiligt. Er gilt als einer der Fotografen, die die Bilder von den Misshandlungen aufgenommen haben. Außer ihm soll weiteren sechs Soldaten der Prozess gemacht werden.

„Wir wollen nichts verstecken“, erklärte der stellvertretende Kommandeur der US-Truppen in Irak, Mark Kimmit. Das US-Militär hofft offenbar, den Schaden, den die Bilder der gedemütigten und misshandelten Iraker dem Ansehen der USA zugefügt haben, zu begrenzen, in dem die Medien nun verbreiten, wie konsequent die Amerikaner die Vergehen ahnden werden.

S. wird beschuldigt, Häftlinge misshandelt und sich zur Misshandlung verschworen zu haben. Nach Informationen der New York Times wird erwartet, dass er gegen seine Kameraden aussagen wird, um die Härte des Urteils gegen ihn selbst zu mindern.

Die schwersten Strafen, mit denen S. rechnen muss, sind etwa ein Jahr Haft, eine Degradierung und eventuell eine unehrenhafte Entlassung.

Ob die arabische Welt sich mit solchen Urteilen gegen die direkt beteiligten Soldaten beschwichtigen lassen wird, bleibt allerdings fraglich.

(sueddeutsche.de)

 

10.05.04 13:27

95441 Postings, 8609 Tage Happy EndDas ist Demokratie

10.05.04 14:03

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxIran: Dokumente zeigen noch schlimmere Folter



Teheran - Iran ist nach eigenen Angaben im Besitz von Dokumenten, die noch wesentlich schlimmere Gefangenenmisshandlungen belegen als bisher bekannt. "Wir haben Dokumente erhalten, die zeigen, dass diese Art von Praktiken länger verbreitet und schlimmer waren, als es bisher gezeigt wurde", sagte ein Sprecher der Revolutionären Garden am Montag der studentischen Nachrichtenagentur Isna. Iran werde diese "sehr viel schockierenderen" Unterlagen bald veröffentlichen, sagte Sprecher Massud Dschasajeri. Dann könne US-Präsident George W. Bush "seine Schuld nicht mehr auf ein paar Soldaten abwälzen". (AFP)

10.05.04, 13:40 Uhr  

10.05.04 14:09

8215 Postings, 8492 Tage SahneWenn sie die hätten

hätten wir sie schon lange gesehen, oder müssen die erst im Labor überarbeitet werden?  

10.05.04 14:26

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxNach hier weit verbreiteter Ansicht

verharren die verbohrten Muslime irgendwo zwischen Steinzeit und Mittelalter.
Beim Fälschen von Beweisen haben sich vor nicht allzu langer Zeit hingegen Vertreter unserer modernen westlichen Welt als unfähig erwiesen.

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Explosion der Gewalt jetzt auch in Bagdad (AFP)  
 
10. Mai 2004

Iraker eröffnen Jagd auf Soldaten

Kopfgeld als Rache für Folter-Methoden


In weiten Teilen des Iraks haben Aufständische die Koalitionstruppen unter Feuer genommen. In der Hauptstadt Bagdad ereigneten sich in der Nacht zum Montag mehrere schwere Explosionen. Wie Augenzeugen berichteten, überflogen zudem offenbar US-Kampfflugzeuge die irakische Hauptstadt. Seit dem Beginn der Besatzung Iraks im April vergangenen Jahres hatte die US-Armee mehrmals nachts einzelne Ziele in Bagdad angegriffen.

Bei der Explosion einer Bombe vor dem Four-Seasons-Hotel in Bagdad wurden am Sonntagabend zwei Briten und zwei Iraker verletzt. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich die Explosion in der Bar des von Ausländern besuchten Hotels. Das britische Außenministerium hatte von mindestens sechs oder sieben verletzten Briten gesprochen.



Straßenschlachten in Sadr-City

Zuvor war es zu schweren Gefechten zwischen US-Truppen und Kämpfern von Schiitenführer Muktada el Sadr gekommen. Zu den schwersten Auseinandersetzungen kam es im Bagdader Elendsviertel Sadr-City. Die Aufständischen griffen Polizeistationen an und errichteten Straßensperren, wie US-Brigadegeneral Mark Kimmitt sagte. US-Truppen rückten an und töteten 16 der Rebellen. Zur gleichen Zeit griffen Bewaffnete einen US-Konvoi im Westen der Stadt an. Beim anschließenden Gefecht wurden nach Angaben Kimmitts drei irakische Polizisten, zwei Zivilpersonen und ein Angreifer getötet.


Kopfgeld auf Soldaten

Erstmals stießen die US-Streitkräfte am Sonntag mit Panzern ins Stadtzentrum der heiligen Stadt Kufa vor. 500 Meter vor der zentralen Moschee wurden sie von der Mahdi-Miliz Sadrs gestoppt. Ein Gefolgsmann des radikalen Mullahs setzte Kopfgelder für die Tötung und Gefangennahme von Soldaten aus und begründete dies mit den Folterungen irakischer Häftlinge.


Kampfflugzeuge über Falludscha

Die irakische Widerstandshochburg Falludscha wurde am Montag von mehreren schweren Explosionen erschüttert. Unmittelbar nach den Detonationen überflogen Hubschrauber und AC-130-Kampfflugzeuge der US-Armee die westlich von Bagdad gelegene Stadt. Ein AFP-Korrespondent berichtet auch von schwerem Maschinengewehrfeuer. Die Schüsse waren zu hören, nachdem eine gemeinsame US-irakische Patrouille erstmals durch die Stadt gefahren war. Der aus mehr als einem Dutzend Panzern sowie Fahrzeugen der irakischen Sicherheitskräfte bestehende Konvoi drehte eine Runde durch die Stadt, die im April Schauplatz blutiger Kämpfe mit sunnitischen Aufständischen war. Seit einem Abkommen zwischen US-Armee und den Aufständischen hatten nur die irakische Polizei und die von der US-Armee eingesetzte irakische Falludscha-Brigade, eine paramilitärische Einheit von ehemaligen Angehörigen der irakischen Armee, in der Stadt patrouilliert.


