nicht endenden Hin und Her der Diskussion liegt die Realität wie so oft irgendwo dazwischen. Zunächst einmal sollte man strickt trennen, was von den einzelnen Herstellern bereits erreicht wurde und wohin die jeweilige Reise, nach eigenem Bekunden dieser, gehen soll. Außerdem muss man natürlich die Ausgangssituation der Althersteller mit der der Neueinsteiger vergleichen und die Unterschiede herausarbeiten. Als Neueinsteigersehe ich alle die, welche gleich mit dem BEV begonnen haben, also keine Verbrenner gebaut haben oder noch bauen. Daraus ergeben sich verschiedene Herangehensweisen und jeweils Vor-und Nachteile. Bei den Altherstellern muss man dann wohl noch unterscheiden zwischen denen, die es als Fakt sehen, dass das Fossile Zeitalter beim Antrieb zu Ende geht und halt die, die sich damit nicht abfinden wollen. Letztere dürften nach meiner Ansicht ein hohes Untergangsrisiko haben, denn je länger sie warten, je größer wird der Vorsprung der Anderen. Weiterhin sollten wir aber bei aller Euphorie auch nicht verkennen, dass viele hier genannte Dinge aktuell eher Willensbekundungen, als gelebte Realität darstellen. Beispiele bei Tesla: Roboter (aktuell eine reine Willensbekundung, keinerlei Produktion, Entwicklungsstand ganz am Anfang, Wettbewerb ist um Jahre voraus), GF2 Solaranlagen ( Ist die alte Panasonic Fabrik in der Nähe von New York, Zellproduktion wurde aufgegeben und Solar Roof sehe ich als Totgeburt, Produktion in Kleinserie irgendwo in China) Heimspeicher und Megapack (Herzstück die Zelle kommt aus China mit rein chinesischer Zelltechnologie/ Zellchemie) Ladenetz hingegen aktuell weltweit führend mit immer noch großem Vorsprung in vielen Ländern, allerdings holt der Wettbewerb in der letzten Zeit mächtig auf. Der Semi im Vergleich zu anderen Projekten der Wettbewerber unterscheidet sich vor allem in der Bauform der Zugmaschine, die sich an den Gegebenheiten in den USA orientiert. In vielen Ländern ist sie allerdings durch ihre größere Länge so nicht ohne Änderungen der Gesetzgeber einsetzbar, ohne Laderaum und Länge zu verlieren. Außerdem existieren auch nur ganz wenige Prototypen. Zusammengefasst kann man sagen, wenn all die vielen Ankündigungen realisiert werden würden, könnte die Aktie wirklich in schwindelerregende Höhen steigen. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit dafür aus meiner Sicht bei genau Null. Schon jetzt zeichnen sich erhebliche Verzögerungen und teilweise auch große Probleme ab. -FSD ist nach wie vor in weiter Ferne. -Zellfertigung aktuell immer noch in kleinen Stückzahlen mit nur einer Zellchemie. Höhere Energiedichte aktuell Fehlanzeige. Der Wettbewerb ist viele Jahre voraus und wächst in Größenordnungen schneller. 3 TWh in 2030 völlig unrealistisch. - CT Produktion weiter verschoben - Roadster 2 seit Jahren nur heiße Luft, keine greifbaren Fakten Und so weiter und weiter. Natürlich muss der Wettbewerb der Althersteller genau aufpassen, dass die Neueinsteiger nicht davonrennen. Allerdings müssen sie auch ihre bisherige Fertigung im Auge behalten und dabei auf die neue Antriebstechnik umsteigen, was teilweise Kompromisse und auch modifizierte Vorgehensweise bedeutet. Dafür haben sie aber auch an verschiedenen anderen Stellen durchaus Vorteile. Es gibt gewachsene Strukturen und vorhandene Produktionsstätten mit dem entsprechenden Humankapital. Da sehe ich das Risiko der Diktaturen wie China deutlich größer.
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