So ganz verstehst du das ganze dann nicht was bei den Solaris so abgeht.
Nr. 1: Jinko will laut Q3-Guidance nicht 800 bis 850 MW verkaufen, sondern 650 bis 680 MW !! ("which includes 650MW to 680MW module shipments to third parties"). Das impliziert einen Q3-Umsatz von um die 440 Mio. $. Also etwa 10% höher wie in Q2. Bei einer weiter leicht fallenden Bruttomarge wie ich es annehme von knapp 1% und zwangsläufig höheren operativen Kosten (Q3e: 53 Mio. $/Q2: 48 Mio. $) läuft das am Ende auf einen operativen Gewinn von 44 Mio. $ heraus (Q2: 40,6 Mio. $), was dann am Ende mit den 11 Mio. $ an Zinsen und einer Steuerquote von 17% ein EPS von um die 0,75 $ bedeuten würde. Nach dem 1.Halbjahr liegt das EPS von Jinko gerade mal bei 0,44 $ (Q1: - 0,20 $/Q2: 0,64 $)!! Ist dann schon ein sehr weiter Weg, dass Jinko noch an ein 2014er EPS von 3 $ herankommen könnte. So 2,50 bis 2,60 $, wenn alles gut läuft im 2. Halbjahr sind einigermaßen noch realistisch. Bei den ganzen EPS-Betrachtungen muss man unbedingt berücksichtigen, dass die Aktiengesamtzahl von Jinko in den letzten 12 Monaten ernorm angestiegen ist von 22,2 Mio. Aktien auf aktuell 35,5 Mio. Aktien. Das ist ein Zuwachs von sage und schreibe 59% !! Logischerweise schlägt sich das an dem EPS-Ergebnis sehr deutlich nieder. Würden wir nur mal so aus Jux und Dollerei die Aktienstückzahl von Q2 2013 hernehmen, dann würde das Q2-EPS von 2014 nicht bei 0,64 $ liegen, sondern bei 0,99 $. Das ist dann doch ein gewaltiger Unterschied.
Nr.2: Deine erwähnten 800 bis 850 MW beziehen sich inkl. des Jinko Projektgeschäftes. Aber diese zusätzlichen 150 bis 180 MW werden ja Gewinn- und Umsatzneutral fakturiert und haben somit null Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn. Das war aber bei Jinko schon immer so !! Deshlab sind nur die 650 bis 680 MW relevant ("Third Party").
Nr. 3: Das Jinko Projektgeschäft ist komplett anders ausgelegt wie das von Canadian. Canadian verkauft den Großteil ihrer Projekte und baut sie dann. Damit haben sie natürlich große Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn. Jinko behält ja ihre Projekte komplett im Eigenbestand und nimmt sie somit neutral auf ihre Bilanz. Geld verdient wird mit dem Stromverkauf und nicht wie bei Canadian mit dem Projektverkauf. Dieser Stromumsatz von Jinko lag in Q2 bei 9,8 Mio. $ mit einer Bruttomarge von 63% und dürfte in Q3 bei etwa 12 Mio. $ liegen. Also macht das Projektgeschäft bei Jinko einen Umsatzanteil von rd. 4% aus, während bei Canadian in Q2 der Umsatzanteil des Projektgeschäftes bei rd. 30% gelegen hat. Canadian und Jinko haben bezüglich Projektgeschäft eine völlig andere Strategie und damit ist das überhaupt nicht miteinander zu vergleichen.
Nr. 4: "Ein EPS von (ja was nun?) 0,64/0,65 bzw 0.92$ hat?". Wer die Zahlen interpretieren kann dem ist eigentlich klar welches EPS das Entscheidende ist. Die 0,92 $ sind mal ganz sicher falsch. Über die 0,80 $ könnte man noch diskutieren. Das "offizielle" Q2-EPS lag bei 0,64 $ und auf meine bereinigte Basis lag es bei 0,72 $ (ohne negativen Effekt über 2,8 Mio. $ von den Wandelanleihen - "Change in fair value of convertible senior"). So wie Jinko ihre None GAP-Ergebnisse berechnet kann man diese Werte ganz einfach in die Tonne werfen, denn sie sind null aussagekräftig. Habe ich aber Jinko schon anlässlich des Q2-Ergebnisses von 2013 geschrieben. Diese Werte führen völlig in die Irre und stellen Jinko zu positiv dar. Deshalb nehme ich grundsätzlich meine eigenen bereinigte Ergebnisse her.
Ich weiß jetzt nicht rivera ob du das alles verstanden hast, aber wenn du dich wirklich für die China-Solaris richtig interessierst, dann wird es Zeit, dass du dich mal damit sehr intensiv beschäftigst. Denn das was ich geschrieben habe ist eigentlich nur das 1 mal 1 um Jinko wie auch Canadian überhaupt einigermaßen verstehen zu können. Ja, ja so einfach ist das alle gar nicht.
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