Erstmals Ausländer in Kirkuk erschossen

In der nordirakischen Stadt Kirkuk sind ein Neuseeländer und ein Südafrikaner sowie ein Iraker getötet worden. Mindestens fünf bewaffnete Angreifer hätten die drei Männer am Montagmorgen vor deren Haus erschossen, teilte ein Polizeisprecher mit. Die drei getöteten Männer hätten für eine irakische Baufirma gearbeitet. Es handelte sich um den ersten Angriff auf ausländische Zivilisten in der rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Ölstadt.


USA: Nato-Einsatz auch ohne Deutsche

Die US-Regierung dringt weiter auf einen Nato-Einsatz in Irak, sucht aber einen Konsens mit ehemaligen Kriegsgegnern wie Deutschland. "Wichtig ist, dass vom Nato-Gipfel in Istanbul ein Signal der politischen Einheit ausgeht, wenn es um einen möglichen Nato-Einsatz geht. Aber wir respektieren sehr wohl, wenn einige unserer Partner nicht selbst an Missionen teilnehmen wollen", sagte Nicholas Burns, US-Botschafter bei der Nato, dem Handelsblatt (Montagausgabe). Es sei auch "praktisch nicht notwendig, dass an einem Nato-Hauptquartier deutsche Offiziere beteiligt sein müssten".

Burns wies Warnungen zurück, dass auch Nato-Truppen als Besatzer angesehen würden. "Die psychologische Situation im Irak wird sich völlig geändert haben" - etwa, weil es eine UN-Resolution, eine führende Rolle der UN und eine eigene irakische Regierung geben würde.

(N24.de, AFP, AP)



 

10.05.04 14:27

51345 Postings, 8809 Tage ecki@Sahne, Geheimdienst ist immer ein

schwieriges Geschäft. Und wenn die Dokumente haben, haben die auch einen Zuträger.

Schon mal was von Quellenschutz gehört? Aber klar, Dokumente die vom Iran veröffentlicht werden, werden sehr misstrauisch zu betrachten sein. Aber legst du deine Hand ins Feuer, dass sie bestimmt gefälscht sind? Rumsfeld selbst sagte, dass die richtig schlimmen Fotos noch nicht veröffentlicht seien.

Grüße
ecki  

10.05.04 15:41

8584 Postings, 8514 Tage RheumaxAlso ist das noch "harmlos":

Folter-Skandal: Auch London in Bedrängnis
 
Nackt aufeinandergestapelt: Einer der gepeinigten Iraker meldet sich jetzt zu Wort.

London/Bagdad - Der Skandal um die Misshandlungen irakischer Gefangener bringt nach der US-Regierung nun auch die britische Regierung in Bedrängnis. Der britische Premierminister Tony Blair entschuldigte sich im französischen TV für die "inakzeptablen" Misshandlungen durch britische Soldaten. Verteidigungsminister Geoff Hoon muss heute vor dem britischen Unterhaus zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

Amnesty: Briten wussten seit einem Jahr Bescheid

Laut Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) war die britische Regierung bereits im Mai 2003 über den Missbrauch irakischer Häftlinge informiert. Der frühere britische Gesandte in Bagdad, Jeremy Greenstock, streitet die Vorwürfe ab: "Wir waren nicht darin verwickelt und wussten nichts über die Verhörmethoden oder allgemein den Umgang mit den Menschen."

US-Minister seit Januar informiert?

Nach einem Bericht des Fernseh-Magazins "Spiegel TV" waren US-Außenminister Colin Powell, Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz seit Januar über die Misshandlungen informiert. Sie seien von dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bei einem Treffen in Washington persönlich auf die Missstände hingewiesen worden, sagte eine IKRK-Sprecherin.

Gefolterte erzählen

Unterdessen kamen weitere Details an die Öffentlichkeit: Das US-Magazin "New Yorker" veröffentlichte ein bislang unbekanntes Foto eines nackten und verängstigten irakischen Gefangenen, der von zwei Schäferhunden in Schach gehalten wird. Die US-Zeitschrift "Time" zitierte mehrere irakische Ex-Gefangene, die von Misshandlungen im Gefängnis Abu Ghraib berichten.

Schockierende Details

Einer von ihnen erkannte sich auf mehreren Missbrauchsfotos wieder. Er sei der nackte Häftling mit einem Sack über dem Kopf, auf dessen Genitalien eine US-Soldatin mit dem Finger zeigt, sagte Haider Sabbar Abed el Abbadi. Er sei auch auf dem Foto abgebildet, das aufeinandergestapelte nackte Gefangene zeigt. Ein anderes Foto zeige ihn zusammen mit einem nackten Mithäftling, der vor ihm niederknie, berichtete der Ex-Gefangene weiter. Jemand habe seinen Penis in den Mund genommen. Als die Soldaten ihm den Sack vom Kopf nahmen, habe er seinen Freund erkannt. Währenddessen seien Fotos gemacht worden. Er sei insgesamt neun Monate in Haft gewesen, sei aber in der kein einziges Mal verhört worden.
 

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